Traumberuf
Anlagenmechaniker für
Sanitär-, Heizungs- und
Klimatechnik
(m/w/d)
Ausbildung im Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Handwerk
Es sind Probleme, die jeden Tag in unzähligen Haushalten auftreten – und so schnell wie möglich behoben werden sollen: Der Wasserhahn tropft, der Heizkörper verweigert seinen Dienst, der Abfluss ist verstopft. In solchen Fällen hilft der Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (m/w/d).
Beratung, Planung, Ausführung und Wartung rund um die Themen, Wärme, Luft und Wasser – all das gehört zum Beruf, ebenso die Betreuung von Großanlagen. Das Berufsfeld des Anlagenmechanikers SHK ist demnach vielseitig. Die Techniker müssen sich nicht nur bestens mit den verschiedenen Anlagen auskennen, sie handhaben und montieren können, sondern sich auch dem Kunden gegenüber freundlich und flexibel zeigen.
Wohnkomfort, Umweltschutz und Energiesparen sind Themen, die die Menschen mehr und mehr beschäftigen. Gerade durch den technischen Fortschritt und den Ausbau der erneuerbaren Energien hat sich das Berufsbild verändert – und hält zahlreiche Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten bereit.
Im Gespräch mit Junfhel Salvador
Handwerksbetriebe in deiner Region
stellen sich vor
Vom Barkeeper auf einem Kreuzfahrtschiff zum Klimaschützer
Junfhel Salvador hat bei der Henke GmbH seine Leidenschaft für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik entdeckt
Junfhel Salvador bringt einen Hahnblock zum Anschluss an einen Heizkörper an, während Obermonteur Hans-Günter Englert ihm dabei über die Schulter schaut. Foto: Gabi Bender
von Gabi Bender
„Die Arbeit macht großen Spaß, die Kollegen sind sehr nett, aber das Lernen der vielen Fachbegriffe war zunächst ganz schön schwierig.“ So lautet das Resümee von Junfhel Salvador nach rund anderthalb Jahren Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik bei der Henke GmbH in Anröchte.
Zugegebenermaßen gibt es in diesem Beruf besonders viele Fachbegriffe. Das liegt unter anderem daran, dass er vor rund zehn Jahren aus der Zusammenlegung der beiden Berufe Gas- und Wasserinstallateur sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbauer hervorgegangen ist. Weitere Fachbegriffe sind dazugekommen, weil die Nutzung von erneuerbaren Energien beispielsweise durch Wärmepumpen, Pelletheizungen, Blockkraftheizwerke und Photovoltaikanlagen aufgrund der stetig gewachsenen Bedeutung des Klimaschutzes in den vergangenen Jahren immer umfangreicher geworden ist. So hat sich auch das Aufgabengebiet des Anlagenmechanikers stetig erweitert.
Das alles ist aber nicht der Grund, warum die Fachbegriffe für den 36-Jährigen eine besondere Herausforderung darstellen. „Ich bin auf den Philippinen aufgewachsen und habe zuletzt als Barkeeper auf der AIDA gearbeitet, wo ich meine Freundin kennengelernt habe, mit der ich seit rund drei Jahren in Deutschland lebe“, erzählt Junfhel Salvador. „Im Oktober 2021 habe ich meinen ersten Deutschkurs gemacht. Danach habe ich einen Ausbildungsplatz gesucht und hatte das Glück, diesen bei der Henke GmbH in Anröchte zu finden.“
Im Container auf einer Baustelle nuten Azubi Junfhel Salvador (links) und Obermonteur Hans-Günter Englert mit einer Rollnutmaschine ein Metallrohr. Foto: Gabi Bender
Bei Geschäftsführerin Stephanie Wendler, die den Familienbetrieb mit seinen mittlerweile 45 festangestellten Mitarbeitern in dritter Generation leitet, hinterließ der Neuzugang direkt einen sehr guten Eindruck. „Er ist sehr offen, geht gut mit den Kunden um, hat gute Noten und man merkt ihm an, dass ihm die Arbeit Spaß macht und er großes Interesse daran hat, Neues zu lernen.“ Daher möchte der 36-Jährige nach seiner Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik mit dem Lernen nicht aufhören, sondern am liebsten direkt den Meister dranhängen.
Alternativ können Anlagenmechaniker SHK auch nach ihrer Ausbildung den Techniker machen oder – abhängig von den Zulassungsvoraussetzungen – ein Studium machen. Wobei sich Junfhel Salvador auf den Baustellen sehr wohlfühlt. „Dieses handwerkliche Arbeiten ist meine Leidenschaft“, sagt der Azubi. Und sie liegt ihm wohl auch im Blut, denn sein Onkel ist Elektriker und sein Opa Dachdecker, Tischler und Maurer. „Diese drei Berufe sind bei uns auf den Philippinen in einem zusammengefasst.“
Auch das Aufgabengebiet von Anlagenmechanikern gibt es so nicht auf den Philippinen. „Das ganze Thema Heizung spielt bei uns keine Rolle, denn bei uns ist es immer warm.“ Dafür sind auf dem Archipel mit seinen 7641 Inseln Klimaanlagen in allen Varianten gefragt. „Auch Solar- und Photovoltaikanlagen werden dort gerne genutzt.“ Diese gehören auch bei dem Familienunternehmen in Anröchte seit einiger Zeit zum Leistungsspektrum. Sehr stark nachgefragt werden bei der Henke GmbH nach wie vor Wärmepumpen in allen Ausführungen. „Weil dieses Thema sehr beratungsintensiv ist und viele Immobilienbesitzer dieselben Fragen haben, bieten wir seit Kurzem Info-Abende an, an denen wir auch über Fördermöglichkeiten informieren“, sagt Stephanie Wendler. „Diese kommen sehr gut an und sind oft schon nach kurzer Zeit ausgebucht.“
Teamwork ist bei der Henke GmbH nicht nur auf der Baustelle gefragt. Bei dem Familienunternehmen haben alle Auszubildenden einen Paten, der ihnen in allen Belangen zur Seite steht. Diese enge Bindung zwischen erfahrenen Mitarbeitern und Nachwuchskräften fördert nicht nur den Wissensaustausch, sondern auch ein positives Arbeitsklima. Foto: Gabi Bender
Besonders begeistert den angehenden Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik die Vielfalt der Aufgaben und Projekte. Derzeit stattet das Unternehmen den Neubau eines Seniorenheims in der Dortmunder Gartenstadt mit modernster Haustechnik aus. Dazu zählt bei dieser Wohnstätte für rund 90 Bewohner neben einer innovativen Großwärmepumpenanlage das gesamte Rohrnetz, die Heizkörper, die Umluftkühler und die gesamte Mess-, Steuer- und Regelungstechnik. Zu den nächsten Projekten gehören zwei Schwimm- und Freizeitbäder, ein Verwaltungsgebäude, ein Sanitätszentrum sowie alles rund um den Heizungstausch in einem Einfamilienhaus. „Die Abwechslung ist toll“, so der 36-Jährige, „denn es sind nicht nur andere Kunden, sondern es fallen dort auch unterschiedliche Aufgaben an.“ So lernen die Auszubildenden viel Neues kennen, können aber auch bereits gelernte Fähigkeiten und Fertigkeiten immer weiter vertiefen.
Während auf den Baustellen in der Regel Junfhel Salvador von dem Wissen und der Erfahrung seiner Kollegen profitiert, waren die Rollen bei den letzten beiden Weihnachtsfeiern der Henke GmbH vertauscht. „Da Junfhel mehrere Jahre als Barkeeper gearbeitet hatte, hatte er angeboten, für die Belegschaft Cocktails zu mixen“, erinnert sich die Geschäftsführerin, „und das kam natürlich super gut an.“
Handwerker = Klimaschützer
Das Handwerk ist nicht nur kreativ, anpassungsfähig und flexibel – es ist bei allen Zukunftsaufgaben schlichtweg unverzichtbar. Um die Energiewende zu schaffen, brauchen wir Profis, die bauen, installieren, rechnen, mitdenken und beraten. Der Wunsch nach mehr Umweltbewusstsein, das Streben nach Energieeinsparung, Ressourcenerhaltung und die Anpassung an den Klimawandel machen Profis unentbehrlich. Der Bauboom und der große Bedarf an Modernisierungsmaßnahmen in fast allen Bereichen der Gesellschaft haben dem Handwerk wieder ordentlich Aufwind verschafft. Das Handwerk eröffnet dir außerdem viele tolle Aufstiegschancen und gute Verdienstmöglichkeiten auch für die erfolgreiche Umsetzung des Klima- und Ressourcenschutzes. Weiterbildung und persönliche Weiterentwicklung sind für Handwerker:innen ebenfalls wichtige Bausteine.
https://handwerker-klimaschuetzer-von-beruf.de/
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Jens Mayer, Ausbildungs-Coach bei der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe, steht für alle Fragen rund um die Berufsausbildung im
Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Handwerk
am Montag, 22. April 2024 in der Zeit von 17.30 Uhr bis 19 Uhr unter der Rufnummer 02921 892-232 zur Verfügung.
Freie Praktikums- und Ausbildungsstellen in den Handwerksbetrieben in der Stadt Hamm sowie in den Kreisen Soest und Unna findet man zudem im Internet unter https://service.kh-hl.de/ausbildungsboerse/angebotefinden/
Für Jugendliche lohnt sich zudem ein Blick in die „Passt!“-App der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe.