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Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker

(m/w/d)

Traumberuf Handwerk

Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker

(m/w/d)

Das Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker-Handwerk

Es sind Probleme, die jeden Tag in unzähligen Haushalten auftreten – und so schnell wie möglich behoben werden sollen: Der Wasserhahn tropft, der Heizkörper verweigert seinen Dienst, der Abfluss ist verstopft. In solchen Fällen hilft der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker (m/w/d).

Beratung, Planung, Ausführung und Wartung rund um die Themen, Wärme, Luft und Wasser – all das gehört zum Beruf, ebenso die Betreuung von Großanlagen. Das Berufsfeld des Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnikers ist demnach vielseitig. Die Techniker müssen sich nicht nur bestens mit den verschiedenen Anlagen auskennen, sie handhaben und montieren können, sondern sich auch dem Kunden gegenüber freundlich und flexibel zeigen.

Wohnkomfort, Umweltschutz und Energiesparen sind Themen, die die Menschen mehr und mehr beschäftigen. Gerade durch den technischen Fortschritt und den Ausbau der erneuerbaren Energien hat sich das Berufsbild verändert – und hält zahlreiche Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten bereit.

 

Drei Azubis, ein Ziel: Anlagenmechaniker SHK
Jede Menge Teamgeist – und jeden Tag eine neue Erfahrung

Damian Oberste, Leotrim Ruhani und Erik Schulte (von links) gehören zur Azubi-Riege des Lüdenscheider Betriebes W.A. Schulte. Foto: Bunte
Die Einrichtung moderner Bäder gehört für Leotrim Ruhani zum praktischen Lehrstoff. Foto: Bunte
Von Corinna Bunte

„Ich wusste gar nicht, dass es diesen Beruf gibt“, gesteht Leotrim Ruhani und schmunzelt. Im Sommer begann der 19-Jährige seine Ausbildung zum Anlagenmechaniker Sanitär, Heizung, Klima (SHK). Seither hat er schon vieles gelernt über ein Handwerk, mit dem jeder Mensch Berührungspunkte hat. Ob im Badezimmer, in der Küche, im Heizungskeller oder auf dem Dach – SHK-Profis sind überall gefragt, wo es um Wasser, Wärme und Luft geht.

Leotrim Ruhani hat den Einstieg in seine Ausbildung als Schüler über ein Praktikum gefunden. So wie auch Damian Oberste (20), der bereits im dritten Lehrjahr im selben Betrieb, W. A. Schulte in Lüdenscheid, arbeitet. Aus der Schnupperzeit wurde schnell mehr – und aus dem einstigen Lehrling wird vielleicht bald ein Meister. Dieses Ziel hat auch Erik Schulte im Blick. Unter anderem.

Denn der Sohn des Hauses, der in diesem Jahr sein Abitur machte und quasi erst auf den letzten Metern die Entscheidung fällte, denselben Weg einzuschlagen wie schon sein Vater und sein Großvater, kann sich nach der dreieinhalbjährigen Lehrzeit auch ein Studium als Versorgungstechniker vorstellen. „Alles ist möglich“, schwärmt der 18-Jährige von der großen Vielfalt seiner Branche und den attraktiven Chancen, die sie Jugendlichen bietet.

„Ich lerne jeden Tag etwas Neues“, ist Leotrim begeistert von seiner Ausbildung, die – so geben Lehrlinge und Chefs gleichermaßen zu – natürlich nicht immer nur Schönes bereit hält. Dreckig wird’s mitunter, klar, vielleicht sogar gefährlich, wenn es auf Dächer geht, und auch schwer heben muss der Nachwuchs dann und wann. Aber die positiven Dinge, die der Job bietet, überwiegen bei allen drei Azubis, die begeistert von ihrem Beruf sprechen und gerne mit dem Klischee des Klempners und Heizungsbauers aufräumen, der im Blaumann im Abwasser wühlt.

Der Weg in die Lehre über ein Praktikum ist der beste

„Es geht heute um so viel Technik“, verweist Erik Schulte auf komplizierte Anlagen, beispielsweise zum Heizen oder Kühlen kleiner Räume oder ganzer Industriebetriebe. Sie müssen gebaut und eingebaut, gewartet und repariert werden. Dazu braucht es technisches Verständnis und handwerkliches Geschick. Beides, betonen Christoph und Anja Schulte als Chefs des Lüdenscheider Traditionsbetriebes, ist Grundvoraussetzung dafür, im SHK-Handwerk eine Ausbildung zu beginnen.

Der Weg über ein Praktikum in eine Lehre ist für Obermeister Christoph Schulte der beste. Die Innung bietet auf ihren Internetseiten stets aktuelle Daten an, welcher Betrieb wo Praktikanten oder Azubis sucht. Darüber hinaus seien viele Betriebe offen für Schüler, die sich ganz praktisch ein Bild vom SHK-Handwerk machen möchten. „Fragen lohnt sich“, will der Lüdenscheider Jugendlichen die Scheu nehmen. Aus einem Praktikum kann dann mehr werden – muss aber nicht. „Wir hatten es auch schon einmal, dass ein Praktikant sich als ungeeignet erwies“, erzählt Anja Schulte. „Ihm das zu sagen, tat uns natürlich leid. Aber der Junge wäre in dem Job vielleicht später unglücklich geworden.“

 Viele Arbeitsbereiche

Heizungs- und Klimatechnik ist nur ein Aspekt im vielschichtigen SHK-Handwerk. Der Sanitärbereich nimmt ebenso viel Raum ein, was schon in der Ausstellung des Ausbildungsbetriebes ersichtlich wird. Vom modernen kleinen Bad bis zur großzügigen Wellness-Oase wird hier geplant, gebaut und installiert. Damian freut sich immer wieder darüber, wenn er und seine Kollegen ein neues Badezimmer in Betrieb genommen haben. „Da ist man immer auch ein wenig stolz drauf.“

Mit modernen Anlagen müssen sich die Azubis vertraut machen, hier im Bild Erik Schulte. Foto: Bunte

Fünf Auszubildende beschäftigt der Betrieb zurzeit, 27 Mitarbeiter schwärmen an jedem Morgen für W.A. Schulte aus – zu unterschiedlichen Baustellen. Erik beispielsweise begleitet heute einen Gesellen zu den örtlichen Stadtwerken, um die Feinjustierung einer neuen Heizanlage vorzunehmen. Leotrim muss heute hoch hinaus, um beim Einrichten der Klimaanlage für einen Betrieb zu helfen, hinter dessen Glasfassade die Mitarbeiter an Sommertagen sonst ordentlich ins Schwitzen gerieten.

Unterschiedliche Wege, den Beruf auszuführen

Bis dahin ist es aber ein weiter Weg. Im ersten Lehrjahr heißt es zuschauen, lernen und unter Anleitung zupacken. Im zweiten Lehrjahr können die Azubis auch schon Wartungen oder Kesselreinigungen selbst übernehmen. Und im dritten Lehrjahr ist der Nachwuchs Gesellen oder Meistern bereits ein kompetenter Partner auf jeder Baustelle.

Zu Beginn der Heiz-Saison muss alles funktionieren. Dafür sorgt unter anderem Azubi Damian Oberste mit geübten Handgriffen und Fachkenntnis. Foto: Bunte

Danach gibt es unterschiedliche Wege, den Beruf auszuüben oder sich weiter zu qualifizieren: Als Geselle kann der Nachwuchs den Meister oder Techniker machen oder bei entsprechender Schulbildung auf Bachelor- oder Master-Basis studieren.

Apropos Schulbildung: Ein Hauptschulabschluss gilt als Mindestanforderung an künftige Azubis im SHK-Handwerk, „besser wäre aber ein guter Realschulabschluss“, wissen die Schultes, dass die Anforderungen in der Berufsschule – hier das Berufskolleg für Technik (BKT) in Lüdenscheid – mit der Zeit immer mehr werden. „Manch einer kommt da vielleicht später nicht mehr mit.“ Aber das gilt natürlich nicht pauschal für alle Lehrlinge, wissen Anja und Christoph Schulte, dass Fleiß und Lernwille schon so manches Notendefizit ausgeglichen haben.

Erik, Leotrim und Damian sind inzwischen schon längst unterwegs zu den Kunden und auf die unterschiedlichen Baustellen. Erst am späten Nachmittag rollt die Firmenflotte wieder auf den Hof. Im Gepäck haben die Azubis dann jede Menge gebrauchtes Werkzeug – und viele neue Erfahrungen.

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