Traumberufe in Lippstadt
Bäcker und Konditor und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk
(m/w/d)
Bäcker und Konditor und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk
präsentiert von
Spaß am Job: Mitarbeiter Ulrich Glarmin füllt eine Biskuitmasse in Backformen.
„Ich bin mit Leib und Seele Bäcker“
Interview mit Bäckermeister Reinhard Bücker, der seit 1995 sein Familienunternehmen leitet
Bücker’s Backmanufaktur begann im Jahr 1995 mit der Hof-Bäckerei Bücker’s Backhaus in Benninghausen. Dort gibt es noch immer einen kleinen Hofladen. Doch seit einigen Jahren ist der Firmensitz in Geseke-Mönninghausen. Seniorchef und Bäckermeister Reinhard Bücker führt das Unternehmen gemeinsam mit seiner Ehefrau Birgit und seinem ältesten Sohn Lukas, den er längst mit seiner Leidenschaft fürs Bäckerhandwerk infiziert hat. Unterstützt werden die drei von Sohn Jakob, der als Landwirt das Getreide anbaut, und einem Team engagierter Mitarbeitern, die vor allem die familiäre Atmosphäre in dem Unternehmen schätzen. Die Firma, die ihre Backwaren noch ganz traditionell handwerklich nach eigenen Rezepturen herstellt, hat drei Standbeine: Die Lieferung an die Kunden, das Wochenmarktgeschäft und der Versandhandel.
Warum haben sie sich für Ihren Beruf entschieden?
Das war eher Zufall. Meine Eltern besaßen in Anröchte eine Gastronomie und hatten natürlich den Wunsch, dass ich das einmal übernehme. Als damals leidenschaftlicher Fußballspieler passten aber die Öffnungszeiten so gar nicht zu meinem Sport. Ein guter Fußballkollege und Bäcker im Ort bot mir zu diesem Zeitpunkt eine Bäckerlehre an. Ich habe zugesagt und es bis heute nicht bereut. Das Bäckerhandwerk wurde meine große Leidenschaft, der Beruf erschien mir immer eher wie ein Hobby, soviel Freude habe ich daran.
Was ist denn so besonders an Ihrem Beruf?
Wir haben ja die wunderbare Möglichkeit, Dinge selber zu kreieren und mit natürlichen Materialien zu arbeiten. Das wird leider in der heutigen Zeit immer weniger. Es ist einfach schön, etwas herzustellen, das die Menschen mögen. Ich habe immer noch gerne einen Teig in der Hand. Ich bin wirklich mit Leib und Seele Bäcker und Konditor, nach wie vor. Wenn ich einige Wochen nicht im Betrieb war, sehne ich mich nach dem typischen Geruch.
Gutes Team: Der langjährige Geselle Kim Richter und Henning Marx, der die Ausbildung im Betrieb gemacht hat. Er bringt gerade einen fertigen Teig zur Auswaage.
Hat seinen Traumberuf gefunden: Bäckermeister Reinhard Bücker.
Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen?
Man sollte auf jeden Fall gut rechnen können und vor allem auch Spaß am kreativen Umgang mit Lebensmitteln haben. Inzwischen ist es nicht mehr erforderlich, ganz früh aufzusehen, was einige ja durchaus abschreckt. Wir haben unsere Produktionszeiten immer weiter nach hinten geschoben. Morgens um 2 oder 3 Uhr anzufangen, ist die Ausnahme, wir beginnen in der Regel zwischen 5 und 6 Uhr. Einer unserwe langjährigen Mitarbeiter beginnt tatsächlich noch gern mitten in der Nacht. Aber wir sind flexibel. Unsere Konditorin beispielsweise, beginnt aufgrund ihrer familiären Situation erst um 7.30 Uhr.
Nach welchen Kriterien suchen Sie Ihre Auszubildenden aus?
Gerade haben wir keine Auszubildenden, suchen aber eine oder einen. Hier geht’s nicht darum, einen bestimmten Schulabschluss zu haben. Ich gucke mir die Leute an, die sich bewerben. Sie kommen zwei bis drei Tage in den Betrieb, arbeiten mit, dann sehen wir schon, ob jemand zu uns ins Team passt. Wir sind ein kleines Familienunternehmen, jeder kann mit seinen Sorgen und Nöten zu uns kommen. Das macht einen solchen Betrieb aus.
Ist der Beruf für Frauen geeignet?
Anders als in einigen anderen Handwerken braucht man nicht unbedingt Kraft. Es gibt auch viele Hilfsmittel, die die Arbeit erleichtern. Unser bester Lehrling war ein junges Mädchen. Sie hat es später bis zur deutschen Meisterschaft im Bäckerhandwerk gebracht. Wir beschäftigen, wie schon erwähnt, auch eine Konditorin, die gleichzeitig gelernte Bäckerin ist. Bei uns kann man übrigens beides lernen.
Hat der Beruf Zukunft?
Das kann man sagen. Auch die Industrie braucht immer gute Leute. Große Betriebe suchen händeringend Fachleute, die das Handwerk von Grund auf gelernt haben. Aber auch in den Filialen der Backindustrie und in kleineren Unternehmen kann man beruflich weiter kommen. Besonders, wenn man sich spezialisiert hat und sich in einer Nische ansiedelt.
Informationen zu deinem Traumberuf
3 gute Gründe
… Detlef Kunkel, Obermeister der Bäcker- und Konditoren-Innung Soest-Lippstadt
Herr Kunkel, warum empfehlen Sie eine Ausbildung zum Bäcker oder Konditor ?
Kühler: „Weil man am Ende des Tages sieht, was man gemacht hat, und weil man früh Feierabend hat.“
Das klingt spannend. Welche Fähigkeiten sollten die Menschen mitbringen, wenn sie Bäcker oder Konditor werden wollen?
Kunkel: „Sie sollten körperlich belastbar sein und Interesse am präzisen Arbeiten haben.“
Was sind die Hauptaufgaben eines Bäcker oder Konditor ?
Kunkel: „Die Hauptaufgabe ist das Herstellen von Backwaren und Kuchen aller Art – natürlich immer unter der Einhaltung der Hygienekonzepte.“
Detlef Kunkel
Beckumer Straße 7, 59555 Lippstadt
Tel. 02941 58512
Die fakten zur Ausbildung
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Vergütung monatlich:
Bäcker/ FachverkäuferInnen:
645 € im 1. Lehrjahr
720 € im 2. Lehrjahr
850 € im 3. Lehrjahr
Konditor/ FachverkäuferInnen:
550 € im 1. Lehrjahr
649 € im 2. Lehrjahr
742 € im 3. Lehrjahr
Abgeschlossene Ausbildungsverträge
in 2020:
Bäcker: 11 (1. Lehrjahr) / 30 insgesamt
Fachverk.: 18 (1. Lehrjahr) /43 insgesamt
Konditoren: 2 (1. Lehrjahr) /14 insgesamt
Fachverk.: 0 (1. Lehrjahr) /1 insgesamt
Berufsschulstandort:
Berufsschulstandorte: Bäcker/ Fachverk.: Soest/ Unna
Konditoren/ Fachverk.: Bochum, Dortmund, Münster
Weitere Zahlen:
Aktuell hat die „Bäcker- und Konditoren-Innung Soest-Lippstadt“ 27 Bäckereien sechs Konditoren als Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen.
Der Beruf in aller Kürze
Beim Beruf des Bäckers sind Kreativität und handwerkliches Geschick gefragt.
Bäcker/innen backen nicht nur Brot und Kleingebäck, sondern stellen auch Feinbackwaren, Torten und Desserts sowie Backwarensnacks her.
Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Bäckerei verkaufen Brot, Backwaren und kleine Imbisse. Sie bedienen und beraten Kunden und sorgen dafür, dass die Ware kreativ präsentiert wird. Es ist ein abwechslungsreicher Beruf, bei dem man mit Fachwissen und Ausstrahlung überzeugt.
In der Ausbildung zum Konditor geht es ziemlich lecker zu. Man lernt, wie man Torten, Kuchen, Petit Fours, aber auch Brot und Brötchen herstellt. Dazu gehören natürlich auch Vor- und Nachbereitungsaufgaben, wie das Reinigen der Maschinen.