Traumberufe in Hamm
Elektroniker- und
Informations-
elektroniker
(m/w/d)
Elektroniker- und Informationselektroniker
präsentiert von
„Ohne uns läuft gar nichts“
Marco Schäfer ist von der Vielfalt im Elektro-Handwerk begeistert
„Früher hießen wir Elektriker, dann Elektro-Installateure, heute sind wir Elektroniker in der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik“, sagt Marco Schäfer, Meister und Inhaber von Schäfer Elektrotechnik in Hamm. Ebenso wie sich die Berufsbezeichnungen geändert haben, ging auch der technische Fortschritt im Elektrohandwerk weiter, berichtet der Unternehmer. Trotzdem sei das Handwerk kein Selbstläufer, sondern eine Tätigkeit die ebenso enormes Wissen, wie praktisches Tun verbinde.
Als sein Vater Rudolf das Unternehmen 1973 gründete, konnte der Meister quasi aus dem Keller heraus mit einem Auszubildenden loslegen. „Im Lauf der Zeit wuchs der Betrieb, einige Anbauten kamen dazu und inzwischen haben wir aufgrund des Platzbedarfs den Firmensitz verlegt“, sagt Schäfer. Das war notwendig, da Schäfer Elektrotechnik stetig wuchs und heutzutage ebenso für Kommunen, etwa an Schulen oder Bürogebäuden, wie in Praxen, Geschäften oder Privathaushalten arbeitet.
„Das ist ja auch das spannende an unserem Beruf“, sagt Schäfer. Kein Tag sei wie der andere und keine Baustelle sei gleich. „Das Einzige, dass sich nie verändert ist, dass ohne uns nichts läuft“, sagt Schäfer und lacht. Eine Baustelle ohne Strom stehe automatisch still. Doch der technische Fortschritt sei gerade in ihrem Gewerk enorm: „Früher waren schon elektrische Rollläden etwas Besonderes“, sagt der Inhaber. Heute reiche das Angebot von der Elektrifizierung, über spezielle Beleuchtungssysteme für Handel, Industrie, Büros oder Privathaushalte, bis zu komplexen KNX-Systemen, die ganze Gebäudekomplexe durchgehend regeln.
„Dabei gibt es bei uns nichts Externes, alles kommt aus einer Hand“, sagt Schäfer. So wird für die Software auch ein eigener Programmierer beschäftigt, was das Unternehmen enorm gefragt sein lässt. Auch wenn von den meisten Leistungen des Elektro-Handwerks nicht viel Augenfälliges zu sehen sei, so mache das Können das Leben und den Alltag vieler Menschen besser. „Alleine welche Welten zwischen einer Beleuchtungsanlage für Büroräume und der für Industriebetriebe liegen ist enorm“, so der Meister. So hat er auch in seinem Büro eine Anlage, die vollautomatisch gedimmt wird. „Dazu wird ein Präsenzmelder eingebaut und je nachdem wie viel Sonnenlicht einfällt wird stets auf die optimale Arbeitsbeleuchtung abgedimmt“, so Schäfer.
Ein Beruf voller Abwechlung
Das habe auch den Alltag der Handwerker verändert: Smartphones, Laptops und Tablet-PCs sorgten dafür, dass an jeder Baustelle alle Pläne stets vorhanden seien, Dokumentationen erstellt werden und auch bei Problemen und Reparaturen schnellstmögliche Abläufe gewährleistet seien. „Wenn bei irgendeinem Gerät ein Ersatzteil bestellt werden muss, so wird das Typenschild abfotografiert und ohne Zeitverlust sicher das passende beschafft. „Natürlich kann niemand absolut alles“, sagt Schäfer. Darum seien aus dem Elektriker von einst, inzwischen auch verschiedene Berufe entstanden. Sie seien Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, andere Fächer heißen Elektroniker für Automatisierungs- und Systemtechnik, oder für Maschinen und Antriebstechnik.
Da es bei Ihnen auf die Baustellen hinausgeht, sollten potentielle Auszubildende körperlich fit sein, über solide Kenntnisse in Mathematik und Naturwissenschaften verfügen und pfiffig sein. „Wer mitdenkt und bereit ist immer dazu zu lernen, den erwartet ein Beruf voller Abwechslung und mit glänzenden Perspektiven“, sagt Marco Schäfer. Sie sorgten schließlich für Zukunftstechnologie, die jeder brauche. Darum werde in seinem Familienbetrieb auch seit jeher ausgebildet. „Gute Fachleute sind gefragt und kaum zu bekommen, darum bilden wir sie selbst aus“, sagt der Meister.
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3 gute Gründe
Mathias Kühler, Obermeister der Innung für Elektrotechnik Soest-Lippstadt
Herr Kühler, warum empfehlen Sie eine Ausbildung zum Elektroniker ?
Kühler: „Elektroniker ist ein vielfältiger und zukunftsträchtiger Beruf mit guten Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Digitalisierung ist ein wichtiges Thema und da in Zukunft nichts mehr ohne Digitalisierung gehen wird, werden Elektroniker auch künftig sehr gefragt sein.“
Das klingt spannend. Welche Fähigkeiten sollten die Menschen mitbringen, wenn sie Elektroniker wollen?
Kühler: „Mitbringen sollten Bewerber mindestens einen Hauptschulabschluss, handwerkliches Geschicks und Interesse an Elektronik und Elektrik sowie an Mathe und Physik.“
Was sind die Hauptaufgaben eines Elektronikers?
Kühler: „In unserer Innung werden zu 95 Prozent Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik ausgebildet. Sie sorgen für die Energieverteilung in Gebäuden. Das betrifft alles, was im Gebäude mit Strom versorgt wird – das reicht von Licht über Steckdosen und Maschinen bis hin zur Lüftung. Außerdem übernehmen Elektroniker die strukturierte Verkabelung zum Beispiel für EDV-Leitungen.“
Mathias Kühler
Kasernenweg 2 · 59494 Soest
Tel. 02921-4113
Die fakten zur Ausbildung
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Vergütung monatlich:
745 € im 1. Lehrjahr
795 € im 2. Lehrjahr
845 € im 3. Lehrjahr
895 € im 4. Lehrjahr
Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2020:
21 (1. Lehrjahr) / 120 insgesamt
Berufsschulstandort:
Hamm
Weitere Zahlen:
Aktuell hat die „Elektroniker- und Informationselektroniker-Innung“ 45 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen (Stadt Hamm).
Der Beruf in aller Kürze
Zum Beruf des Elektronikers / der Elektronikerin (ehemals Elektriker) gehören fünf Fachrichtungen:
- Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik (wird am häufigsten ausgebildet!)
- Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration
- Fachrichtung Automatisierungs- und Systemtechnik
- Informationselektroniker/-in
- Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik.
Der/die Elektroniker/-in gestaltet die nahe Zukunft auch in Bezug auf Energiegewinnung (Photovoltaik-Anlagen), E-Mobilität (Ladestationen für E-Autos) und die Automatisierung der Wohnlandschaften mit smarten Steuerungen und Beleuchtungsanlagen (Stichwort: smart home).
Noch mehr Infos:
Ausbildungs-Coach Dietmar Stemann, Ausbildungscoach bei der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe, steht für weitere Fragen zur Berufsausbildung am DIENSTAG, 25. Mai 2021 , in der Zeit von 17 bis 19 Uhr unter der Rufnummer 02921 892-226 zur Verfügung.
Außerdem lohnt sich ein Blick in die neue App PASST! der Kreishandwerkerschaft.