Traumberufe in Soest
Fleischer und
Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk
(m/w/d)
Fleischer und
Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk
präsentiert von
Auf über 20 Jahre Erfahrung kann Fleischereifachverkäuferin Subasini Balakrishnan zurückblicken.
„Ich weiß, was ich auf dem Teller liegen habe“
Lukas Fischer macht bei Sabine Dröge eine Ausbildung zum Fleischer
„Wenn ich das Fleisch selbst zerlege, weiß ich, was ich später auf dem Teller liegen habe“, sagt Lukas Fischer auf die Frage, warum er sich für eine Ausbildung zum Fleischer entschieden hat. Der 16-Jährige ist leidenschaftlicher Fleischesser und legt daher Wert auf Qualität. Schon während seiner Realschulzeit absolvierte er ein zweitägiges Praktikum bei der Fleischerei von Sabine Dröge, um sich ein Bild von dem Beruf und dem Betrieb zu machen. Ein Jahr später arbeitete er noch einmal drei Wochen am Stück in der Werler Fleischerei und im vergangenen Jahr begann er dort – nach Abschluss der Schule – seine Ausbildung.
„Ich kann nur jedem empfehlen, vorher ein Praktikum zu machen, um festzustellen, ob es der richtige Beruf für einen ist“, erklärt der Azubi aus Hamm, der ursprünglich Landwirt werden wollte. Schon mit zehn Jahren war Lukas Fischer stolzer Tierbesitzer und auch heute noch hat er eigene Schafe und Ziegen.
In der Produktion von Sabine Dröge landen diese später aber nicht, denn die Fleischermeisterin hat bereits einen festen Stamm an Landwirten aus der Region, von denen sie ihre Schweine, Rinder und Lämmer sowie ihr Geflügel bekommt. „Mir ist es sehr wichtig, dass ich genau weiß, wo und wie die Tiere, die wir bei uns zerlegen und verkaufen, gehalten werden“, so die Inhaberin. „Wir legen sehr großen Wert auf Qualität. Ein Grund, warum ich mich seinerzeit für diesen Beruf entschieden habe, war, dass es mich schon immer fasziniert hat, aus hochwertigem Fleisch hochwertige Lebensmittel zu machen.“
Und wie hochwertiges Fleisch schmeckt, können die Kunden gleich vor Ort feststellen, denn Sabine Dröge bietet einen Mittagstisch an – während der Corona-Pandemie zum Mitnehmen, ansonsten auch zum Vor-Ort-Genießen. „Ich möchte damit auch traditionelle Rezepte bewahren und die Menschen damit begeistern.“
Inhaberin und Fleischermeisterin Sabine Dröge und ihr Team in der Produktion: (v. l.) Fleischer Thomas Gerwin, Azubi Lukas Fischer und Martin Gitzen.
Traditionelles Handwerk und sehr umfassender Beruf
Und nicht nur die Tradition der Rezepte kann sich sehen lassen, sondern auch die der Fleischerei Dröge, denn diese hat ihr Vater Franz Josef Dröge im Jahr 1967 gegründet. Nach fast 45 Jahren hat die Fleischermeisterin 2011 das renommierte Fleischer-Fachgeschäft inklusive der Produktion von ihrem Vater übernommen.
„Fleischer ist ein sehr traditionelles Handwerk und ein unglaublich umfassender Beruf“, sagt Sabine Dröge. „Von dem Fachwissen, das man sich hier erwirbt, profitiert man nicht nur im privaten Bereich, sondern auch bei der Entscheidung, was man nach der Ausbildung machen möchte, denn Fleischer und auch Fleisch-Fachverkäufer sind in vielen Bereichen und Branchen gefragt. Das kann Thomas Gerwin bestätigen. Der 33-Jährige hat nach seinem Realschulabschluss bei Sabine Dröge die Ausbildung zum Fleischer gemacht und später in der Industrie gearbeitet. „Nachdem ich dort drei Jahre lang Kochschinken verarbeitet habe, bin ich allerdings zurückgekommen und sehr froh, wieder hier zu sein.“
Wer sich für die Berufe Fleischer (m/w/d) beziehungsweise Fachverkäufer (m/w/d) im Lebensmittelhandwerk mit der Fachrichtung Fleischerei, dem früheren Fleischereifachverkäufer, interessiert, kann sich jederzeit bei Sabine Dröge melden. „Ich bilde sehr gerne aus und bin derzeit auf der Suche nach Nachwuchskräften.“
So hat auch Subasini Balakrishnan angefangen. Mittlerweile ist die Fleischereifachverkäuferin seit über 20 Jahren bei der Familienfleischerei angestellt und kennt sich bestens mit den Fleischprodukten sowie den rund 80 verschiedenen Wurstsorten aus und kann die Kunden fachkundig und umfassend beraten.
„Viele unserer Kunden haben einen hohen Anspruch und wünschen sich eine ausführliche Beratung“, sagt Sabine Dröge und ergänzt mit einem Lächeln. „Manche von ihnen hätten am liebsten einen Fleischer, einen Arzt oder zumindest einen Diätassistenten und noch einen Ernährungswissenschaftler in Personalunion. Daher ist es wichtig, dass Bewerber nicht nur gerne mit Fleisch arbeiten, sondern auch gut mit Menschen umgehen können und gerne auf ihre Bedürfnisse eingehen. Denn auch sie möchten schließlich ganz genau wissen, was sie später auf dem Teller haben.“
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3 gute Gründe
… Ernst-Alfred Kleeschulte, Obermeister der Fleischer-Innung Hellweg-Lippe
Herr Kleeschulte, warum empfehlen Sie eine Ausbildung zum Fleischer und zum Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk mit der Fachrichtung Fleischerei?
Kleeschulte: „Fleischer ist ein sehr vielfältiger Lehrberuf. Während der Ausbildung lernt man nicht nur den Umgang mit frischen Lebensmitteln, sondern auch, was man aus dem Grundprodukt Fleisch alles machen kann.
Wer eine Ausbildung zum Fachverkäufer (m/w/d) im Lebensmittelhandwerk mit der Fachrichtung Fleischerei macht, erhält ein Grundgerüst fürs ganze Leben. Das erworbene Wissen kommt ihm nicht nur im beruflichen Alltag, sondern auch in der eigenen Küche zugute.“
Das klingt spannend. Welche Voraussetzungen / Fertigkeiten sollten Interessenten mitbringen?
Kleeschulte: „Wer Fleischer (m/w/d) werden möchte, sollte einen guten Schulabschluss mitbringen, denn es kommen in der Produktion – zum Beispiel bei der Wurstherstellung – immer mehr computergesteuerte Maschinen zum Einsatz. Sie sollten darüber hinaus bereit sein, etwas eher aufzustehen, denn bei uns geht es in der Regel um 6 Uhr los.
Wer Fachverkäufer (m/w/d) im Lebensmittelhandwerk mit der Fachrichtung Fleischerei werden möchte, sollte eine offene und freundliche Art sowie eine sympathische Ausstrahlung und ein gepflegtes Äußeres haben. Außerdem sollte er gerne mit Kunden umgehen und auf deren Fragen eingehen.
Für beide Berufe gilt: Interessenten sollten fit im Kopfrechnen sein sowie eine gute Auffassungsgabe haben.“
Welches sind die Hauptaufgaben eines Fleischers und eines Fachverkäufers im Lebensmittelhandwerk mit der Fachrichtung Fleischerei?
Kleeschulte: „Die Hauptaufgabe eines Fleischers ist es, aus dem Grundprodukt Fleisch gute und frische Wurstwaren und Lebensmittel herzustellen.
Die Hauptaufgabe eines Fachverkäufers (m/w/d) im Lebensmittelhandwerk mit der Fachrichtung Fleischerei ist es, eine ansprechende und gut sortierte Fleisch-, Käse- und Wursttheke zu präsentieren und die Kunden entsprechend ihrer Wünsche zu bedienen. Außerdem gehört zu seinen Aufgaben das Herstellen von Salaten, Aufschnittplatten, Präsentkörben, Suppen und Snacks. Auch das Belegen und Dekorieren von frischen Brötchen gehört in vielen Fleischereien dazu.“
Ernst-Alfred Kleeschulte
Obermeister der Fleischer-Innung Hellweg-Lippe
Brückenstr. 1, 59510 Lippetal-Hovestadt
Tel. 02923 484
Kleeschulte-ea@web.de
Die fakten zur Ausbildung
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Vergütung monatlich:
650 € im 1. Lehrjahr
750 € im 2. Lehrjahr
900 € im 3. Lehrjahr
Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2020:
Fleischer/in: 9 (1. Lehrjahr) / 31 insgesamt
Fachverkäufer/in: 10 (1. Lehrjahr) / 33 insgesamt
Berufsschulstandort:
Dortmund
Weitere Zahlen:
Aktuell hat die Fleischer-Innung Hellweg-Lippe 37 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen.
Der Beruf in aller Kürze
Als Fleischer/in bzw. Metzger/in weiß man, wie man Fleisch fachgerecht verarbeitet, zum Beispiel zu saftigen Steaks oder köstlicher Wurst. Zudem kennt man sich mit der Herstellung von Feinkostwaren und Konserven aus. Im Arbeitsalltag werden hochmoderne Techniken und Verfahren genutzt. Dabei steht immer die Qualität der Produkte im Mittelpunkt.
Als Fleischerei-Fachverkäufer/in macht man den Kunden die Fleischerware schmackhaft, indem man sie appetitlich und dekorativ präsentiert. Man weiß über die Herstellung Bescheid, kennt sich bestens mit den Hygienevorschriften aus und kann die Kunden kompetent und individuell beraten. Auch das Auszeichnen der Waren und das Zubereiten von Speisen wie beispielsweise Wurstplatten oder frischen Salaten gehört zu den Aufgaben.
Mit einer Ausbildung im Fleischerhandwerk stehen viele Wege offen. In drei Jahren Ausbildung lernt man nicht nur eine Menge über Wurst, man erwirbt zudem umfassendes Wissen über andere Lebensmittel und den richtigen Umgang mit ihnen. Auch die gründliche Planung und Vorbereitung von Produktionsabläufen oder Veranstaltungen gehören dazu. Man lernt das Arbeiten mit moderner Technik, aber auch den richtigen Umgang mit Kunden im Laden, bei der Beratung für Events oder im Partyservice. In der Ausbildung im Fleischerhandwerk wird man zum gefragten Ansprechpartner zum Thema Genuss – und das nicht nur in Deutschland. Wer hier ausgebildet wurde, hat überall auf der Welt eine Chance, denn leckere Spezialitäten aus Deutschland und ihre Hersteller genießen weltweit einen hervorragenden Ruf.