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Traumberufe in Unna

Maler und
Lackierer

(m/w/d)

Das Maler und Lackierer-Handwerk

präsentiert von

Sparkasse Hamm
Tischlerei Zimmermann in Hamm
Farben, Pinsel und Lacke – sie spielen im Arbeitsalltag des Handwerks und damit auch für Melina und Theresia eine wichtige Rolle. (Symbolbild: Starb)

Kreativität und Abwechslung

Melina Schulte und Theresia Hölper lernen derzeit das Maler- und Lackiererhandwerk

Ein Leben lang nach Schema F zu arbeiten, immer und immer wieder die gleichen Abläufe durchzugehen und dabei keine Abwechslung erleben – unter der Definition eines Traumberufes dürften diese Beschreibungen wohl bei kaum einem Menschen zu finden sein. Das gilt auch für die 19-jährige Melina Schulte und die 26-jährige Theresia Hölper, die beide derzeit mitten in ihrer Ausbildung im Maler- und Lackiererhandwerk stecken. Melina hat im elterlichen Betrieb, dem Malerbetrieb Frank Schulte in Schwerte, soeben ihr zweites Lehrjahr begonnen, Theresia geht im Malerteam Schlierkamp aus Werne bereits in ihr drittes Lehrjahr. Im Gespräch mit ihnen wird schnell deutlich: So unterschiedlich diese beiden Hintergründe und die jeweiligen Biografien auch sind, beide junge Frauen eint die Liebe zu dem Beruf, den sie gerade lernen.

„Man sieht immer direkt, was man macht und am Ende des Tages, was man alles geschafft hat“, fasst Melina den Aspekt zusammen, der ihr an der täglichen Arbeit am besten gefällt. Für Theresia ist es vor allem das Zusammenspiel verschiedener Aufgaben, das immer wieder neuen Reiz in den Berufsalltag bringt. „Man hat alles in einem. Es ist ja nicht nur das reine Handwerk, aber eben auch kein Job, bei dem man nur im Büro sitzt. Man hat seine Aufgaben und muss dafür immer weiterdenken: Welche Materialien brauche ich? Was passt am besten zu den Kundenwünschen? Es ist immer wieder anders.“

Hierbei kommt zugute, dass sich das Malerhandwerk stets mit den individuellsten Entscheidungen der Kundschaft befasst. So unterschiedlich wie die Geschmäcker der einzelnen Auftraggeber sind auch die Möglichkeiten diese umzusetzen. Farben und Techniken lassen sich in schier unendlich vielen Kombinationen nutzen, Sondertechniken sorgen dann für besonderen Momente. „Vergoldungen fallen zum Beispiel darunter. Das ist aber eine Besonderheit und abhängig von den Auftraggebern. Jemand, der in einer Mietwohnung lebt, der wird da keine Sondertechniken machen lassen. Bei Eigentum sieht das dann wieder anders aus“, erläutert Theresia.

So konnten sie und Melina trotz der noch kurzen Karriere in ihrem Handwerk schon einige besondere Aufträge gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen realisieren. „Wir haben mal ein Wandbild an einer Schule gestaltet. Dafür wurden vorher Vorschläge eingereicht und wir haben unseren Vorschlag dann umgesetzt. Das war schon wirklich etwas Besonderes“, erinnert sich Melina.

Doch natürlich besteht ein Arbeitsalltag nicht allein aus besonderen Arbeiten und obwohl ab dem Zeitpunkt, an dem man das Fahrzeug morgens beladen hat, immer wieder neue Dinge auf einen warten, gibt es Arbeiten, die auch zum Beruf dazu gehören. „Spachtelarbeiten oder das Abreißen der alten Tapeten vor dem Tapezieren sind auch Teil unseres Jobs“, blickt Theresia auf die notwendigen Vorbereitungen im Vorfeld der Malerarbeiten an.

Diese Bereiche ihrer Arbeit stören jedoch weder sie noch Melina, beide sind in ihrem Leben früh mit dem Handwerk in Berührung gekommen. „Bei mir liegt es in der Familie, obwohl die eher in der Autobranche zuhause ist. Ich wollte jedoch nicht in den Familienbetrieb einsteigen und was ganz anderes machen. Das ist dann das Maler-Handwerk geworden“, berichtet Theresia von ihrer familiären Vorprägung. Diese hat auch Melina, allerdings lernt sie derzeit im Betrieb des Vaters. „Das ist eigentlich nichts Besonderes, ich werde jetzt nicht anders behandelt, weil mein Vater der Chef ist.“

Frauen im Maler-Handwerk

Und auch in anderer Hinsicht hat sie bislang nur positive Erfahrungen gesammelt: als Frau im Handwerk. Anders als ihre männlichen Kollegen sei sie bislang nicht behandelt worden. Auch hier unterscheiden sich die Erfahrungen wieder etwas von denen, die Theresia bislang sammelte. „Ich habe beides schon erlebt. Mal eher negativ, dass ich gefragt werde, ob ich die Arbeit denn überhaupt machen kann, mal positiv, dass die Leute mir besonders viel Aufmerksamkeit schenken. Aber richtige Probleme gab es noch nie“, erläutert sie. Ganz im Gegenteil: Gerade alleinstehende oder ältere Frauen fänden es sogar besonders gut, wenn Theresia gemeinsam mit ihrer Chefin die Arbeiten übernehme.

Diesen positiven Gesamteindruck kann auch Nicole Walger bestätigen. Als Obermeisterin der Maler- und Lackiererinnung Unna hat sie nicht nur ihren eigenen Betrieb im Blick, sondern auch die vielen Kolleginnen und Kollegen in der Region.

Spezielle Angebote für das weibliche Geschlecht wären kein Thema, vielmehr konzentriere man sich darauf das generelle Interesse am Handwerk hochzuhalten. Und dazu gibt es immer wieder besondere Aktionen, wenn auch Corona vieles erst einmal auf Eis gelegt habe. „Wir haben zum Beispiel den Werkstofftag, eine kleine Messe, organisiert. Dazu sind dann mehrere Innungen mit den jeweiligen Auszubildenden in Hagen zusammengekommen. Dort haben sich dann Hersteller mit ihren Werkzeugen und ihren Materialien präsentiert und die Auszubildenden haben dort Dinge kennengelernt, die in ihrem jeweiligen Beruf vielleicht keine Rolle spielen“, berichtet sie von Angeboten, die alle das Ziel verfolgen, die Vielfalt des Berufes zu zeigen und das Interesse während der Ausbildung hochzuhalten.

Kombiniert mit Angeboten, die wie dem Girls’Day oder Boys’Day schon zu Schulzeiten auf den Beruf aufmerksam machen, soll der Nachwuchs im Maler- und Lackiererhandwerk – und damit letztendlich auch die Zukunft dieses Handwerkes – sichergestellt werden.

Informationen zu deinem Traumberuf

3 gute Gründe

Obermeister Schwienhorst

… Nicole Walger ist die Obermeisterin der Maler- und Lackierer-Innung Unna.

Frau Walger, warum empfehlen Sie eine Ausbildung zum Maler und Lackierer?

Walger: „Wir haben einen sehr kreativen Beruf, der auch in verschiedene Richtungen geht und dadurch immer abwechslungsreich ist. Man macht immer etwas anderes, jeder Tag verläuft anders und eben nicht nach einem 0815-Schema.“

Das klingt spannend. Welche Fähigkeiten sollten die Menschen mitbringen, wenn sie Maler und Lackierer werden wollen?

Walger: „Man sollte körperlich fit sein, es ist ein Beruf, in dem körperlich gearbeitet wird. Dazu muss man natürlich in der Lage sein. Wichtig ist aber auch der Spaß am Handwerk, ohne den geht es nicht. Das gilt für uns genauso wie für das ganze Handwerk. Was man auch nicht vernachlässigen sollte, sind die nötigen Grundlagen aus der Schule, gerade Mathematik ist auch bei uns wichtig.“

Was sind die Hauptaufgaben eines Malers und Lackierers?

Walger: „Was jeder macht sind Beschichtungen mit Lacken oder Dispersionsfarben, das Tapezieren und natürlich auch das Lackieren. Danach kommt es dann ganz auf den Betrieb an, in dem man arbeitet, und wie dieser sich spezialisiert hat. Da kann es dann zum Beispiel in den Trockenbau oder Fassadendämmung gehen. Es gibt da ganz viele Möglichkeiten.“

Die fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer

3 Jahre

 

Vergütung monatlich:

710 € im 1. Lehrjahr
780 € im 2. Lehrjahr
945 € im 3. Lehrjahr

 

Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2020:

19 (1. Lehrjahr) / 56 insgesamt

 

Berufsschulstandort:

Unna

 

Weitere Zahlen:

Aktuell hat die Maler- und Lackierer-Innung Unna 78 Mitgliedsbetriebe.

 

Der Beruf in aller Kürze „Maler und Lackierer“

Maler- und Lackierer/innen entwerfen und führen Gestaltungsarbeiten in Innenräumen und an Fassaden durch. Dazu gehören verschiedene Maltechniken, Tapeten, Dekorputze und Bodenbeläge. Sie erledigen Holz- und Bautenschutzmaßnahmen, zum Beispiel Abdichtungsarbeiten an Bauwerken sowie Spezialbeschichtungen und Versiegelungen.

Außerdem leisten sie einen Beitrag zur Energieeinsparung, indem sie Dämmstoffe einbauen und Wärmedämm-Verbundsysteme erstellen.

Der Beruf wird in folgenden Fachrichtungen ausgebildet:
– Gestaltung- und Instandhaltung
– Bauten- und Korrosionsschutz
– Kirchenmalerei und Denkmalpflege

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