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Interview mit Tischlermeister Martin Tack, für den traditionelles Handwerk und innovative Technik zusammengehören

„Holz ist unser Werkstoff“

Autor: Helga Wissing

Ausbildung zum Tischler (m/w/d) | Lippstadt präsentiert von:

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Die Tischlerei Tack liegt mitten im Herzen von Lippstadt. Martin Tack ist stolz darauf, dass er das Traditionsunternehmen bereits in der dritten Generation führt. „Holz ist unser Werkstoff“ lautet der Slogan auf der firmeneigenen Internet-Seite.

Angenehm nach Holz riecht es auch, wenn man die Werkstatt, die sich auf zwei Ebenen befindet, an der Lippstädter Soeststraße betritt. Zur Straße hin ist nur durch das Schaufenster der kleine, mit repräsentativen Einzelstücken ausgestattete Ausstellungsraum zu sehen. Fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Tischlerei beschäftigt, darunter zwei Auszubildende. Inhaber Martin Tack verbindet traditionelles Handwerk mit computergesteuerter Fertigung. Vom nach Wunsch angefertigten Einzelmöbelstück bis zum kompletten, individuellen Innenausbau ist die Bandbreite groß. Dazu zählen Ein- und Umbauten, Restaurationen oder Maßanfertigungen und Möbelbau, auch in Kombination mit anderen Materialien wie Glas, Metall, Mineralwerkstoff, Lack oder Stein.

Geselle Lars Korf - Ausbildung Tischler 2024 Lippstadt

Geselle Lars Korf (30) bei der Arbeit an der Kantenanlagenmaschine. Dabei wird die Vorderkante exakt an die Platte angebracht. Foto: Helga Wissing

Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Ich bin praktisch mit dem Handwerk groß geworden und fand es schon als Kind spannend. Mein Großvater hat die Tischlerei gegründet und auch mein Vater war Tischlermeister. Der Werkstoff Holz hat mich schon immer fasziniert. Im Winter arbeitet man in der warmen Werkstatt, in der man sehr angenehm arbeiten kann. Im Sommer kommen die Außenarbeiten hinzu. Wir sind nicht vom Wetter abhängig, wie andere beispielsweise am Rohbau. Mir war relativ schnell klar, dass ich diesen wunderbaren Beruf ebenfalls erlenen und den Betrieb weiterführen möchte. Im Jahr 2011 gab es die glückliche Möglichkeit, den Betrieb durch einen Anbau um 200 Quadratmeter zu erweitern.

Was ist das Besondere an diesem Beruf?

Vor allem, dass es Tag für Tag ganz spezielle neue Herausforderungen gibt, dass praktisch immer wieder Pionierarbeit geleistet werden muss. Außerdem ist es ein Beruf, der viel Kreativität erfordert. Man sieht in der Regel am Ende des Tages, was man geleistet hat. Und wenn der Kunde zufrieden ist, freuen wie uns auch. Der Werkstoff Holz ist warm, riecht gut, ist nachhaltig und vor allem auch vielfältig einsetzbar.

Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung mitbringen?

Man sollte vor allem Freude am handwerklichen Arbeiten mitbringen. Und auch eine gewisse körperliche Belastbarkeit, denn man ist den ganzen Tag auf den Beinen. Gute Fähigkeiten in mathematischen können nicht schaden. Die künftigen Auszubildenden sollten natürlich auch die Bereitschaft haben, sich mit Technik zu beschäftigen. Denn wir arbeiten unter anderem mit modernen, computergesteuerten Maschinen.

Azubi Helena Tuneke - Ausbildung Tischler 2024 Lippstadt

Helena Tuneke ist seit dem 1. August Auszubildende in der Tischlerei Tack. Die 20-Jährige ist gerade mit dem Zwischenschliff der Lackierung beschäftigt. Foto: Helga Wissing

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

Die erste Weiterbildungsmöglichkeit ist es, den Meister zu machen. Nach dieser Prüfung, die gleichzeitig einem Universitätszugang ermöglicht, kann man, wenn man möchte, ein Studium absolvieren. Man könnte also theoretisch auch mit einem Hauptschulabschluss eine Tischlerausbildung machen, später den Meister und eine akademische Laufbahn anstreben. Ein Tischlergeselle mit Fachabitur kann beispielsweise auch Holzbauingenieur werden. Dann gibt es auch eine Industrierichtung, in dem Fall kann man Holztechniker werden. Selbst innerhalb des Berufes gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten. Zwei unserer Mitarbeiter sind Elektronikfachkräfte und dürfen daher auch kleinere Arbeiten an elektrischen Anlagen ausführen.

Ist der Beruf auch für Frauen geeignet?

Absolut. Ich habe gerade erst wieder eine junge Frau als Auszubildende eingestellt. Es ist schon die zweite. Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Frauen müssen keine Angst vorm Handwerk haben. Wir arbeiten im Team, man hilft sich untereinander. Die klassische körperliche Arbeit hat sich ohnehin durch die moderne Technik verändert. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass Frauen sich positiv auf das Betriebsklima auswirken. Meine letzte Auszubildende hatte manchmal auch einen anderen Blick auf die Dinge, das kann sehr effektiv sein. Auf jeden Fall sind Frauen im Handwerk eine Bereicherung.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?

Bei uns geht es um sieben Uhr los. Jeder macht seine Arbeit vom Vortag weiter. Es sind ja meistens durchlaufende Projekte, vom Zuschnitt bis zur Lackierung. Wenn es zum Einbau auf die Baustellen geht, werden die Leute am Morgen eingeteilt, dann geht’s los. Wir arbeiten bis 16.15. Freitags von 7 bis 13.15 Uhr. Das machen wir schon lange so, alle freuen sich über ein schönes, langes Wochenende.

Tischlermeister Martin Tack und Kater - Ausbildung Tischler 2024 Lippstadt

Tischlermeister Martin Tack präsentiert im kleinen Ausstellungsraum exklusive Einzelstücke. Kater „Kater“ ist auch manchmal mit dabei. Foto: Helga Wissing

Hat der Beruf Zukunft?

Auf jeden Fall. Ohne Tischlerhandwerk geht‘s nicht. Die Industrie kann ganz viel nicht abdecken. Gerade bei individuellen Arbeiten, wie Treppen oder Einbauschränken stößt die Industrie mit ihren konfektionierten Teilen an ihre Grenzen. Wie schon gesagt, arbeiten wir auch mit modernen Maschinen, aber eben individuell auf Maß zugeschnitten. Beim Handwerk gibt’s den Schrank beispielsweise auch 2,74 Meter breit.

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Cyberkriminalität: Auch Handwerksbetriebe betroffen

Cyberangriffen lässt sich gegensteuern

Cyberangriffe auf Unternehmen sind schon lange keine Fiktion mehr, sondern Realität. Allein in Deutschland verursachten Cyberkriminelle 2022 einen Schaden von rund 200 Milliarden Euro.

Gerade in Mittelstand und Handwerk nimmt das Problem von Onlineangriffen zu: So geben rund ein Drittel der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) an, schon mal Opfer einer Cyber-Attacke geworden zu sein. Vor allem Kleinstunternehmen und Handwerksbetriebe halten sich gleichzeitig für zu unbedeutend, um in den Fokus von Cyber-Kriminellen zu geraten. „Dass dem nicht so ist, zeigen aktuelle Vorfälle auch hier in der Region Hellweg-Lippe“, weiß Lars Scholz, Fachberater für das Handwerk.

Mit der Sorglosigkeit einher gehen oft laxe Sicherheitsvorkehrungen. Auch hier gilt: Je kleiner das Unternehmen, desto mehr werden Präventionsmaßnahmen auf die leichte Schulter genommen. Damit werden sie zum attraktiven Ziel. „Jedes Unternehmen sollte unabhängig von seiner Größe daran interessiert sein, das Risiko einer Cyberattacke zu minimieren“, rät Lars Scholz. Denn die Kosten eines Cyberangriffs können sehr hoch sein – beispielsweise durch eine mögliche Betriebsunterbrechung als Folge. So beläuft sich der durchschnittliche Schaden durch eine Cyber-Attacke auf rund 46.000 Euro.

Lars Scholz: „Mit geeigneten Präventionsmaßnahmen und einem leistungsstarken Versicherungsschutz für den Fall der Fälle lässt sich am effektivsten gegensteuern.“ Wichtig ist es unter anderem, das Bewusstsein der Belegschaft zu schärfen. Denn sehr viele Schäden entstehen beispielsweise dadurch, dass Viren über private Geräte in Firmennetzwerke eindringen. Ebenfalls ein wichtiges Einfallstor für Kriminelle sind leichtfertig angeklickte Links in Emails. Auf der anderen Seite muss natürlich auch die Datenverarbeitung „wetterfest“ gemacht werden. Dazu gehören unter anderem ein Zugangs- und Passwortmanagement und regelmäßige Systemsicherungen. Außerdem müssen informationsverarbeitende Systeme, Virenschutz und Firewall immer auf dem aktuellen Stand sein.

In Sachen Versicherungsschutz bietet SIGNAL IDUNA mit dem SI Cyberschutz ein neu überarbeitetes Produkt mit umfangreichen Leistungserweiterungen an. Versichert sind nun auch Schäden, die eintreten, weil Beschäftigte zum Beispiel durch eigene Smartphones oder Tablets ein Virus ins Firmennetzwerk eingeschleust haben. Auch Betriebsunterbrechungen, weil Cloudspeicher infolge eines Cyberangriffs auf den Dienstleister ausfallen, sind bis zur Versicherungssumme abgedeckt. Stehlen Cyberkriminelle Waren oder etwa durch fingierte Transaktionen Gelder, so springt der SI Cyberschutz bis zu einer Höhe von 100.000 Euro ein.

Jetzt fest in der Leistungspalette verankert sind die Dienstleistungs- und Schulungsangebote von Perseus, Kooperationspartner von SIGNAL IDUNA. Betriebe, die ihre Beschäftigten durch Perseus regelmäßig zum Thema „IT-Sicherheit“ schulen lassen oder sich einem jährlichen Sicherheitscheck unterziehen, profitieren doppelt. Sie verringern einerseits das Risiko, Opfer einer Cyberattacke zu werden. Andererseits senken sie damit beispielsweise ihre Selbstbeteiligung im Schadenfall.

Kontaktdaten:

Signal Iduna Gruppe

Lars Scholz

Woldemei 24, 59555 Lippstadt
lars.scholz@signal-iduna.net

Informationen zu deinem Traumberuf

Drei Antworten von …

Obermeister Christian Schuster

… Christian Schuster, Obermeister der Tischler-Innung Soest-Lippstadt

1. Was ist für Sie das Beste an Ihrem Handwerk?

Das Beste am Tischlerhandwerk ist die Möglichkeit, täglich kreativ zu arbeiten und mit einem natürlichen, lebendigen Werkstoff wie Holz zu hantieren. Es wird völlig unterschätzt, wie toll es ist, am Ende des Tages ein sichtbares und greifbares Ergebnis in den Händen zu halten, das man selbst erschaffen hat. Wirklich jedes Projekt ist anders und bringt neue Herausforderungen. Dabei ist es fast egal, was gefertigt wird, – das Endprodukt macht stolz und zufrieden.

2. Was können junge Menschen nach der Ausbildung in diesem Handwerk machen?

Eine handwerkliche Ausbildung im Tischlerhandwerk ist eine wertvolle Qualifikation, die weltweit Anerkennung findet und einen hohen Stellenwert hat. Diese Ausbildung kann einem niemand mehr nehmen und sie bietet eine hervorragende Basis für jede weitere berufliche Entwicklung. Es wäre natürlich wünschenswert, wenn die jungen Menschen im Handwerk bleiben und dort ihr Glück finden. Darüber hinaus ist eine abgeschlossene Berufsausbildung im Tischlerhandwerk die beste Grundlage für weiterführende Studiengänge oder Fortbildungen.

3. Was überrascht die Menschen am meisten, wenn Sie von Ihrem Handwerk erzählen?

Viele Menschen sind überrascht, wie vielfältig und anspruchsvoll das Tischlerhandwerk ist. Es ist nicht nur das Zuschneiden und Zusammenbauen von Holz. Tischler arbeiten mit modernen, computergesteuerten Maschinen und müssen sich mit nahezu allen Materialien wie zum Beispiel Glas, Metall und Kunststoff auskennen. Ein weiterer Aspekt ist die Nachhaltigkeit unseres Handwerks. Wir fertigen hochwertige, langlebige Produkte und tragen somit einen großen Beitrag zum Klimaschutz bei.

Die Fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer:

3 Jahre

 

Monatliche Vergütung ab:

740 € im 1. Lehrjahr
870 € im 2. Lehrjahr
1.000 € im 3. Lehrjahr

 

Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2023:

36 / 97 insgesamt

 

Berufsschulstandort:

Soest

 

Zahl der Innungsbetriebe:

94

Der Beruf in aller Kürze

Ein Tischler baut Möbel, Inneneinrichtungen, Fenster, Türen sowie Messe- und Ladeneinrichtungen. Oft handelt es sich bei den Werkstücken um Einzelanfertigungen. Er arbeitet mit modernen, teilweise computergesteuerten Maschinen. Aber auch die Grundfertigkeiten Sägen, Hobeln, Schleifen und die Behandlung von Holzoberflächen müssen beherrscht werden.

Tischler bauen verschiedenen Erzeugnisse und reparieren beschädigte Möbel und andere Einrichtungsgegenstände.

Weitere Infos zur Ausbildung unter www.born2btischler.de

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