Traumberufe in Hamm
Elektroniker und Informationselektroniker
(m/w/d)
Meisterin Christina Kuhlmann überzeugt mit Kompetenz und führt erfolgreich ein junges Team. Foto: Peter Körtling
Der Reiz der Vielseitigkeit
„Hammerschwinger“ und Elektronik-Profi bei Erwentraut: ein Beruf – viele Möglichkeiten
von Peter Körtling
Christine Kuhlmann ist sich sicher: „Wer in den Mint-Fächern in der Schule fit ist, gut analytisch denken und auch zupacken kann, der kann in der Elektrotechnik seinen Traumberuf finden.“ Die 32-jährige Elektromeisterin weiß, wovon sie spricht, denn sie führt das Familienunternehmen „Kuhli-Elektrotechnik“, Lange Wende 9 in Hamm-Rhynern, in zweiter Generation. Das mittelständische Unternehmen führt nicht nur Elektroinstallationen in Neubauten durch, sondern ist auch bei Umbauten und Renovierungen, von der Planung bis zur Umsetzung, bei Wartungsarbeiten an Maschinen sowie mit dem Kundendienst für Elektrogeräte für seine Kunden da.
„Die enorme Vielseitigkeit ist dabei der Faktor, der eine Ausbildung im Elektrotechniker-Handwerk so reizvoll macht“, erklärt die Meisterin. Von der klassischen Elektroinstallation über die Planung und Installation komplexer Kommunikations- oder Multimedia-Anlagen bis hin zur Alarm- und Sicherheitstechnik, besonderen Lichtkonzepten und darüber hinaus reicht das Angebot, das von den Elektronikern bedient wird. Insbesondere durch moderne, zentrale Gebäudesteuerungen, der Montage von Photovoltaik-Anlagen oder modernen Heizungs- und Energiegewinnungssystemen wie Wärmepumpen wird dieses Handwerk auch zur echten Zukunftsbranche.
„Durch zentrale Gebäudesteuerungen, dem sogenannten „vernetzten Haus“ lassen sich angeschlossene Geräte und Steckdosen sowie Heizung und Lüftung auch bei Abwesenheit kontrollieren und steuern“, erklärt Christina Kuhlmann. Das hilft, die Kontrolle zu behalten und energiesparend zu agieren. Beispiel Urlaub: Wer längere Zeit wegfährt, kann über das Handy die Heizung runter und kurz vor der Rückkehr wieder hochstellen. So wird Energie gespart und bei der Rückkehr ist alles behaglich.
Ein vernetztes Haus bietet ebenso Komfort wie Energiespar-Potential. Foto: Peter Körtling
Der Laptop ist im Handwerk ebenso ein normales Werkzeug, wie der Schraubenzieher. Foto: Peter Körtling
Klimaschützer von Beruf
Das ist aber nur ein Beispiel für die ebenso komfortablen wie ressourcenschonenden Möglichkeiten, die der Beruf schafft: „Mit unserem Handwerk sind wir wirklich Klimaschützer und helfen, Energie und Kosten zu sparen“, sagt Christina Kuhlmann. Dafür stehen auch die energiegewinnenden Photovoltaik-Anlagen und die Wärmepumpen, die inzwischen fast jeder kennt.
Das junge Team ihres Betriebs hat sich überregional einen Namen gemacht, und natürlich bildet die Meisterin selbst aus. „Wir wollen ja langfristig durch gut ausgebildete Fachkräfte gute Leistungen anbieten“, erklärt die Unternehmerin. So sei neben einer guten körperlichen Verfassung und den entsprechenden schulischen Vorkenntnissen Teamfähigkeit elementar wichtig. „Jede Baustelle und jeder Auftrag ist anders, da muss man sich aufeinander verlassen können und an einem Strang ziehen.“ Dass aller Anfang schwer sein kann, weiß sie selbst: „Oft wurde ich zunächst belächelt“, erzählt die Unternehmerin, die vor zwei Jahren die Betriebsführung übernommen hat.
Da habe sie als junge Frau umso mehr mit Kompetenz punkten müssen, was ihr gelungen sei. Die Bereitschaft, sich selbst solch eine Kompetenz in Theorie und Praxis aufzubauen, wünscht sie sich auch von den jungen Menschen, die sich in der Berufswahl befinden. „Ein guter Weg, um sich über die berufliche Zukunft wirklich klar zu werden, ist ein Praktikum“, empfiehlt die Meisterin. Da kann jeder erfahren, ob die wechselnden Herausforderungen oder auch das Team des Betriebes zu einem passen.
Lebenslanges Lernen und Fortbilden
Eben wegen dieser enormen Vielfalt dauert die Ausbildung 3,5 Jahre. „Da ist man immer wieder ebenso in der Berufsschule wie im Betrieb“, so Kuhlmann. Nach der Gesellenprüfung könne sich jeder je nach Neigung in verschiedenen Bereichen spezialisieren. Von Beginn an sollte aber auch klar sein, dass lebenslanges Lernen und Fortbilden zu diesem breit aufgestellten und einem steten Wandel unterliegendem Beruf gehört.
Aufstiegsfortbildungen vom Meister über den Techniker bis hin zu einem Studium stehen den Fachkräften offen. „Das ist aber gar nicht zwingend nötig, denn Fachkräfte werden überall gesucht“, betont Kuhlmann. Dieser Umstand führe zu einem guten Verdienst, zu sicheren Anstellungsverhältnissen und zu einem guten Umgang miteinander.
Wer selbst einmal eine Immobilie erwerben möchte, kann seine Kompetenzen zudem einbringen, um Geld sparen und das eigene, durchdachte, komfortable und sparsame Heim mit zu bauen.
Ob Neubau, Altbau oder bei der Verlegung von Kabeln im Erdreich – Elektroniker beherrschen viele Felder und das sorgt für Abwechslung. Foto: Kuhlmann
Betriebliche Krankenversicherung
Zusatzleistungen wie Betriebliche Krankenversicherung machen den Betrieb attraktiver für Bewerber
Mit ihrer betrieblichen Krankenversicherung (bKV) bietet die
SIGNAL IDUNA einen starken Trumpf im Wettrennen um qualifizierte Fachkräfte.
Fachkräfte zu bekommen und zu halten war noch nie ganz einfach. Doch mit Eintreten der geburtenschwachen 1990er-Jahrgänge ins Berufsleben hat sich das Problem verschärft. Im Schnitt können kleine Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern oft jede dritte Stelle nicht besetzen.
Sie können sich häufig nicht gegen deutlich größere Mitbewerber durchsetzen. Viele Firmen versuchen daher, den Fachkräftemangel in Engpassberufen abzumildern, indem sie die Ausbildung verstärken. Aber auch hier sind qualifizierte Bewerber oftmals rar gesät.
„Arbeitgeber sind gut beraten, sich auf dem Bewerbermarkt zu profilieren. Das kann beispielsweise auch durch das Angebot betrieblicher Zusatzleistungen geschehen“, empfiehlt Timo Weddemann, Fachberater für das Handwerk. Denn wer sich heute für oder gegen einen bestimmten Arbeitgeber entscheidet, fällt seine Entscheidung nicht allein aufgrund des Gehalts. Immer häufiger geben die gebotenen Zusatz- und Sozialleistungen den letzten Ausschlag.
Mit einem Kollektivvertrag über die betriebliche Krankenversicherung lässt der Arbeitgeber seine Mitarbeiter von einer umfangreichen Gesundheitsvorsorge profitieren. „Verschiedene Tarif-Bausteine lassen sich flexibel und bedarfsgerecht miteinander kombinieren: von Vorsorgeleistungen wie Schutzimpfungen über Akutleistungen nach Unfällen bis hin zu umfangreichen Leistungen beim Zahnarzt“, ergänzt Carsten Holtmann, Ansprechpartner für das Handwerk in Hamm.
Die bKV leistet ohne Wartezeit; eine Gesundheitsprüfung entfällt.
Erweiterung auf Angehörige
Arbeitnehmer haben außerdem die Möglichkeit, gegen eigenen Beitrag den Versicherungsschutz für sich und ihre Angehörigen um weitere Leistungsbausteine zu erweitern.
Die bKV überzeugt darüber hinaus durch einen geringen Verwaltungsaufwand für den Arbeitgeber. Über das Arbeitgeberportal der SIGNAL IDUNA lassen sich die Kollektivverträge und die mitversicherten Mitarbeiter einfach und sicher verwalten. Zudem entsteht für den Arbeitgeber kein Mehraufwand, wenn ein Arbeitnehmer seine bKV in Anspruch nimmt: Die Abrechnung erfolgt direkt und datensicher zwischen dem Versicherungsunternehmen und dem Versicherten.
Zu guter Letzt garantiert die SIGNAL IDUNA über die gesamte Vertragslaufzeit stabile Beiträge, was die Planungssicherheit für den Betrieb erhöht.
Arbeitnehmer müssen den Beitrag zur arbeitgeberfinanzierten bKV versteuern und darauf Sozialabgaben entrichten, denn die Prämie gilt steuerlich als Barlohn. Allerdings: Es bleibt deutlich mehr vom Brutto, als wenn sich ein Beschäftigter für den gleichen Beitrag selbst krankenzusatzversichern würde.
Der Betrieb wiederum hat verschiedene Möglichkeiten, der Steuer- und Sozialabgabenpflicht nachzukommen. Ob für den Arbeitgeber aber die Individual- oder Pauschalbesteuerung oder auch eine Nettolohnvereinbarung vorteilhafter ist, sollte er in einem Gespräch mit seinem SIGNAL IDUNA-Fachberater und seinem Steuerberater erörtern.
Beschäftigte sollten sich wiederum bei ihrem Arbeitgeber nach einer betrieblichen Krankenversicherung erkundigen.
Signal Iduna Gruppe:
Sedanstraße 13, 59065 Hamm
Peter Mühlnickel
peter.muehlnickel@signal-iduna.net
Carsten Holtmann
carsten.holtmann@signal-iduna.net
Informationen zu deinem Traumberuf
3 Fragen an …
… Peter Drögehoff , Obermeister der Innung für Elektrotechnik Hamm
Welchen Beitrag leisten Elektroniker, um das Klima zu schützen?
Regenerative Energien und Energie sparen sind hier die Schlagworte. Dabei werden die Elektroniker stark in die Umsetzung eingebunden – draußen für jedermann gut sichtbar etwa durch die Installation von Photovoltaik-Anlagen (evtl. auch mit Batteriespeichern) oder E-Ladesäulen. Wir machen uns Gedanken, wie wir Ressourcen schützen können. Beispielsweise statten Elektroniker Heizsysteme mit intelligenten Regeltechniken aus, um den Energieverbrauch zu senken und Kohlendioxid-Emissionen einzusparen. So schauen wir auch, dass der Geldbeutel (der Verbraucher) sich nicht ganz leert.
Anderes Beispiel: Wir schlagen unseren Kunden vor, ihre Beleuchtung auszutauschen, denn LED-Leuchtmittel benötigen nur ein Drittel der Energie von herkömmlichen Leuchten. Und das setzt sich mit dem Thema Smart-Home weiter fort.
Welchen Stellenwert hat der Themenkomplex Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Regionalität in der Berufsausbildung von Elektronikern?
Die Installationen von PV-Anlagen und Ladesäulen sowie die Systemtechnik nehmen einen immer größer werdenden Anteil unserer Arbeit ein. Hierauf sind in den vergangenen Jahren die Ausbildung und das Berufsbild des Elektronikers ausgerichtet worden. Die theoretische Ausbildung passiert in unserem Innungsbereich das heimische Berufskolleg in Hamm.
Ganz neu hinzu kommt jetzt das Berufsbild des Elektronikers für Gebäudesystemintegration. Dieser Elektroniker verbindet nun auch verschiedene Gewerke miteinander.
Wie hat sich das Berufsbild von Elektronikern in den vergangenen Jahren verändert?
Unsere Vorgänger haben als Elektriker hauptsächlich Kabel und Leitungen verlegt und durch das Verklemmen der einzelnen Adern für die gewünschten Schaltungen gesorgt. Heute werden elektrische Leitungen hauptsächlich als Energielieferant verlegt. Die angeschlossenen Geräte sind „intelligent“ und kommunizieren über Datenleitungen oder Funk miteinander. Die erforderliche Programmierung geschieht durch den Elektroniker, der als „Werkzeug“ das Notebook immer mehr im Einsatz hat. Digitalisierung ist ein immer wichtigeres Thema.
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Vergütung monatlich:
770 € im 1. Lehrjahr
820 € im 2. Lehrjahr
870 € im 3. Lehrjahr
920 € im 4. Lehrjahr
Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2021:
23 / 104 insgesamt
Berufsschulstandort:
Hamm/ Werne
Weitere Zahlen:
Aktuell hat die Innung für Elektrotechnik Hamm 43 Mitgliedsbetriebe.
Die Informationstechniker-Innung Hellweg-Lippe hat 14 Mitgliedsbetriebe.
Der Beruf in aller Kürze „Elektroniker“
Zum Beruf des Elektronikers / der Elektronikerin (ehemals Elektriker) gehören fünf Fachrichtungen:
1. Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik (wird am häufigsten ausgebildet)
2. Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration
3. Fachrichtung Automatisierungs- und Systemtechnik
4. Informationselektroniker/-in
5. Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik
Der/die Elektroniker/-in gestaltet die nahe Zukunft auch in Bezug auf Energiegewinnung (Photovoltaik-Anlagen), EMobilität (Ladestationen für E-Autos) und die Automatisierung der Wohnlandschaften mit smarten Steuerungen und Beleuchtungsanlagen (Stichwort: Smart Home).