Traumberufe in Soest
Maler und
Lackierer
(m/w/d)
In seiner Ausstellung präsentiert Inhaber Stephan Hoffmeier seinen Kunden, welche ungeahnten Möglichkeiten sie bei der Gestaltung von Innenräumen haben. Dazu zählen unter anderem Tapeten aus echten Bananenblättern. Foto: Gabi Bender
Bananenblätter und Blumenwiesen
Stephan Hoffmeier führt gleichnamigen Malerbetrieb in der vierten Generation
Eine Tapete aus Bananenblättern oder lieber eine Blumenwiese mit echten Blüten und Blättern – wer sich die Natur an die Wand holen möchte, sollte sich beim Malerbetrieb Hoffmeier beraten lassen.
Was der Maler- und Lackierermeister an seinem Beruf immer wieder faszinierend findet, ist der Vorher-Nachher-Effekt. „Ich finde es immer wieder erstaunlich, was man aus Räumen herausholen kann und wie sich die Wirkung von Räumen verändert, wenn man sie mit schönen Oberflächen veredelt.“
Um den Kunden einen ersten Eindruck zu vermitteln, verfügt der renommierte Westönner Handwerksbetrieb über eine Ausstellung, die vielfältige Möglichkeiten der Wandgestaltung – auch mit indirekter Beleuchtung – hautnah vermittelt.
Wobei Stephan Hoffmeier auch wichtig ist zu betonen, dass beim Malerbetrieb Hoffmeier
Stephan Hoffmeier führt den 1896 gegründeten Familienbetrieb mittlerweile in der vierten Generation, seine Frau Doris hält ihm mit ihrer Arbeit im Büro den Rücken frei. Derzeit setzt der Inhaber gemeinsam mit seinen sieben Gesellen und einem Auszubildenden die Wünsche der Kunden mit viel Liebe zum Detail um. Gerne würde er sein Team um einen weiteren Auszubildenden erweitern. „Das Wichtigste ist, dass die Bewerber für den Job brennen, alles andere können sie bei uns lernen.“
Der 22-jährige Bastian Würfel streicht eine Wand in einem Büro. Foto: Gabi Bender
Maurice Schüler, der sich gerade in der Prüfungsphase befindet, verputzt eine Wand. Foto: Gabi Bender
Wer einen guten Eindruck von den Tätigkeiten und dem Team bekommen möchte, sollte als Erstes ein Praktikum machen. „Das ist bei uns Voraussetzung für alle, die bei uns eine Ausbildung machen möchten“, erklärt der Maler- und Lackierermeister. „Denn bei uns entscheidet das Team darüber, ob ein Praktikant seine Ausbildung bei uns anfangen kann oder nicht. Denn schließlich sind es auch die Mitarbeiter, die später mit dem angehenden Malern und Lackierern zu den Baustellen fahren.“
Ob Praktikant oder Azubi, Geselle oder Meister – beim Handwerksbetrieb Hoffmeier sind neben handwerklichem Geschick auch Mathe-Kenntnisse gefragt. „Wir achten beispielsweise schon deutlich mehr darauf als früher, dass wir uns nur so viel Farbe abfüllen, wie wir für die zu streichende Fläche konkret benötigen“, sagt Stephan Hoffmeier. „So haben wir am Ende weniger Reste, die wir entsorgen müssen, was unter anderem der Umwelt zugutekommt.“
Informationen zu deinem Traumberuf
3 Fragen an …
… Tanja Senftleben, Obermeisterin der Maler- und Lackierer-Innung Soest-Lippstadt
Frau Senftleben, welchen Beitrag leisten Maler und Lackierer, um das Klima zu schützen?
Das energetische Sanieren von Fassaden ist aktiver Klimaschutz und minimiert sofort den CO2-Ausstoß. Die für die Herstellung eines Systems aufgewendete Energie ist nach rund zwei Jahren ausgeglichen. Nach diesem Zeitraum spart man über Jahrzehnte Energie und verringert die Emissionen. Deshalb zählt das Ausbaugewerbe zu den größten Klimaschützern, worauf das Handwerk stolz sein darf.
Welchen Stellenwert hat der Themenkomplex Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Regionalität in der Berufsausbildung von Malern und Lackierern?
Nachhaltigkeit spielt bei den heutigen Produkten eine große Rolle. So wurde schon 1985 die erste emissions- und lösemittelfreie Farbe auf den Markt gebracht. Seitdem hat sich viel in der Produktwelt verändert und es werden heute beispielsweise überwiegend wasserbasierte Lacke verarbeitet, bei denen dann das entsprechende Rollenbesteck zum Einsatz kommt. Weiterhin werden Materialien eingesetzt, die einen Beitrag zum Lärmschutz bieten oder – ganz aktuell – Produkte, die einen Schutz vor Viren bilden. Regional sind wir froh, dass wir unsere Azubis weiterhin heimatnah beschulen können und demnächst nach dem Neubau des Berufs-Bildungszentrums eine Ausbildungsstätte anbieten können, die auf dem neuesten Stand der Technik ist.
Wie hat sich das Berufsbild von Malern und Lackierern in den vergangenen Jahren verändert?
Die Ausbildung ist vielseitiger geworden. So unterteilen wir den Beruf des Malers und Lackierers heute in fünf Fachrichtungen: Diese sind „Gestaltung und Instandhaltung“, „Energieeffizienz und Gestaltungstechnik“, „Kirchenmalerei und Denkmalpflege“, „Bauten und Korrosionsschutz“ sowie „Ausbau und Oberflächengestaltung“. Das Wichtigste aber ist, dass man mit Spaß und Neugierde einen abwechslungsreichen Job mit gesicherten Zukunftsperspektiven sucht. Denn das Handwerk baut das Morgen.
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbildungsdauer
3 Jahre
Vergütung monatlich:
740 € im 1. Lehrjahr
815 € im 2. Lehrjahr
980 € im 3. Lehrjahr
Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2021:
35 (1. Lehrjahr) / 75 insgesamt
Berufsschulstandort:
Lippstadt
Weitere Zahlen:
Aktuell hat die Maler- und Lackierer-Innung Soest-Lippstadt 70 Mitgliedsbetriebe.
Der Beruf in aller Kürze „Maler und Lackierer“
Maler- und Lackierer/innen entwerfen und führen Gestaltungsarbeiten in Innenräumen und an Fassaden durch. Dazu gehören verschiedene Maltechniken, Tapeten, Dekorputze und Bodenbeläge. Sie erledigen Holz- und Bautenschutzmaßnahmen, zum Beispiel Abdichtungsarbeiten an Bauwerken sowie Spezialbeschichtungen und Versiegelungen.
Außerdem leisten sie einen Beitrag zur Energieeinsparung, indem sie Dämmstoffe einbauen und Wärmedämm-Verbundsysteme erstellen. Der Beruf wird in folgenden Fachrichtungen ausgebildet:
- Gestaltung- und Instandhaltung
- Bauten- und Korrosionsschutz
- Kirchenmalerei und Denkmalpflege