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Traumberufe in Lippstadt

Bäcker, Konditor und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk

(m/w/d)

Bäcker, Konditor und Fachverkäufer

im Lebensmittelhandwerk

präsentiert von

Sparkasse Lippstadt
Wir sind Klimaschützer von Beruf

„In unserem Handwerk ist der Erfolg greifbar“

Der Beruf des Bäckers ist (nicht nur) ein Handwerk für Frühaufsteher

Andrea Rüsing liebt ihr Handwerk. Und dies seit Kindesbeinen an. Kein Wunder, immerhin ist die Bäckermeisterin in der Backstube groß geworden. Seit 2004 leitet sie das familiengeführte Traditionsunternehmen Landbäckerei Rüsing– und dies in der vierten Generation. Einige Auszubildende lernten hier bereits, dass der Beruf des Bäckers weitaus mehr bedeutet, als nur kleine Brötchen zu backen. Doch in den über 130 Jahren, in denen die Familie Rüsing Brot und leckeres Gepäck produziert, hat sich in der Backstube einiges verändert: „Das Handwerk ist geblieben. Aber moderne Technik erleichtert die Arbeit“, so Andrea Rüsing. Im Gespräch erzählt sie von ihrer Begeisterung für den Duft aus der Backstube und noch viel mehr.

 

Die 18-jährige Angela entschied sich nach einem Praktikum zur Ausbildungsbildung als Bäckerin.

Die 18-jährige Angela entschied sich nach einem Praktikum zur Ausbildungsbildung als Bäckerin. Viel Freude bereitet ihr auch das Zubereiten der beliebten Erdnussecken. Fotos: Cordes

Bäckermeisterin Annette Rüsing liebt den Duft der frischen Brotlaibe

Bäckermeisterin Annette Rüsing liebt den Duft der frischen Brotlaibe. Die Familienrezepte sind über 130 Jahren alt  – wurden im Laufe der Jahre jedoch verfeinert und verbessert.

Was ist das Besondere am Bäckerhandwerk?

Mich begeistert die Vielfalt der Produkte und die unmittelbaren Erfolgserlebnisse. Brot ist ein Grundnahrungsmittel, das täglich produziert wird. Wir können einzigartige Produkte herstellen, Rezepte entwickeln oder verfeinern. Das Ergebnis unserer Arbeit ist greifbar. Und natürlich lecker. Die Rückmeldung der Kunden ist jedenfalls für uns eine sehr schöne Bestätigung.  Erfreulich ist, dass unsere Arbeit zwar von Maschinen erleichtert wird, aber die traditionellen Tätigkeiten geblieben sind. Hier gibt es keine Massenproduktion. Es ist im sprichwörtlichen Sinne noch echtes Handwerk. In dieser Backstube haben schon meine Urgroßeltern gebacken. Auch ich habe hier meine Ausbildung absolviert. Der Duft der frischen Brote ist mir ebenso vertraut wie die Herstellung des  hauseigenen Sauerteigs oder die über 130 Jahre alten Familienrezepte, die allerdings im Laufe der Jahre verfeinert wurden.

Viele Leute meinen ja, dass der Beruf des Bäckers aufgrund des frühen Arbeitsbeginns sehr anstrengend ist. Aber das kann man durchaus anders sehen. Natürlich beginnt die Arbeit mitten in der Nacht – bei uns ist es 2 Uhr. Aber am Morgen zwischen 9 und 10 Uhr ist Feierabend und als Bäcker hat man dann den ganzen Tag für sich. Der Körper gewöhnt sich recht schnell an diesen Rhythmus. Das ist mit Sicherheit nicht so anstrengend und belastend wie eine ständig wechselnde Schichtarbeit.

Welche Rolle spielen die Themen „Nachhaltigkeit“ und „Umwelt“ im Bäckerhandwerk?

Eine immer größere Rolle. So setzen wir auf regionale Rohstoffe und kurze Lieferwege. Unser Roggen- und Weizenmehl beziehen wir von langjährigen Lieferanten aus der Soester Börde. Auch die Wertschätzung von Lebensmitteln ist wichtig. Produkte vom Vortag gibt es zum ermäßigten Preis und was übrigbleibt, bekommt „Die Tafel“. Ziel ist es, dass so wenig wie möglich weggeschmissen wird.

Was sollten junge Menschen für diesen Beruf mitbringen?

Bäcker/innen arbeiten mit Lebensmitteln. Da kommt es auf verantwortungsbewusstes und sorgfältiges Arbeiten an. Hygiene und Sauberkeit sind sehr wichtig. Aber auch eine umsichtige und genaue Arbeitsweise.  Die Grundrechenarten sollte man gut beherrschen, ansonsten spielen schulische Leistungen eine eher untergeordnete Rolle. Das Wichtigste ist, dass einem die Arbeit Freude macht. Jedoch ist ein Hauptschulabschluss eine gute Basis für die Ausbildung. Ebenso schadet Kreativität und Geschicklichkeit nicht. Wenn man nicht in der Backstube steht, sondern als Fachverkäuferin tätig ist, muss man freundlich und kommunikativ sein und zudem kunden- und serviceorientiertes Denken mitbringen. Ebenso ein sicheres Händchen für die optische Gestaltung der Ware. Das Auge isst schließlich mit.

Gibt es Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten?

Nach der dreijährigen Ausbildung und der Gesellenprüfung kann man sich Bäcker oder Fachverkäuferin nennen. Dann stehen einem viele Wege offen. Denn Fachkräfte werden überall gesucht. Natürlich ist es auch möglich, nach der Ausbildung die Meisterschule zu besuchen und sich danach selbstständig machen. Außerdem ist eine Weiterbildung als Konditor/in ist möglich.  Die Ausbildung zum Bäcker ist zudem eine gute Basis, um anschließend Lebensmitteltechnik zu studieren. Ebenso kann man mit einer entsprechenden Weiterbildung den Betriebswirt machen oder als Betriebsberater, Fachlehrer oder Verkaufsleiter arbeiten.

Hat der Beruf Ihrer Meinung nach eine Zukunft?

Ein klares Ja. Brot ist ein Grundnahrungsmittel. Gegessen wird immer. Die Kunden legen Wert auf Qualität und Regionalität. Wenn Backstuben diese Tradition beibehalten, steht einer positiven Zukunft für das Bäckerhandwerk nichts im Wege.

Was die Arbeit angeht – da hat die Technik im Laufe der Zeit vieles erleichtert. Mein Großvater musste noch 50 Kilo schwere Mehlsäcke schleppen. Heute wird nicht mehr geschleppt. Stattdessen lagert das Weizen- und Roggenmehl in drei großen Silos und gelangt durch ein Förderband in die Backstube. Körpergerechtes Arbeiten zur Entlastung der Mitarbeiter ist wichtig. Aber auch wenn die Technik vieles erleichtert -unser Handwerk lässt sich auch in Zukunft nicht durch Maschinen ersetzen.

Ein freundliches Lächeln gibt es beim Brötchenkauf gleich dazu. Alles wird frisch und regional in der Backstube produziert.

Ein freundliches Lächeln gibt es beim Brötchenkauf gleich dazu. Alles wird frisch und regional in der Backstube produziert.

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3 Fragen an …

Obermeister Kunkel

… Detlef Kunkel, Obermeister der Bäcker- und Konditoren-Innung Soest-Lippstadt

Welchen Beitrag leisten Bäcker, Konditoren und Fachverkäufer , um das Klima zu schützen?

Handwerksbäcker und Konditoren legen immer schon ein besonderes Augenmerk auf den Klimaschutz – zum Beispiel durch kurze Wege. Wir kaufen regional und frisch unsere Zutaten und verkaufen an unsere Kunden „um die Ecke“. Wir reduzieren dabei die Transport-Verpackungen und verkaufen gerne direkt in den eigenen Einkaufsbeutel der Kunden. Sollten am Ende des Tages noch Waren übrigbleiben, arbeiten wir zum Beispiel mit den „Tafeln“ gerne eng zusammen.

Welchen Stellenwert hat der Themenkomplex Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Regionalität in der Berufsausbildung von Bäckern, Konditoren und Fachverkäufern?

Energiesparendes Produzieren, weniger Verpackungsabfälle und regionale Zutaten und Spezialitäten – das sind Themen, die fortwährend in die Ausbildung unseres Berufsnachwuchses einfließen. In den Ausbildungsbetrieben sind die jungen Bäcker und Konditoren sowie die Fachverkäufer unmittelbar an der täglichen Herstellung unserer Waren beteiligt und erleben so hautnah, wie sich ressourcensparender Umgang mit allen Materialien und Rohstoffen auswirkt. So stärken wir fortwährend das Öko-Bewusstsein unserer Mitarbeiter von heute und morgen.

Wie hat sich das Berufsbild von Bäckern, Konditoren und Fachverkäufern  den vergangenen Jahren verändert?

Insgesamt sind unsere Ausbildungsberufe durchweg viel beratungsintensiver geworden. Unsere Fachkräfte müssen häufig Kunden zu Inhaltstoffen und möglichen Allergien Auskunft geben. Auch reicht es heute nicht mehr, wenn die Bäckerei einfach „nur“ gutes Brot anbietet. Die Kunden verlangen genauso leckere Snacks fürs erste oder zweite Frühstück, verschiedene Kaffeespezialitäten und Kuchenauswahlen – auch gerne schon am Vormittag. All das wird schon unserem Nachwuchs mit auf den Berufsweg gegeben.

Die Fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer:

3 Jahre

 

Vergütung monatlich:

680 € im 1. Lehrjahr
755 € im 2. Lehrjahr
885 € im 3. Lehrjahr

 

Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2021:

Bäcker 12/31
Fachverkäufer  18/46
Konditoren 10/35
Fachverkäufer 1/3

 

Berufsschulstandort:

Bäcker / Fachverkäufer: Soest
Konditoren / Fachverkäufer: Gelsenkirchen u. Bochum

Weitere Zahlen:

Aktuell hat die Bäcker- und Konditoren-Innung Soest-Lippstadt 35 Betriebe

 

Der Beruf in aller Kürze „Bäcker“

Beim Beruf des Bäckers sind Kreativität und handwerkliches Geschick gefragt. BäckerInnen backen nicht nur Brot und Kleingebäck, sondern stellen auch Feinbackwaren, Torten und Desserts sowie Backwarensnacks her.

FachverkäuferInnen im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Bäckerei verkaufen Brot, Backwaren und kleine Imbisse. Sie bedienen und beraten Kunden und sorgen dafür, dass die Ware kreativ präsentiert wird. Es ist ein abwechslungsreicher Beruf, bei dem man mit Fachwissen und Ausstrahlung überzeugt.

In der Ausbildung zum Konditor geht es ziemlich lecker zu. Man lernt, wie man Torten, Kuchen, Petit Fours, aber auch Brot und Brötchen herstellt. Dazu gehören natürlich auch Vor- und Nachbereitungsaufgaben, wie das Reinigen der Maschinen.

Bäcker- und Konditoren-Innung Soest-Lippstadt
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