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Traumberufe in Hamm

Bäcker, Konditor und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk

(m/w/d)

Ausbildung zum Bäcker, Konditor und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk

präsentiert von

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Marie Wutschina, Andreas Potthoff und Max Hoppe - Traumberufe Bäcker, Konditor und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk 2023

Die Leidenschaft fürs Backen verbindet Marie Wutschina (3. Lehrjahr), Andreas Potthoff (Mitte) und Max Hoppe (1. Lehrjahr). (Foto: Markus Liesegang)

Leidenschaft für Backwaren

In der Bäckerei Potthoff lernen die Azubis das Handwerk von Grund auf

von Markus Liesegang

Max Hoppe hat sich in einigen Betrieben umgeguckt, auch Großbäckereien seien darunter gewesen. „Aber quasi am Fließband zu stehen, gefiel mir nicht. Ich will handwerklich arbeiten in einem solchen Familienbetrieb wie die Bäckerei Potthoff“, sagt der 21-Jährige. Handwerk und Familienbetrieb kennt er von Zuhause. Er ist ein Spross der Mandelröster-Dynastie Hoppe aus Uentrop.

Die zweite Auszubildende, die der Berger Bäckermeister Andreas Potthoff derzeit im dritten Lehrjahr zur Gesellenprüfung führt, ist Marie Wutschina. „Ich kann mir schon vorstellen, danach als Bäckerin weiterzuarbeiten“, sagt die 18-Jährige, die mittlerweile Gefallen am Beruf findet. Eigentlich wollte sie Konditorin werden. „Die Bäckerei Potthoff war eine Empfehlung.“ Die Vielfalt an Gebäck in der Traditionsbäckerei an der Menzelstraße 14 überzeugte die junge Frau. „Ich arbeite gerne mit Hefeteig“, verrät sie ihr Steckenpferd, „mit süßen Teilchen“.

Beide verbindet – wie auch ihren Lehrherren – die Passion fürs Backen. „Diese Leidenschaft sollte man mitbringen“, sagt Andreas Potthoff. Der Bäcker- und Konditormeister sieht in dem Beruf ein Handwerk, in dem er vom Grundstoff Mehl bis zum fertigen Brot oder Kuchen alles in den eigenen Händen hält. Und: „Es gibt viele Stellschrauben, was den Anteil und die Qualität der Zutaten betreffen.“

Das Mehl kommt aus der Region

So arbeitet die Bäckerei Potthoff mit Mehl aus der Region. Dinkel baut der Biolandhof Frölich in Berge an, Roggen und Weizen bezieht Potthoff bei regionalen, kleinen Mühlen. „Da kommt unten alles vom Korn raus, was oben reingeht. Die wertvollen Inhaltsstoffe wie das Öl des Keims bleiben im Mehl“, beschreibt der Bäckermeister den Unterschied zur Industriemühle, wo dieser Keim für die Ölproduktion entfernt wird. „Wir backen ausschließlich mit den klassischen, reinen Zutaten„, erklärt Andreas Potthoff, „nutzen keine chemischen Backhilfen“.

Der Weg vom Mehl zum Brot ist zudem ein zeitaufwendiger in der Backstube an der Menzelstraße 14. Eigene gereifte Sauer-, mehrere Vorteige mit langen Ruhezeiten führen schließlich zu einem aromatischen Brot, das seines Gleichen sucht. Die Potthoffs sind Mitglied des Vereins Slow Food, der sich für ein bewusstes Essen von nachhaltig und regional produzierten Produkten starkmacht.

Bäcker- und Konditormeister Andreas Potthoff hebt vorsichtig frisch gebackene Süßwaren von dem Untergrund auf- Traumberufe Bäcker, Konditor und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk 2023

Bäcker- und Konditormeister Andreas Potthoff hat die Bäckerei vor 25 Jahren von seinem Vater übernommen. (Foto: Markus Liesegang)

Verschieden Kuchenformen werden maschinell mit Schokolade ummantelt - Traumberufe Bäcker, Konditor und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk 2023

Viele Köstlichkeiten – süße wie herzhafte – werden in der Bäckerei Potthoff aus guten Zutaten hergestellt. (Foto: Markus Liesegang)

Max Hoppe hat gerade sein erstes Ausbildungsjahr begonnen. Nach dem Abitur 2022 am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium studierte er erst Informatik. „Aber ich muss etwas mit den Händen machen„, stellte der 21-Jährige schnell fest. „Und da ich in meiner Freizeit schon viel gebacken habe, lag der Bäckerberuf nahe.“ Weder er noch Marie Wutschina haben Probleme mit den Arbeitszeiten, Arbeitsbeginn ist um vier Uhr in der Früh. „Man gewöhnt sich einen anderen Schlafrhythmus an“, sagt die Auszubildende im dritten Lehrjahr. „Ich bin fit, wenn ich aufstehe.“

Früh Verantwortung übertragen

Andreas Potthoff überträgt dem Nachwuchs früh viel Verantwortung: Teige hat Max Hoppe schon viele angesetzt. „Bis auf Brot habe ich auch schon viel gebacken“, sagt er. Dort hinten in der Backstube gibt es ein dickes Rezeptbuch, verrät Marie Wutschina. Zutatenlisten, Ruhezeiten und Backtemperaturen sind darin verzeichnet, gesammelt in den fast 60 Jahren, die der Betrieb an der Menzelstraße besteht. Heribert Potthoff heizte die Öfen 1965 an, Sohn Andreas übernahm 1998. Aktuell backen er und drei Gesellen für vier Verkaufstellen. „Wir könnten noch jemanden gebrauchen, übrigens auch Verkäuferinnen“, sagt der Inhaber und lädt Interessierte ein, sich zu informieren.

Informationen zu deinem Traumberuf

Drei Antworten von …

Meinolf Erdmann

… Meinolf Erdmann, Obermeister der Bäcker-Innung Hellweg-Lippe

1. Ich bin Handwerker geworden, weil …

… mein Vater früh starb und ich das Familienunternehmen übernommen habe, das ich nun seit 42 Jahren leite. So habe ich zunächst eine Ausbildung zum Konditor, dann noch eine zum Bäcker gemacht und schließlich den Meister im Bäckerhandwerk. Was anfangs vorgegeben war, ist im Laufe der Jahre definitiv zu meinem Traumberuf geworden. Ein Grund dafür sind die Arbeitszeiten: Denn meine Freizeit verbringe ich mitten am Tag, während andere im Dienst sind.

2. Mein Lieblingswerkzeug ist …

… das Palettenmesser zum Einstreichen von Kuchen, Torten oder Bienenstich. Damit streiche ich jede Creme glatt.

3. Im Bäcker-Handwerk können junge Menschen in fünf oder zehn Jahren …

… in einem soliden und gefragten Handwerk gutes Geld verdienen. Mittlerweile haben bereits die Ausbildungs- und Gesellengehälter für Bäcker sowie für Bäckereifachverkäufer im Vergleich zu anderen Berufen ein realistisches Maß angenommen. Darüber hinaus gibt es an vielen Stellen die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen, zum Beispiel als Ofenführer in einer Großbäckerei. Mittlerweile unterstützen die Handwerkskammer und die Innung jeden, der vorwärtskommen möchte – Kosten für die Meisterschule werden ebenso in Teilen übernommen wie Förderungen für den Weg in die Selbstständigkeit.

Die Fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer:

3 Jahre

Monatliche Vergütung ab:

Bäcker / Fachverkäufer (m/w/d)
860 € im 1. Lehrjahr
945 € im 2. Lehrjahr
1.085 € im 3. Lehrjahr
Konditoren / Fachverkäufer (m/w/d)
620 € im 1. Lehrjahr
731,60 € im 2. Lehrjahr
837 € im 3. Lehrjahr

 

Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2022:

Bäcker / Fachverkäufer (m/w/d)
Bäcker: 7 / 19 insgesamt
Fachverkäufer: 32 / 41 insgesamt
Konditoren / Fachverkäufer (m/w/d)
Konditoren: 4 / 12 insgesamt
Fachverkäufer: 0 / 2 insgesamt

 

Berufsschulstandort:

Bäcker / Fachverkäufer (m/w/d)
Unna
Konditoren / Fachverkäufer (m/w/d)
Bochum bzw. Lünen und Hamm

 

Weitere Zahlen:

Aktuell hat die Bäcker-Innung Hellweg-Lippe 27 Mitgliedsbetriebe.

DER BERUF IN ALLER KÜRZE

Zum Beruf des Bäckers sind Kreativität und handwerkliches Geschick gefragt. BäckerInnen backen nicht nur Brot und Kleingebäck, sondern stellen auch Feinbackwaren, Torten und Desserts sowie Backwarensnacks her. FachverkäuferInnen im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Bäckerei verkaufen Brot, Backwaren und kleine Imbisse. Sie bedienen und beraten Kunden und sorgen dafür, dass die Ware kreativ präsentiert wird. Es ist ein abwechslungsreicher Beruf, bei dem man mit Fachwissen und Ausstrahlung überzeugt.

In der Ausbildung zum Konditor geht es ziemlich lecker zu. Man lernt, wie man Torten, Kuchen, Petit Fours, aber auch Brot und Brötchen herstellt. Dazu gehören natürlich auch Vor- und Nachbereitungsaufgaben, wie das Reinigen der Maschinen.

Weitere Infos zum Beruf unter back-dir-deine-zukunft.de

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