Traumberuf
Land- und Baumaschinen-Mechatroniker
(m/w/d)
Traumberuf Handwerk
Land- und Baumaschinen-Mechatroniker
(m/w/d)
Das Land- und Maschinentechniker-Handwerk
Große Maschinen, Anlagen und Fahrzeuge – sie werden überall gebraucht: In der Landwirtschaft, im Straßenbau, im Forst sowie in der Garten- und Landschaftspflege. Überall wo sie im Einsatz sind, fallen aber auch Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten an. Und die Fachleute dafür finden sich unter den Land- und Maschinentechnikern (m/w/d).
Diese haben den Durchblick in den Bereichen Hydraulik, Pneumatik, Elektronik und Elektrik. Mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten sorgen sie dafür, dass Traktor, Mähdrescher, Bagger, Planierraupe und Co. tadellos funktionieren. Eine anspruchsvolle Ausbildung eröffnet später eine breite Palette an beruflichen Chancen.
„Ich habe meine Entscheidung fürs Handwerk nicht bereut“: Anstatt nach dem Abi zu studieren, entschied sich Lars Lauenstein für eine duale Ausbildung
Lars Lauenstein mit seinem Ausbildungsleiter Ulrich Morth in einer der Werkstätten auf dem großen Betriebsgelände der Schlüter Baumaschinen GmbH an der B1.
Von Helga Wissing
Viele seiner ehemaligen Mitschüler studieren, für Lars Lauenstein war aber schnell klar, dass er nach dem Abitur eine Ausbildung machen möchte. Schon als kleiner Junge interessierte sich der 21-Jährige für große Landmaschinen. Als er auf einer Ausbildungsbörse in Lippstadt den Stand der Firma „Schlüter für Baumaschinen“ entdeckte und sich dort eingehend informierte, war die Entscheidung schnell gefallen. Und die, so betont er mit einem Lächeln, habe er bis heute nicht bereut.
Denn inzwischen befindet sich Lars Lauenstein bereits im dritten Jahr seiner dualen, insgesamt dreieinhalb Jahre dauernden Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker. Die absolviert er in der Schlüter-Zentrale in Erwitte. Das Unternehmen verfügt über insgesamt 23 Betriebsstätten in ganz Deutschland.
Lars schätzt an seinem Beruf vor allem die Vielfalt. Hydraulik, Mechanik, Elektronik, Steuerungstechnik, Satellitentechnik, das hört sich schon alles ziemlich spannend an. Ist es auch, bestätigt der Auszubildende, dem bereits im Gymnasium das Fach Physik besonders lag. Das kommt ihm natürlich zugute. Das Abitur allerdings, erklärt sein Ausbildungsleiter Ulrich Morth mit Nachdruck, sei keine Voraussetzung, um diesen Beruf zu lernen. Es reichen auch die Mittlere Reife oder ein Hauptschulabschluss.
Wichtig sei, dass der Bewerber echtes Interesse zeige. Mit den übrigen Auszubildenden aus den anderen Betriebsstätten besucht Lars in den theoretischen Schul-Blöcken das Lippe-Berufskolleg. Hinzu kommen Lehrgänge am Berufsbildungszentrum in Soest. Lars findet es gut, dass man sich auf diese Weise schon mal kennenlernt, denn natürlich besteht auch die Möglichkeit, nach der Ausbildung an einem anderen Standort des Unternehmens arbeiten zu können.
Die Firma Schlüter Baumaschinen GmbH selbst verfügt über ein eigenes Ausbildungszentrum, wo es auch die Möglichkeit gibt, individuell in Mathematik und technischem Englisch gefördert zu werden. Schließlich kommen die Betriebsanleitungen und Werkstatthandbücher aus Japan und sind entsprechend in englischer Sprache verfasst
Bei diesem Radlader, dem Komatsu WA475, mit einer Schaufelhebeleistung von bis zu 4,9 Kubikmeter, geht Lars Lauenstein das Herz auf. Auf dem Betriebsgelände dürfen die Auszubildenden auch mal eine solche Maschine bewegen.
Nach der Ausbildung warten zahlreiche berufliche Perspektiven
Auch Interesse an Computertechnik kann in diesem Beruf nicht schaden. In Zukunft werde die so genannte „digitale Baustelle“ eine immer größere Rolle spielen, weiß Ulrich Morth. Doch natürlich wird nach wie vor in den Werkstätten auch noch richtig per Hand gearbeitet und „geschraubt“. Schließlich müssen die hochwertigen Maschinen auch repariert und gewartet werden.
Im ersten Jahr stehen bei Schlüter die Grundlagen der Metallverarbeitung an, im zweiten Jahr darf der Auszubildende mit Hilfe eines Gesellen auch bereits Reparaturen ausführen. Im dritten Jahr kommt der Kundendienst hinzu, dann geht’s mit auf die Baustellen oder auch in einen Steinbruch. Manchmal auch am Morgen ganz früh und bei Wind und Wetter. Schließlich sind die Kunden ja auf schnelle Unterstützung angewiesen.
Eine gewisse körperliche Belastbarkeit sollte also vorhanden sein. Obwohl der Beruf in erster Linie von jungen Männern gelernt wird, steht auch Frauen die Ausbildung offen.
Bei „Schlüter für Baumaschinen“ gebe es derzeit eine weibliche Auszubildende zur Land- und Baumaschinenmechatronikerin, bestätigt der Ausbildungsleiter. Wichtig sei, dass die Auszubildenden auch andere Niederlassungen kennenlernen. Lars Lauenstein war beispielsweise schon eine Woche in Bingen am Rhein. Das, so erinnert er sich gerne, sei sehr interessant gewesen.
Wie es nach der Ausbildung weiter geht, weiß Lars Lauenstein noch nicht so genau. Vielleicht hängt er doch noch ein Studium dran. Aber auch im Betrieb selbst eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten. Beispielsweise die Spezialisierung zum Berater auf digitalen Baustellen. Da gibt es ganz verschiedene Berufsbilder.
Gemeinsam mit dem Ausbilder wird in so genannten Entwicklungs-Gesprächen analysiert, wie die Ausbildung verläuft und auch, wohin am Ende die Reise gehen könnte. Lars weiß es, wie gesagt noch nicht genau. Doch eines ist für ihn klar: Seine Entscheidung eine handwerkliche Ausbildung zu machen, war goldrichtig.