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Wir sind Klimaschützer von Beruf

„Wir werden immer mehr gebraucht“

Dachdeckermeister Jörg Bitterlich liebt es, mit seinem Handwerk Langlebiges zu schaffen

Jörg Bitterlich steigt seinen Kunden gerne aufs Dach – und die freuen sich sogar darüber. Kein Wunder, sorgen der Dachdeckermeister aus Rüthen und sein Team doch dafür, dass auf Dächern, an Wänden und Fassaden alles dicht ist. Dass Jörg Bitterlich einmal Dachdecker wird, wurde ihm sprichwörtlich in die Wiege gelegt: „Ich bin in die beruflichen Spuren meines Vaters getreten. Schon als Jugendlicher habe ich auf den Baustellen geholfen und so war mir ganz schnell klar, dass mich dieses Handwerk ebenfalls begeistert. Daher habe ich eine Ausbildung absolviert, danach zunächst berufliche Erfahrungen  gesammelt, meinen Meister gemacht und 1999 schließlich den väterlichen Betrieb übernommen“, erzählt er uns. Eine Entscheidung, die Jörg Bitterlich  bis heute nicht bereut hat, wie er uns im Gespräch verriet:

Was fasziniert Sie am Beruf des Dachdeckers?  

Es macht einfach Spaß mit den Händen zu arbeiten und dabei etwas Langlebiges zu erschaffen. Oder denken wir mal an die jetzige Situation, wo es immer wieder zu Stürmen kommt und wir mit unserem Handwerk den Menschen helfen können. Man merkt, dass unsere Arbeit gebraucht wird. Das ist ein gutes Gefühl.

Außerdem ist der Beruf des Dachdeckers äußerst vielseitig. Wer glaubt, es geht nur darum ein Dach einzudecken, der irrt gewaltig. Es geht vielmehr um energetische Sanierung und Wärmedämmung. Das spielt eine entscheidende Rolle. Gerade bei den derzeitigen Energiekosten, möchten die Menschen Energie und damit auch Geld sparen. Dichte Dächer, gut gedämmte Wände und Fassaden helfen dabei. Unser Handwerk hat also sehr viel mit Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz zu tun. Dabei arbeiten wir immer wieder mit den verschiedensten Materialien. Und auch hier wird immer mehr an die Umwelt gedacht. So gibt es beispielsweise Dämm-Materialien aus Biomasse.

 

Paul Rösen absolviert seine Ausbildung im Rüthener Dachdecker-Meisterbetrieb Jörg Bitterlich.

Paul Rösen absolviert seine Ausbildung im Rüthener Dachdecker-Meisterbetrieb Jörg Bitterlich.

Für Auszubildende im Dachdeckerhandwerk geht es oft hoch hinaus. Für dieses Foto bleibt der Auszubildende Paul Rösen allerdings auf festem Boden.

Für Auszubildende im Dachdeckerhandwerk geht es oft hoch hinaus. Für dieses Foto bleibt der Auszubildende Paul Rösen allerdings auf festem Boden.

Welche Voraussetzungen sollten junge Menschen für dieses Handwerk mitbringen?

Im Grunde genommen ist es das Wichtigste, dass Sie Spaß daran haben, mit ihren Händen etwas zu schaffen. Außerdem sollten Sie schwindelfrei sein. Wir arbeiten oft auf Gerüsten oder Dächern. Angst vor der Höhe darf man dabei nicht haben. Eine gewisse körperliche Kondition ist ebenfalls nicht schlecht. Wobei der Beruf des Dachdeckers längst nicht mehr so ein Knochenjob wie früher ist. Die Technik erleichtert viele Aufgaben. Insofern ist der Beruf auch für Mädchen geeignet. Weibliche Auszubildende sind leider immer noch eher selten. In unserem Betrieb hatten wir bislang eine einzige Auszubildende und damit durchaus gute Erfahrungen gemacht.  Ich habe noch nie zuvor ein so sorgfältig geführtes Berichtsheft gesehen.

Generell sage ich zu meinen Auszubildenden: Ihr müsst auch Eigenschaften wie Ehrlichkeit, Pünktlichkeit und Höflichkeit mitbringen. Wir haben täglich Kontakt zu privaten Kunden. Zwar betreten wir nicht deren Haus – was gerade in der Coronazeit unsere Arbeit erleichtert hat – aber wir sind in ihrem privaten Umfeld tätig. Deshalb ist ein freundlicher Umgangston wichtig. Ansonsten schadet es auch nicht, wenn man teamfähig ist, denn viele Arbeiten erledigt man gemeinsam mit den Kollegen.

Gibt es nach der Ausbildung Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten?

Wie in jedem handwerklichen Beruf kann man individuelle Schulungen machen. Beispielsweise, was neue Produkte, Materialien oder Techniken angeht. Dann ist es möglich, die Meisterschule zu besuchen. In Vollzeit hat man dann nach einem halben Jahr den Meisterbrief in der Tasche. Bildet man sich neben der Arbeit weiter, dauert es entsprechend länger. Manche besuchen nach der Ausbildung auch die Technikerschule oder beginnen ein Studium, beispielsweise im Bereich Architektur. Ein weiterer beruflicher Weg ist es, den Betriebswirt im Handwerk zu machen. Eine solche Weiterbildung habe auch ich gemacht. Wenn man selbstständig ist, hat das viele Vorteile, da man danach auch den kaufmännischen Teil beherrscht.

Hat der Beruf Ihrer Meinung nach eine Zukunft?

Da bin ich mir sicher. Es kommt immer häufiger zu Hagel- oder Sturmschäden und es gibt somit immer mehr Menschen, die unsere Hilfe brauchen. Auch wenn die Technik viele Arbeiten erleichtert, kann sie den Menschen nicht ersetzen. Denn im Endeffekt benötigt es immer Man-Power, um das Dach dicht zu bekommen.

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3 Fragen an …

Thorsten Mackenbrock

… Thorsten Mackenbrock, Obermeister der Innung für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik Soest-Lippstadt

Welchen Beitrag leisten Dachdecker, um das Klima zu schützen?

Dachdecker bauen Wärmedämmungen zur Energie-Einsparung ein, montieren Photovoltaikanlagen und Thermokollektoren, um umweltfreundliche Energie zu gewinnen, und erstellen Gründächer für den Klimaschutz.

Welchen Stellenwert hat der Themenkomplex Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Regionalität in der Berufsausbildung von Dachdeckern?

Der Themenkomplex hat einen hohen Stellenwert. Mit fachgerechten Dämmungen, Gründächern, Photovoltaikanlagen und Thermokollektoren tragen Dachdecker zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit bei. Materialien wie Bauholz wird von heimischen Sägewerken verarbeitet. Viele Materiealien sind „Made in Germany“ und müssen daher nicht erst quer über den Globus transportiert werden.

Wie hat sich das Berufsbild von Dachdeckern den vergangenen Jahren verändert?

Ein sogenanntes „normales“ Dach erstellen, Pappe oder Ziegel drauf und fertig – das gibt es nicht mehr. Heute wird als Erstes die Bauphysik betrachtet, um die Anforderungen an ökologische Bauweise und effiziente Dämmungen mit den dazugehörigen Funktionsschichten auszubilden und zu erfüllen.

Weitere wichtige Aufgaben von Dachdeckern sind die technische Verknüpfung / Montage von energiegewinnenden Systemen oder solchen zur Energieeinsparung wie zum Beispiel intelligente Lüftungssysteme in Dachfenstern zur Restwärme-Rückführung.

Die Fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer:

3 Jahre

 

Vergütung monatlich:

780 € im 1. Lehrjahr
940 € im 2. Lehrjahr
1200 € im 3. Lehrjahr

 

Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2021:

30/ 64

Berufsschulstandort:

Soest, Eslohe

Weitere Zahlen:

Die Innung für Dach, Wand- und Abdichtungstechnik Soest-Lippstadt hat aktuell 53 Betriebe.

 

Der Beruf in aller Kürze „Dachdecker“

Ein Dachdecker sorgt mit seiner Arbeit für wind- und wetterfeste Gebäude. Dächer zu decken ist aber nur ein Bestandteil seiner Tätigkeiten. Die Ausführung von Wärmedämmung, die Gestaltung von Fassaden, Strom durch Solartechnik zu erzeugen und das Klima durch Gründächer zu verbessern, gehört heute und in Zukunft immer stärker genauso dazu.

Für die Vermessung oder die Inspektion von Dächern und Fassaden werden im Dachdeckerhandwerk zum Beispiel zunehmend Drohnen eingesetzt. Drohnen mit Kamerasystemen können etwa Übersichtsbilder oder detaillierte Aufnahmen von Schäden liefern – ganz ohne Gerüst oder Hebebühne. Um für die Anwendungen dieser Technologie gerüstet zu sein, müssen sich künftige Fachkräfte die entsprechenden Kenntnisse aneignen.

Innung für dach-, wand- und Abdichtungstechnik Soest-Lippstadt
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