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Traumberufe in Soest

Ausbildung Tischler

(m/w/d)

Das Tischler-Handwerk

präsentiert von

Sparkasse Hamm
Tischlerei Zimmermann in Hamm
Matthias Villbusch und Inhaber Andreas Bahne heben eine Holzplatte auf das moderne CNC-Bearbeitungszentrum, mit dem Haustüren, Treppen und Möbel bearbeitet werden können. Foto: Gabi Bender

Individuelle Möbel können voller Emotionen stecken

„Der Werkstoff Holz hat mich schon immer fasziniert“

Von Gabi Bender

„Tischler war für mich schon immer mein Traumberuf“, sagt Andreas Bahne. „Der natürliche Werkstoff Holz mit seiner Entstehung und seinen Eigenschaften hat mich schon immer fasziniert, denn Holz hat immer auch eine Geschichte.“

Daher verwundert es nicht, dass regelmäßig Menschen mit einem besonderen Anliegen zur Bau- und Möbeltischlerei Andreas Bahne kommen. „Beispielsweise haben wir vor einiger Zeit für eine Familie einen Tisch aus Zedernholz angefertigt“, erinnert sich der Inhaber. Die Zeder hatte jahrzehntelang im Garten der Oma gestanden und die Familie war damit aufgewachsen. Als der Baum irgendwann gefällt werden musste, wollte die Familie zumindest das Holz erhalten und daraus etwas Bleibendes schaffen. „Dieser Tisch steckt voller Emotionen“, weiß Andreas Bahne, „den gibt man nicht mehr weg.“

Neben individuellen Möbeln und Einrichtungen aller Art gehören auch Fenster, Türen, Tore und Treppen sowie komplette Innenausbauten und das Verlegen und Überarbeiten von Parkett- und Massivholzböden zum Leistungsspektrum des Unternehmens in Neuengeseke. „Gegründet hat den Familienbetrieb mein Opa im Jahr 1932“, erzählt der Tischlermeister. „Ab 1973 hat mein Vater für fast 30 Jahre die Geschäfte geführt, bevor ich das Unternehmen zum 1. Januar 2000 übernommen habe.“

Seinerzeit erledigten Vater und Sohn die Aufträge mit nur einem Gesellen und einem Lehrling. Mittlerweile erfüllen 30 Mitarbeiter, darunter drei Meister und drei Auszubildende, die vielfältigen Wünsche der Kunden. Jedes Jahr beginnt in der Regel ein Berufseinsteiger seine Ausbildung zum Tischler beim Traditionsbetrieb.

Tischlerei Zimmermann in Hamm
Daniel Pinther, der 2003 als Azubi bei der Tischlerei Bahne angefangen hat, schleift ein in der Werkstatt hergestelltes Holzfenster. Foto: Gabi Bender

„Wir legen Wert auf ein gutes Miteinander.“

Im August werden zwei Azubis starten. „Sie haben mich während ihres Praktikums bei uns beide überzeugt“, erklärt Andreas Bahne, „sowohl mit ihrem technischen Verständnis als auch mit ihrem sozialen Verhalten.“ Denn auch das ist dem Inhaber wichtig. „Wir legen Wert auf ein gutes Miteinander. Unsere Mitarbeiter sind unser höchstes Gut, daher sollen sie sich bei uns wohlfühlen und gerne zur Arbeit kommen.“ Einmal im Jahr lädt der Unternehmer zum Betriebsausflug ein. Dabei machen die Mitarbeiter mal im Kanu die Lippe unsicher oder stellen ihre sportliche Fitness beim Wasserskifahren unter Beweis. Auch die jährliche Weihnachtsfeier ist fester Bestandteil des Terminkalenders, obwohl sie wegen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr ausnahmsweise ausfallen musste.

Viele der Mitarbeiter arbeiten schon seit vielen Jahren für die Bau- und Möbeltischlerei in Neuengeseke, denn die Fluktuation ist gering. Mehrere haben sogar ihre Ausbildung dort gemacht und sind direkt geblieben. Auch bei den Kunden gibt es viele, die dem Unternehmen schon in der zweiten Generation die Treue halten.

Früher war es häufig so, dass der Chef die Kunden beriet, vor Ort das Aufmaß nahm und die Kunden die Mitarbeiter erst bei der Montage zum ersten Mal sahen. Das ist jetzt anders. „Ich versuche immer, gemeinsam mit einem Mitarbeiter zum Aufmaßnehmen zu fahren, damit der Kunde diesen schon vorab kennenlernt und nicht erst bei der Montage“, so Andreas Bahne, „denn dadurch wird das Vertrauensverhältnis gestärkt.“

Der gute Kontakt zum Kunden ist dem stellvertretenden Obermeister in der Tischler-Innung Soest-Lippstadt wichtig, denn als Tischler müsse man auch gut zuhören können, die Anforderungen und Ansprüche des Kunden in Hinblick auf Optik und Funktionalität eines Möbelstücks verstehen und diese mit seiner Kreativität in maßgeschneiderte Unikate umwandeln.

Da Andreas Bahne auch als sogenannter Schaumeister im Prüfungsausschuss der Tischlermeister für Arnsberg und Dortmund tätig ist, weiß er genau, was in der Ausbildung auf dem Programm steht. „Die Auszubildenden werden beispielsweise während der Ausbildung nicht nur mit Holz konfrontiert, sondern auch mit vielen weiteren Materialien wie Farben, Lacken und Ölen, Metallen, Glas sowie mit Beschlägen, die Möbelstücke funktionell machen. Daher müssen die Azubis während ihrer Ausbildung jede Menge lernen, haben aber auch sehr viele Gestaltungsmöglichkeiten.“

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3 gute Gründe

Obermeister Schwienhorst

Christian Schuster, Obermeister der Tischler-Innung Soest-Lippstadt

Herr Schuster, warum empfehlen Sie eine Ausbildung zum Tischler?

Schuster: „Holz ist einer der schönsten Werkstoffe und lässt sich relativ gut bearbeiten. Deshalb macht Tischlern so große Freude. Außerdem erfährt man täglich eine Bestätigung seiner Arbeit und geht zufrieden nach Hause, weil man sieht, was man den ganzen Tag gemacht hat.“

Das klingt spannend. Welche Fähigkeiten sollten die Menschen mitbringen, wenn sie Tischler werden wollen?

Schuster: „Wichtig sind handwerkliches Geschick, Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit, denn man trägt natürlich auch eine Verantwortung den Kollegen gegenüber. Das wichtigste Schulfach ist auf jeden Fall Mathematik und eine gewisse körperliche Fitness sollte auch vorhanden sein.“

Was sind die Hauptaufgaben eines Tischlers?

Schuster: „Kunden glücklich zu machen. Mit unseren individuellen Lösungen können wir Menschen quasi von der Wiege mit Leuchthimmel bis zum Sarg begleiten. Da wir nicht nur mit Holz, sondern auch mit vielen anderen Materialien arbeiten, können wir für den Kunden vielfältige Wünsche umsetzen – beispielsweise tolle Stauraumlösungen in kleinen Wohnungen entwerfen, Nischenplätze mit Essecken ausschmücken, neue Lebensräume in der Küche schaffen oder mit einzigartigen Möbeln mehr Atmosphäre ins Wohnzimmer zaubern.“

Die fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer

3 Jahre

 

Vergütung monatlich:

680 € im 1. Lehrjahr
790 € im 2. Lehrjahr
880 € im 3. Lehrjahr

 

Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2020 in der Innung Soest / Lippstadt

31 (1. Lehrjahr) / 86 insgesamt

 

Berufsschulstandort:

Soest

 

Weitere Zahlen:

Aktuell hat die „Tischler-Innung Soest-Lippstadt“ 102 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen.

 

Der Beruf in aller Kürze

 

Ein Tischler baut Möbel, Inneneinrichtungen, Fenster, Türen sowie Messe- und Ladeneinrichtungen. Oft handelt es sich bei den Werkstücken um Einzelanfertigungen. Er arbeitet mit modernen, teilweise computergesteuerten Maschinen. Aber auch die Grundfertigkeiten Sägen, Hobeln, Schleifen und die Behandlung von Holzoberflächen müssen beherrscht werden. Tischler bauen verschiedenen Erzeugnisse und reparieren beschädigte Möbel und andere Einrichtungsgegenstände.

 

Weitere Infos zur Ausbildung unter www.tischler-nrw.de.

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