Traumberuf
Maurer, Beton- und
Stahlbetonbauer
(m/w/d)
Ausbildung im Maler-, Beton- und Stahlbetonbauer-Handwerk
Von der Grundsteinlegung bis zur Fertigstellung – der Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer (m/w/d) zieht Mauern hoch und schafft Massivdecken sowie Sichtmauerwerk. Zu den Aufgaben gehört es, Beton-, Stahlbeton-, Estrich- und Putz-, Abdichtungs- und Entwässerungsarbeiten auszuführen. Handwerkliches Geschick, räumliches Denken und technisches Verständnis gehören ebenso dazu wie Wetterfestigkeit.
Auszubildende eignen sich Kenntnisse über den Schutz von Gebäuden vor Feuchtigkeit und Wärmeverlust an. Mit dem nötigen Rüstzeug eröffnet sich ihnen die vielfältige Baubranche mit zahlreichen Karrieremöglichkeiten.
Im Gespräch mit Daniel Schülke - Auszubildender
Juniorchefin Laura Sievert und Maurer Daniel Schülke besprechen den Bauplan für eine geplante Kindertagesstätte. (Foto Gabi Bender)
„Verdiene mehr als mit einem akademischen Grad“
Maurer Daniel Schülke geht in seinem neuen Beruf auf
Von Gabi Bender
Mengenlehre und Flächenberechnung statt Quantenmechanik und Thermodynamik. Nachdem Daniel Schülke seinen Bachelor in seinem Studium der Medizinischen Physik in der Tasche hatte, überraschte er seine Freunde mit der Entscheidung, noch mal ganz von vorne anzufangen – mit einer Ausbildung zum Maurer.
„Viele aus meinem Umfeld waren erschrocken und konnten es nicht verstehen, aber mittlerweile sehen sie, dass ich nicht nur Spaß an meinem Beruf habe, sondern darin aufgehe“, erzählt Daniel Schülke. „Wenn ich ihnen Fotos zeige, was wir schon alles gemacht haben, sind sie total begeistert und finden es cool, was ich mache.“ Auch wenn die Entscheidung mutig war, war es doch die richtige. Sie habe sich gelohnt. „Außerdem verdiene ich hier auf der Baustelle definitiv mehr als in einem Beruf mit einem akademischen Grad.“
„Während des Studiums habe ich gemerkt, dass das nicht meins war, und ich habe mich an meinen Opa erinnert, der auf dem Bau gearbeitet hat. Ich habe immer bewundert, was er als Stuckateur alles gemacht hat.“ Damit spricht der 24-Jährige einen der Hauptgründe an, warum er sich für den Beruf des Maurers entschieden hat. „Der Beruf ist super vielseitig und man sieht am Ende des Tages, was man geschafft hat.“
Im Februar hat der Dortmunder die dreijährige Maurer-Ausbildung, die er auf zweieinhalb Jahre verkürzt hat, erfolgreich abgeschlossen. Sein Ausbildungsbetrieb, die Sievert Hoch-, Tief- und Stahlbetonbau GmbH in Werne, hat ihn direkt übernommen. Geleitet wird das Familienunternehmen von Heinrich Sievert und seiner Schwester. Und die nächste Geschwister-Generation ist auch schon mit im Betrieb. „Mein Bruder ist 2013 eingestiegen und ich im Jahr 2020“, sagt Juniorchefin Laura Sievert. Die 23-Jährige hat nach einem Jahr Bundesfreiwilligendienst die Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht, während ihr Bruder Maurer gelernt und später seinen Meister drangehängt hat.
Das Abpumpen von Grund- und Regenwasser gehört auch zu den Aufgaben der Maurer bei dem 1988 gegründeten Familienunternehmen. (Foto Gabi Bender)
Arbeiten bei Wind und Wetter
Die Themen Aus- und Fortbildung liegen allen Familienmitgliedern am Herzen. Daher wird auch auf den Baustellen darauf geachtet, dass nicht nur die Vorarbeiter die Baupläne lesen können, sondern auch die Maurer. „Die Poliere sind ausdrücklich dazu angehalten, dass sie darauf achten, dass unsere Azubis und unsere Maurer auch mit in die Pläne schauen“, sagt die 23-Jährige.
Mitbringen sollten Interessenten, die bei dem Werner Bauunternehmen die Ausbildung zum Maurer machen möchte, daher nicht nur Mathe-Kenntnisse und handwerkliches Geschick, sondern auch räumliches Vorstellungsvermögen. „Außerdem sollten Bewerber Spaß daran haben, im Team und vor allem in wechselnden Teams zu arbeiten“, so Laura Sievert. Klar sein sollte ihnen auch, dass sie bei Wind und Wetter draußen tätig sind. „Wobei unsere Mitarbeiter bei strömendem Regen oder bei eisigen Temperaturen natürlich nicht draußen arbeiten.“
Wenn es das Wetter aber zulässt, setzen die Teams des Werner Bauunternehmens vielfältige Projekte im Hoch- und Tiefbau um. Dazu gehören Ein- und Mehrfamilienhäuser ebenso wie Büro- und Industriegebäude. Der Ablauf ist dabei in der Regel gleich. „Zunächst überprüfen wir die Gebäudegrenzen, dann schachten wir die Baugrube aus, wobei wir dabei regelmäßig die Höhen messen, damit wir nicht zu tief oder zu flach baggern“, erklärt Daniel Schülke. „Wenn es in dieser Zeit viel regnet, kommt es auch schon mal vor, dass wir Wasser abpumpen müssen. Danach schottern wir die Grube aus und setzen die Bodenplatte ein. Anschließend kommt der Keller und danach geht es in die Höhe.“
Wer wissen möchte, ob der Beruf etwas für einen ist, der sollte vorab ein Praktikum machen. „Ich war damals zwei Wochen lang bei Sievert Probe arbeiten und fand es klasse“, erinnert sich Daniel Schülke. Im Vergleich zu früher habe sich vieles geändert. „Das weiß ich aufgrund der Erzählungen meines Opas. Wir haben heute viel mehr Maschinen, die wir einsetzen können. Daher muss man sich weniger körperlich anstrengen, aber mehr mit dem Kopf arbeiten.“
4 Fragen an
Daniel Schülke
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Dietmar Stemann, Ausbildungs-Coach bei der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe, steht für weitere Fragen zur Berufsausbildung im Maurer-Handwerk am
Montag, 16.08.2021 von 17 – 19 Uhr
unter der Rufnummer 02921 892-226 zur Verfügung.
Freie Praktikumsplätze und Ausbildungsstellen in den Handwerksbetrieben in der Stadt Hamm sowie den Kreisen Soest und Unna findest Du jederzeit im Internet unter www.kh-hl.de/ausbildungsboerse