Traumberufe in Unna
Dachdecker
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2001 gründete Martin Meckelholt die Firma TOPdeck, mittlerweile beschäftigt er 15 Mitarbeiter im Dachdecker-Handwerk und zwei Bürokräfte. Foto: Pott
„Ein Engagement, das sich auszahlt“
Seit 20 Jahren ist Martin Meckelholt Inhaber eines eigenen Betriebes. Dieser Tage gehört die Ausbildung des Handwerksnachwuchses zu den Aufgaben des Dachdeckermeisters.
Denkt man an verschiedene Handwerksberufe, hat man direkt ein Bild von den dort durchgeführten Arbeiten vor Augen. Der Maurer mauert, in der Tischlerei entstehen Möbel oder Türen und der Dachdecker deckt nun einmal Dächer ein. Doch schaut man genauer hin, so offenbaren die verschiedenen Gewerke eine Vielfalt an unterschiedlichen Aufgaben, die für die jeweilige Branche typisch sind. Da ist das Dachdecker-Handwerk selbstverständlich keine Ausnahme. „Unser Beruf ist so vielfältig. Neben dem eigentlichen Eindecken auf verschiedensten Arten von Dächern führen wir Klempnerarbeiten durch, wir arbeiten an Fassaden oder an Kaminen. Auch Balkone und Balkonbeläge gehören dazu“, umreißt Martin Meckelholt jene Aufgaben, mit denen er und sein Team sich befassen.
In dieser Hinsicht kann der Fröndenberger Dachdeckermeister auf viele Jahre der Erfahrung zurückblicken. 1982 begann er seine Ausbildung, später folgte dann die Meisterschule. Den nächsten großen Schritt unternahm Martin Meckelholt dann am 1. Juni 2001 mit der Übernahme eines Betriebes – dies war die Geburtsstunde der Firma TOPdeck. War er dort zunächst allein tätig, präsentiert sich 20 Jahre später ein vollkommen anderes Bild. „Heute habe ich 15 Mitarbeiter und zwei Bürokräfte“, fasst er die personelle Entwicklung seit den Anfangstagen zusammen. Doch nicht nur in diesem Punkt gab es Veränderungen, denn als Inhaber gestaltet sich Meckelholts Arbeitsalltag mittlerweile anders als noch vor zwei Jahrzehnten. „Mittlerweile arbeite ich nur noch wenig auf Baustellen, man hat mit vielen anderen Dingen zu tun.“
Zu diesen anderen Dingen gehört natürlich auch der Handwerksnachwuchs. „Derzeit habe ich zwei Auszubildende, die ab August ins dritte Lehrjahr gehen. Dazu kommt noch ein Praktikant, der dann im August seine Ausbildung beginnt“, berichtet Martin Meckelholt. Jungen Menschen eine Chance in seinem Handwerk zu geben, ist für ihn eine Selbstverständlichkeit – aber keinesfalls ein Selbstläufer. „Man muss sich auch um die Leute kümmern und sie bei Laune halten. Ihnen einfach immer nur stupide Arbeiten zu geben, bringt keinen weiter. Sie sollen den Beruf und die Aufgaben ja kennenlernen. Immerhin ist es das Ziel, dass ich Leute für die Arbeit in meinem Betrieb ausbilde“, fasst Martin Meckelholt seinen Standpunkt zusammen.
Natürlich ist dieses Kennenlernen der vielen Facetten aber ein Entwicklungsprozess, den die Auszubildenden durchlaufen. „Im ersten Lehrjahr geht es erst einmal darum, die Basics für den Beruf zu lernen, aber etwa aber dem zweiten Lehrjahr kommen dann auch mal besondere Arbeiten dazu. Zum Beispiel Arbeiten am Kamin oder Schweißarbeiten. So werden die Jungs an den Beruf herangeführt.“
Doch Martin Meckelholt hat nicht nur die handwerkliche Entwicklung seiner Nachwuchskräfte im Blick, sein Einsatz geht auch darüber hinaus. Derzeit befindet sich unter seinen Auszubildenden ein junger Mann, der aus Syrien nach Deutschland kam. Neben dem Start in das unbekannte Handwerk spielten hier noch andere Faktoren mit rein, die der TOPdeck-Chef im Blick hatte. „Er hat schon relativ gut Deutsch gesprochen, aber ich habe dann dafür gesorgt, dass er noch zusätzliche Nachhilfe bekommt. Und wir haben ihm dabei geholfen, dass er ein Auto bekommt, als er den Führerschein hatte. Das sind für mich alles nur kleine Dinge gewesen, ihn hat es aber richtig weitergebracht.“
„Meine Mitarbeiter sind auch ein Stück weit Familie für mich“
Ausgezahlt hat sich dieser Einsatz in jedem Fall, Martin Meckelholt hat dadurch einen engagierten Mitarbeiter gefunden, der mittlerweile ein fester Bestandteil des Teams geworden ist. Generell freut sich der Chef über den Zusammenhalt seinem Betrieb. „Meine Mitarbeiter sind auch ein Stück weit Familie für mich. Jeder hat seinen eigenen Charakter, aber insgesamt passt es alles zusammen.“
Das zeigt sich dann auch in den Leistungen seiner Schützlinge, mehrfach wurden Auszubildende bereits für ihre guten Leistungen ausgezeichnet. Die kommen nicht von ungefähr, neben den umfangreichen Erfahrungen aus dem Betriebsalltag sorgen Sonderschulungen für ein möglichst breitgefächertes Wissen. Das setzt sich natürlich auch in den späteren Jahren fort, in denen es gilt, auf dem neusten Stand zu bleiben. „Anders geht es einfach nicht. Stillstand bedeutet Rückschritt“, erklärt Martin Meckelholt und die Entwicklung seines Betriebes ist das beste Argument für seinen eingeschlagenen Weg.
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Der Beruf in aller Kürze
Ein Dachdecker sorgt mit seiner Arbeit für wind- und wetterfeste Gebäude. Dächer zu decken ist aber nur ein Bestandteil seiner Tätigkeiten. Die Ausführung von Wärmedämmung, die Gestaltung von Fassaden, Strom durch Solartechnik zu erzeugen und das Klima durch Gründächer zu verbessern, gehört heute und in Zukunft immer stärker genauso dazu.
Für die Vermessung oder die Inspektion von Dächern und Fassaden werden im Dachdeckerhandwerk zum Beispiel zunehmend Drohnen eingesetzt. Drohnen mit Kamerasystemen können etwa Übersichtsbilder oder detaillierte Aufnahmen von Schäden liefern – ganz ohne Gerüst oder Hebebühne. Um für die Anwendungen dieser Technologie gerüstet zu sein, müssen sich künftige Fachkräfte die entsprechenden Kenntnisse aneignen.
Ausbildungsdauer
3 Jahre
Vergütung monatlich:
780 € im 1. Lehrjahr
940 € im 2. Lehrjahr
1.200 € im 3. Lehrjahr
Abgeschlossene Ausbildungsverträge
in 2020 in der Innung Unna
18 (1. Lehrjahr) / 57 insgesamt
Berufsschulstandort:
Eslohe und Hamm, Soest, Unna
Weitere Zahlen:
Aktuell hat die „Innung für Dachdecker Unna “ 45 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen.