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Traumberufe in Hamm

Maler und
Lackierer

(m/w/d)

Ausbildung zum Maler und Lackierer

präsentiert von

Sparkasse Hamm
Wirstschaftsförderung Hamm
Firma Ryba Karosserie & Lack

Kunstfertigkeit in der Kabine: Nils Marzian steht kurz vor seiner Gesellenprüfung zum Fahrzeuglackierer. Foto: Peter Körtling

Kein Stillstand rund ums Auto

Bei Ryba Karosserie & Lack arbeiten alle auf der Höhe der Entwicklung

von Peter Körtling

Aus Tradition modern – dieses Motto trifft auf die Firma Ryba Karosserie & Lack voll und ganz zu. So ist die Kombination aus den Bereichen Technik, Lack und Umweltschutz bei dem Fachbetrieb, der seinen Sitz Auf dem Knuf 19 in Hamm-Heessen hat, kein Modethema, sondern seit Langem eine Selbstverständlichkeit.

„Die Autos werden immer moderner, und so ist gerade bei Themen wie E-Mobilität und modernen Assistenz-Systemen ein Fachbetrieb heute ganz anders gefordert als früher“, sagt Geschäftsführer Thorsten Ryba. Er führt das über 40 Jahre alte Unternehmen mit 19 Mitarbeitern in zweiter Generation und hat die Fortschritte rund ums Automobil von Jugend an mitbekommen. Diese fließen natürlich auch voll in die Ausbildung der Fachkräfte von morgen ein. Ryba weiß, wovon er spricht, denn sein Betrieb bildet neben dem Beruf des Fahrzeuglackierers noch den des Karosseriemechanikers aus.

Die beste Arbeit sieht man nicht

„Wir sagen immer, die beste Arbeit ist die, die anschließend niemand mehr sieht“, sagt der Meister lachend. Auch in seinem Bekanntenkreis herrscht die Meinung vor, als Lackierer müsse man ungeheuer kreativ sein. Das sei auch richtig, doch ganz anders, als die Menschen meinen: „Unser Schwerpunkt liegt auf der kompetenten Unfallinstandsetzung. Da kann die korrekte Farbtonbestimmung die größere Herausforderung sein, als eine individuelle Gestaltung“, erklärt der Meister.

Steter Wandel in verschiedenen Bereichen müsse von den Auszubildenden wie von Gesellen stets beherrscht werden. Beispiel E-Mobilität: Zwar sind die E-Autos erheblich wartungsärmer, doch die Vielzahl elektronischer Bauteile erfordere bei allen neueren Modellen jede Menge Wissen und Können von den Fachhandwerkern.

Die Lackierung selbst ist ebenfalls Veränderungen unterworfen: Von der Grundierung über die verschiedenen Farben und Lasuren bis zum abschließenden Klarlack sind nicht nur die Farben und Qualitäten für das moderne Design klar vorgegeben, auch die Schichtdicken müssen explizit eingehalten werden. „Wenn das nicht der Fall ist, wirkt sich das auch auf die zahlreichen Assistenz-Systeme aus“, sagt der Experte. Ob Abstandhalter oder Spurhaltesystem, Kameraassistent oder Verkehrszeichenerkennung – nur ein bisschen zu viel oder zu wenig an Material, und die gemessenen Werte werden verfälscht.

Aus Umweltschutzgründen sind die Lacke übrigens längst auf Wasserbasis. „Da gab es anfänglich viel Skepsis, doch die modernen Klarlacke wirken wie ein UV-Blocker, sodass die eigentliche Farbe Jahrzehnte lang erhalten bleibt“, erklärt Thorsten Ryba.

Bei Metallbau Münstermann muss ein Fachmann auch die großen, computergesteuerten Maschinen sicher beherrschen.

Thorsten Ryba (rechts) ist froh, mit Nathalie Schockoff und Nils Marzian zwei Auto-begeisterte Auszubildende gefunden zu haben. Foto: Peter Körtling

Firma Ryba Karosserie & Lack

Nathalie Schockenhoff hat erst über Umwege ihre Leidenschaft für Technik und Autos entdeckt. Foto: Peter Körtling

Neben den Veränderungen bei Farben und Verfahren unterliegt auch die Technik in der Karosserie- und Lackwerkstatt immer wieder Neuerungen: „So lange es unseren Beruf gibt, wird auch am Thema Energieeinsparung gearbeitet“, erzählt Ryba. Zum Beispiel gab es mal eine Phase, in der die UV-Trocknung propagiert wurde. Diese habe sich jedoch nicht durchgesetzt.

Heutzutage werden stattdessen spezielle Härter verwendet, mit deren Hilfe sich die Trocknung in der Kabine auf nur noch fünf Minuten – statt wie früher eine Dreiviertel Stunde – reduziert. Diese Energieeinsparung ist laut Ryba einerseits ein wirtschaftlicher Faktor, „aber die Umwelt profitiert eben auch sehr“.

Vom Erzieherinnen-Wunsch zur Mechanikerin

Zwei Vertreter der nächsten Experten-Generation am Auto sind Nils Marzian und Nathalie Schockenhoff. Während Nils Marzian im dritten Ausbildungsjahr zum Fahrzeuglackierer kurz vor seiner Gesellenprüfung steht, hat Nathalie Schockenhoff gerade mit ihrer Ausbildung zur Karosseriebau-Mechanikerin begonnen. Was beide verbindet, ist ihre Liebe zum Automobil: „Meine Lieblingstätigkeit ist und bleibt das Lackieren selbst“, sagt Nils Marzian und beweist in der Kabine seine Kunstfertigkeit.

Seine Kollegin hat sich nicht sofort für ihren Ausbildungsweg entschieden: „Ich habe zunächst mein Fachabitur als Erzieherin gemacht“, erzählt die 20-Jährige. Doch beim Schrauben mit ihrem Vater habe auch sie die Leidenschaft für Technik gepackt. Nun ist sie froh, solch eine praxisnahe technische Ausbildung zu absolvieren. Beide wissen, dass sie nach der Ausbildung gefragte Experten sein werden.

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3 Fragen an …

Obermeister Peter Sparding

… Peter Sparding, Obermeister der Maler- und Lackierer-Innung Hamm.

Welchen Beitrag leisten Maler und Lackierer, um das Klima zu schützen?

Sparding: „Ganz vorn ist die Wärmedämmung zu nennen, die einen großen Anteil unserer Arbeit einnimmt. Wir dämmen schon seit 30, 40 Jahren Häuser. Zudem sind fast sämtliche Lacke auf Wasserbasis umgestellt, es gibt kaum noch lösemittelhaltige Lacke. Der wichtigste Punkt ist aber, dass das Bewusstsein für den Klimaschutz bei den Mitarbeitern vorhanden ist, und dass die Unternehmer Wert darauf legen. “

Welchen Stellenwert hat der Themenkomplex Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Regionalität in der Berufsausbildung des Malers und Lackierers?

Sparding: „Es gib keine spezielle Schulung, aber wir versuchen natürlich, zum Beispiel ein Bewusstsein dafür zu wecken, dass es keine unnötigen Fahrten zum Lieferanten geben sollte, dass Autos mit mehr als einer Person besetzt sein sollen. Regionales Arbeiten hat auch einen großen Stellenwert.“

Wie hat sich das Berufsbild der Maler und Lackierer in den vergangenen Jahren verändert?

Sparding: „Die Materialien werden andere. Wie gesagt, wir arbeiten inzwischen hauptsächlich mit Wasserlacken. Die Anwendung an sich ist aber nicht großartig anders. Allerdings wird mehr Maschinentechnik eingesetzt, die Arbeit wird leichter und auch sicherer. Wo man früher mit der Leiter hoch ist, nimmt man heute eher einen Hubsteiger. Und es wird darauf geachtet, dass nicht so viel Material weggeschmissen wird. Die Eimer auszukratzen ist ganz selbstverständlich, genau wie nicht gebrauchte Farbe anderswo zu verwenden.“

Die Fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer

3 Jahre

 

Vergütung monatlich:

740 € im 1. Lehrjahr
815 € im 2. Lehrjahr
980 € im 3. Lehrjahr

 

Abgeschlosssene Ausbildungsverträge in 2021
der Innung Hamm

28 (1. Lehrjahr) / 61 insgesamt

 

Berufsschulstandort:

Hamm

 

Weitere Zahlen:

Aktuell hat die Maler- und Lackierer-Innung Hamm 52 Mitgliedsbetriebe.

 

Der Beruf in aller Kürze „Maler und Lackierer“

Maler- und Lackierer/innen entwerfen und führen Gestaltungsarbeiten in Innenräumen und an Fassaden durch. Dazu gehören verschiedene Maltechniken, Tapeten, Dekorputze und Bodenbeläge. Sie erledigen Holz- und Bautenschutzmaßnahmen, zum Beispiel Abdichtungsarbeiten an Bauwerken sowie Spezialbeschichtungen und Versiegelungen.

Außerdem leisten sie einen Beitrag zur Energieeinsparung, indem sie Dämmstoffe einbauen und Wärmedämm-Verbundsysteme erstellen. Der Beruf wird in folgenden Fachrichtungen ausgebildet:

  • Gestaltung- und Instandhaltung
  • Bauten- und Korrosionsschutz
  • Kirchenmalerei und Denkmalpflege
Logo der Maler- und Lackierer-Innung Hamm
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