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Traumberufe in Soest

Zimmerer

(m/w/d)

Ausbildung zum Zimmerer

präsentiert von

Sparkasse Soest Werl
Klimaschutz Label
Wir sind Klimaschützer von Beruf

Holzbalken werden direkt mit QR-Code versehen

Holzbau Kieseler: von Carports und Gauben bis zu Mehrfamilienhäusern und großen Hallen

Das Zimmererhandwerk liegt Hendrik Kieseler im Blut, denn schon sein Opa und auch sein Uropa waren Zimmerer. So war es nicht verwunderlich, dass auch der 33-Jährige nach seiner Schulausbildung zu Latthammer und Nagel griff und eine Ausbildung zum Zimmerer machte.

„Vor neun Jahren habe ich mein Unternehmen bei uns auf dem Bauernhof in Anröchte gegründet“, erzählt der Zimmermeister. 2017 ergab sich dann die Möglichkeit, mit dem Betrieb an die Hauptstraße 157 in Warstein zu ziehen, wo bereits seit Anfang des vorigen Jahrhunderts ein Sägewerk und eine Zimmerei ansässig waren. „Der Besitzer hat das Unternehmen aus persönlichen Gründen geschlossen und da wir gute Beziehungen zu diesem Unternehmen hatten und schon immer einiges für die gemacht haben, hat es sich einfach angeboten, die Gebäude zu übernehmen.“ Zumal Holzbau Kieseler seitdem die einzige Zimmerei in ganz Warstein ist.

In seinem Büro zeichnet Zimmermeister und Inhaber Hendrik Kieseler mit einem CAD-Programm ein Mehrfamilienhaus in Westernkotten.

In seinem Büro zeichnet Zimmermeister und Inhaber Hendrik Kieseler mit einem CAD-Programm ein Mehrfamilienhaus in Westernkotten.

Der Zimmermeister Andreas Donner schneidet einen Holzbalken auf Maß.

Der Zimmermeister Andreas Donner schneidet einen Holzbalken auf Maß.

Als sich der 33-Jährige, der 2013 seinen Meister gemacht hat, vor neun Jahren selbstständig gemacht hat, war er zunächst Einzelkämpfer. Doch schon nach einem halben Jahr hatte er seinen ersten Mitarbeiter. Mittlerweile gehören 18 Mitarbeiter inklusive einem Azubi zum Team und dabei soll es nicht bleiben. „Wir können Verstärkung von Zimmerern und Dachdeckern sehr gut gebrauchen und haben für August auch noch einen weiteren Ausbildungsplatz zu vergeben“, verrät Hendrik Kieseler.

Zu tun haben die Mitarbeiter von Holzbau Kieseler reichlich. Das Hauptgeschäft des Warsteiner Betriebs ist die Zimmerei, aber auch Bedachungen gehören zum Leistungsspektrum. „Die Dachkonstruktion des Lidl-Marktes in Warstein haben wir beispielsweise gemacht und auch die von Aldi und Rossmann in Körbecke und von einem der Aldis in Soest.“ Eines der größten Projekte war die Halle für den Rewe-Markt am Alexanderplatz in Berlin. „Die Halle ist 55 x 100 Meter groß und wir haben für die Montage der Dachkonstruktion gerade mal rund dreieinhalb Wochen gebraucht, da wir uns mit dem System mittlerweile sehr gut auskennen.“

Auch auf dem Dach des Betriebsgeländes in Warstein wird sich etwas tun. „Wir bekommen bald eine Photovoltaikanlage, mit der wir den von uns benötigten Strom selbst erzeugen und weiteren Strom ins Netz einspeisen können.“ Und auch sonst tut der Zimmermeister einiges fürs Klima. „Wir arbeiten mit einem nachwachsenden Rohstoff und beziehen rund 80 Prozent unseres Bauholzes aus dem Sauerland“, sagt Hendrik Kieseler.

„Außerdem sind Holzhäuser in der Regel schneller gebaut, da alle verwendeten Holzelemente bereits bei uns vorgefertigt werden.“ Ein weiterer Vorteil ist der gute Wärmeleitwert von Holz. „Bei einem Steinhaus müssen die Wände rund 50 cm dick sein, um denselben Wärmeleitwert zu erreichen, für den bei Holzhäusern schon 25-28 cm dicke Wände ausreichen. Dadurch ergibt sich bei gleichen Außenmaßen mehr Wohnfläche.“

Die Zeichnungen für die Projekte – von Carports und nachträglich eingebauten Gauben über Holzhäuser bis zu Mehrfamilienhäusern und große Holzhallen – werden bei Holzbau Kieseler mit CAD-Programmen erstellt, die die benötigten Hölzer berechnen. Anschließend werden diese mit einer modernen 40 m langen CNC-Abbundanlage in der eigenen Werkstatt zurechtgesägt, direkt beschriftet und auf Wunsch mit einem QR-Code versehen. Mit diesem kann man sich genau anschauen, wo der jeweilige Holzbalken zum Einsatz kommen wird.

Bereits seit 1907 befindet sich auf dem Gelände an der Hauptstraße in Warstein ein Holz verarbeitender Betrieb.

Bereits seit 1907 befindet sich auf dem Gelände an der Hauptstraße in Warstein ein Holz verarbeitender Betrieb.

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3 Fragen an …

Obermeister Friedrich Korte

… Friedrich Korte, Obermeister der Zimmerer-Innung Hellweg-Lippe

Welchen Beitrag leisten Zimmerer, um das Klima zu schützen?

Holzbau ist aktiver Klimaschutz. Die Forst- und Holzwirtschaft ist der einzige Wirtschaftszweig, der mehr CO2 reduziert als im Arbeitsprozess entsteht. Einmal durch die Photosynthese der Wälder. Bäume atmen das CO2 ein und 02 (Sauerstoff) aus. Das C (Kohlenstoff) wird zum Aufbau des Holzes genutzt. Ein Kubikmeter Holz reduziert so etwa eine Tonne CO2. Und weiterhin dadurch, dass der Zimmerer dieses natürliche Holz als Baustoff verwendet und stattdessen keine klimaschädlichen und energieintensiven Baustoffe wie Stahl und Beton zum Einsatz kommen.

Welchen Stellenwert hat der Themenkomplex Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Regionalität in der Berufsausbildung von Zimmerern?

Dieser Themenkomplex hat schon immer einen hohen Stellenwert. Durch die nachhaltige Forstwirtschaft – die schon seit über 300 Jahren praktiziert wird – ist sichergestellt, dass nicht mehr Holz aus dem Wald entnommen wird, als gleichzeitig nachwächst. Das Holz kommt aus heimischen Wäldern, wird in regional gelegenen Sägewerken verarbeitet und kommt dann zu uns. Unser Baumaterial hat kurze Wege.

In der Ausbildung wird den zukünftigen Zimmerern ein materialschonender Umgang mit Holz vermittelt. Es muss nicht mehr Holz in einem Bauwerk verbaut werden als unbedingt notwendig. Die Reste werden an anderer Stelle eingesetzt oder – wenn es nicht mehr anders möglich ist – der Holzheizung zugeführt. Dann hat man einen warmen Arbeitsplatz und die Abwärme trocknet das zukünftige Bauholz. Dafür müssen wir keine fossilen Brennstoffe einsetzen.

Wie hat sich das Berufsbild von Zimmerern in den vergangenen Jahren verändert?

Insbesondere in den vergangenen Jahren haben die Maschinentechnik und die EDV einen immer größeren und wichtigen Stellenwert eingenommen. Die Arbeit auf der Baustelle nimmt dadurch immer mehr ab, ist schneller, leichter und sicherer erledigt. Wenn man sich zum Zimmerermeister weiterbilden möchte, kommt man ohne die Kenntnisse in der Datenverarbeitung gar nicht mehr aus.

Die Fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer:

3 Jahre

 

Vergütung monatlich:

920 € im 1. Lehrjahr
1230 € im 2. Lehrjahr
1495 € im 3. Lehrjahr

 

Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2021:

16 / 50 insgesamt

 

Berufsschulstandort:

Unterstufe: Soest/ Unna, später: Dortmund

Weitere Zahlen:

Aktuell hat die „Zimmerer-Innung Hellweg-Lippe“ 36 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen.

 

Der Beruf in aller Kürze „Zimmerer“

Zimmerer/innen stellen Holzkonstruktionen, Holzhäuser und Dachstühle her, bauen vorgefertigte Bauteile, Dämmstoffe und Bauelemente ein. Auch errichten sie Fachwerkkonstruktionen und Fertighäuser. Außerdem modernisieren, sanieren und restaurieren sie Dachstühle, Altbauten und andere Gebäudeteile aus Holz.

Das Bauen mit dem natürlich nachwachsenden Baustoff Holz liegt im Trend und ist nachhaltig.

Zimmerer-Innung Hellweg-Lippe
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