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Traumberufe in Lippstadt

Zimmerer

(m/w/d)

Ausbildung zum Zimmerer

präsentiert von

Sparkasse Lippstadt
Wir sind Klimaschützer von Beruf
Franz Schäpermeier an der CAD-Maschine. Hier werden mit modernster Technik individuell geplante Holzkonstruktionen oder ganze Häuser erstellt.

Franz Schäpermeier an der CAD-Maschine. Hier werden mit modernster Technik individuell geplante Holzkonstruktionen oder ganze Häuser erstellt. Foto: Cordes

„In diesem Beruf ist man ein Klimaschützer“

Für Zimmerermeister Franz Schäpermeier ist Holz ein Traumwerkstoff

von Karin Cordes

Wie der Vater, so der Sohn – dieses Motto gilt im Meisterbetrieb Schäpermeier nunmehr in der dritten Generation. „Ich bin in der Werkstatt groß geworden“, berichtet Franz Schäpermeier. Dies gilt ebenso für seine Söhne Franz Peter und Michael. Auch diese haben inzwischen ihren Meister im Zimmererhandwerk gemacht und sind im Familienbetrieb tätig. Im Gespräch verriet uns Franz Schäpermeier, warum sein Herz für die Zimmerei und den Holzbau schlägt:

Was ist für Sie das Faszinierende am Beruf des Zimmerers?

Das ist die Vielseitigkeit des Handwerks. Jede Baustelle stellt uns vor neue Aufgaben und Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Mal geht es um die Konstruktion eines Dachstuhls, dann wieder um die Erstellung eines Carports oder wir bauen ein ganzes Haus in Holzrahmenbauweise. Kein Arbeitstag ist wie der andere und das ist das Schöne an diesem Beruf. Außerdem begeistert mich der Traumwerkstoff Holz. Holz ist nicht nur eine nachwachsende Ressource, sondern in Nordeuropa der einzige Werkstoff, von dem es mehr gibt, als derzeit gebraucht wird. Das ist in Sachen Nachhaltigkeit und Schonung der Umwelt ein ganz großes Plus. Von daher sind wir Zimmerer seit Generationen echte Klimaschützer.

Was sollten künftige Klimaschützer für das Zimmerer-Handwerk mitbringen?

Zunächst handwerkliches Geschick. Aber auch die schulischen Noten sind wichtig. Besonders Mathematik. Als Zimmerer muss man vernünftig rechnen können. Ebenso sollte man über eine gute räumliche Vorstellungskraft verfügen. Und auch wenn die Technik heutzutage viele schwere Arbeiten erleichtert, ist eine gute körperliche Kondition wichtig. Außerdem muss man schwindelfrei sein. Denn für die Dachkonstruktionen geht es hoch hinaus. Wir bilden in unserem Betrieb schon immer aus. Derzeit haben wir zwei Auszubildende. Und in all den Jahren gab es auch etliche „Quereinsteiger“. Die hatten bereits eine Lehre in einem anderen Handwerk absolviert und haben erst danach ihr Interesse für den Beruf des Zimmerers entdeckt.

Gibt es nach erfolgreicher Ausbildung Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung?

Meiner Meinung nach geht es nach der Ausbildung zunächst einmal darum berufliche Erfahrungen zu sammeln. Sofort nach der Lehre den Weg zur Meisterschule einzuschlagen, sehe ich nicht als sinnvoll an. Zwischen Ausbildung und einer weiteren Fortbildung sollten einige Jahre als Geselle liegen. Mit entsprechend vielen praktischen Erfahrungen auf den Baustellen hat man dann auch eine gute Basis, um Polierer zu werden oder aber seinen Meister zu machen. Ebenso kann man nach der Ausbildung ein Studium beginnen. Doch auch ohne solche Weiterbildungen verdient man bereits als Geselle in diesem Handwerk gutes Geld.

Hat der Beruf des Zimmerers Ihrer Meinung nach Zukunft?

Der Beruf hat mehr Zukunft denn je. Bauen mit Holz ist ein aktiver Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Umweltschutz. Wie ich schon sagte, ist Holz eine nachwachsende Ressource und dazu ein langlebiger Baustoff. Im Vergleich mit anderen Baustoffen überzeugt Holz mit besonderen Vorteilen. Durch nachhaltige Forstwirtschaft und seine naturgegebenen Eigenschaften stört Holz bei seiner Gewinnung, Verarbeitung und Beseitigung nicht das ökologische Gleichgewicht. Außerdem hat Holz hervorragende bautechnische Vorteile. Die Holzkonstruktion bietet reichlich Platz für volle Dämmdicke. Die Forderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung werden sogar unterboten.

Der Trend geht immer mehr zu energiesparenden Bauweisen. Daher gibt es für Zimmerer langfristig genug Arbeit. Und da dieses Handwerk so vielfältig ist, lässt es sich auch nicht durch Maschinen ersetzen.

Die Begeisterung für die Zimmerei liegt in der Familie. So leitet Franz Peter Schäpermeier das Familienunternehmen in dritter Generation.

Die Begeisterung für die Zimmerei liegt in der Familie. So leitet Franz Peter Schäpermeier das Familienunternehmen in dritter Generation. Foto: Cordes

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3 Fragen an …

Obermeister Friedrich Korte

… Friedrich Korte, Obermeister der Zimmerer-Innung Hellweg-Lippe

Welchen Beitrag leisten Zimmerer, um das Klima zu schützen?

Holzbau ist aktiver Klimaschutz. Die Forst- und Holzwirtschaft ist der einzige Wirtschaftszweig, der mehr CO2 reduziert als im Arbeitsprozess entsteht. Einmal durch die Photosynthese der Wälder. Bäume atmen das CO2 ein und 02 (Sauerstoff) aus. Das C (Kohlenstoff) wird zum Aufbau des Holzes genutzt. Ein Kubikmeter Holz reduziert so etwa eine Tonne CO2. Und weiterhin dadurch, dass der Zimmerer dieses natürliche Holz als Baustoff verwendet und stattdessen keine klimaschädlichen und energieintensiven Baustoffe wie Stahl und Beton zum Einsatz kommen.

Welchen Stellenwert hat der Themenkomplex Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Regionalität in der Berufsausbildung von Zimmerern?

Dieser Themenkomplex hat schon immer einen hohen Stellenwert. Durch die nachhaltige Forstwirtschaft – die schon seit über 300 Jahren praktiziert wird – ist sichergestellt, dass nicht mehr Holz aus dem Wald entnommen wird, als gleichzeitig nachwächst. Das Holz kommt aus heimischen Wäldern, wird in regional gelegenen Sägewerken verarbeitet und kommt dann zu uns. Unser Baumaterial hat kurze Wege.

In der Ausbildung wird den zukünftigen Zimmerern ein materialschonender Umgang mit Holz vermittelt. Es muss nicht mehr Holz in einem Bauwerk verbaut werden als unbedingt notwendig. Die Reste werden an anderer Stelle eingesetzt oder – wenn es nicht mehr anders möglich ist – der Holzheizung zugeführt. Dann hat man einen warmen Arbeitsplatz und die Abwärme trocknet das zukünftige Bauholz. Dafür müssen wir keine fossilen Brennstoffe einsetzen.

Wie hat sich das Berufsbild von Zimmerern in den vergangenen Jahren verändert?

Insbesondere in den vergangenen Jahren haben die Maschinentechnik und die EDV einen immer größeren und wichtigen Stellenwert eingenommen. Die Arbeit auf der Baustelle nimmt dadurch immer mehr ab, ist schneller, leichter und sicherer erledigt. Wenn man sich zum Zimmerermeister weiterbilden möchte, kommt man ohne die Kenntnisse in der Datenverarbeitung gar nicht mehr aus.

Die Fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer:

3 Jahre

 

Vergütung monatlich:

920 € im 1. Lehrjahr
1230 € im 2. Lehrjahr
1495 € im 3. Lehrjahr

 

Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2021:

16 / 50 insgesamt

 

Berufsschulstandort:

Unterstufe: Soest/ Unna, später: Dortmund

Weitere Zahlen:

Aktuell hat die „Zimmerer-Innung Hellweg-Lippe“ 36 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen.

 

Der Beruf in aller Kürze „Zimmerer“

Zimmerer/innen stellen Holzkonstruktionen, Holzhäuser und Dachstühle her, bauen vorgefertigte Bauteile, Dämmstoffe und Bauelemente ein. Auch errichten sie Fachwerkkonstruktionen und Fertighäuser. Außerdem modernisieren, sanieren und restaurieren sie Dachstühle, Altbauten und andere Gebäudeteile aus Holz.

Das Bauen mit dem natürlich nachwachsenden Baustoff Holz liegt im Trend und ist nachhaltig.

Zimmerer-Innung Hellweg-Lippe
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