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Fingerspitzengefühl ist gefragt: Zukunftsaussichten für Fleischer sind derzeit sehr gut
Bernd Hackethal ist Fleischermeister in Werl bereits in vierter Generation. Er betreibt mittlerweile sechs Filialen in Menden, Soest, Werl, Ense und Wickede. (Foto: Bender)
Von Gabi Bender
Bei hochsommerlichen Temperaturen kommt so mancher ganz schön ins Schwitzen. Fleischer dagegen bewahren auch bei Höchstgraden stets einen kühlen Kopf. Zumindest bei der Arbeit, denn die Räumlichkeiten in der Produktion sind gekühlt. „Das ist natürlich besonders im Sommer ein großer Vorteil, denn wegen der frischen Lebensmittel, die wir verarbeiten, ist die Kühlung wichtig“, sagt Bernd Hackethal.
Der Fleischermeister hat vor 18 Jahren den väterlichen Betrieb übernommen und führt diesen jetzt in der vierten Generation. Auf rund 120 Jahre bringt es der Familienbetrieb, bei dem immer jeweils der zweitgeborene Sohn in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist. Mittlerweile hat das Unternehmen, dessen Firmensitz in Wickede liegt, sechs Filialen in Menden, Soest, Werl, Ense und Wickede.
Während die Ausbildung zum Fleischer noch eher eine Männerdomäne ist, haben im Verkauf vorwiegend weibliche Azubis das nötige Fingerspitzengefühl für Präsentation und Beratung. (Foto: Bender)
Obwohl der 44-Jährige die Geschäfte des Unternehmens schon seit 2001 führt, merkt man ihm an, dass es ihm immer noch Spaß macht, mit Fleisch und Wurst zu arbeiten. Und auch Grillen steht regelmäßig auf dem Programm. „Ich finde es toll, bei schönem Wetter den Grill anzumachen und ein leckeres Steak zu grillen.“
Und dafür haben Fleischer nach ihrer Arbeitszeit in der Regel noch reichlich Zeit, denn den Nachmittag haben sie zur freien Verfügung. „Zumindest bei uns, denn wir starten morgens schon um 3.45 Uhr. Bei Auszubildenden, die noch minderjährig sind, beginnt die Arbeit erst um 6 Uhr. Schließlich sollen die Verkaufstresen attraktiv aussehen und das Fleisch und die Wurst optimal präsentieren, wenn die Fachgeschäfte morgens öffnen.“
Alle Informationen zum Ausbildungsberuf Fleischer und Fleischereifachverkäufer (m/w/d) findest Du in der Sonderveröffentlichung Deiner Tageszeitung, als Podcast und in der Radio-Sondersendung. Alle Erscheinungstermine im Überblick
Von Fingerspitzengefühl bis Technikverständnis – das muss man mitbringen
Dann kommen meistens die weiblichen Wurst- und Fleischfachleute zum Einsatz. Während die Ausbildung zum Fleischer eher bei männlichen Jugendlichen gefragt ist, sind im Verkauf die weiblichen Azubis deutlich in der Überzahl. Dabei könnten beide Geschlechter auch in den jeweils anderen Berufen arbeiten. „Der Beruf des Fleischers ist allerdings immer noch eher eine Männerdomäne, zumal man als Fleischer schon ordentlich zupacken können sollte“, weiß Bernd Hackethal, „denn es müssen schon einige Gewichte gestemmt werden.“
Super Zukunftsaussichten – das sind die Optionen
„Die Ausbildung zum Fleischer ist eine gute Grundlage und das Schöne ist, dass man direkt in der Praxis loslegt.“ Nach der Gesellenprüfung kann man den Fleischermeister dranhängen oder sich kaufmännisch weiterbilden zum Betriebswirt des Handwerks, den Studiengang Fleischtechnik absolvieren oder Betriebs- beziehungsweise Produktionsleiter werden.
„Da auch in dieser Branche bereits ein Fachkräftemangel herrscht, sind die Zukunftschancen sehr gut“, weiß Bernd Hackethal, „denn es ist ein großer und oft unterschätzter Arbeitsmarkt mit über 600.000 Stellen in ganz Deutschland.“
„Bewerber sollten ein generelles Interesse an Wurst und Fleisch ebenso mitbringen wie manuelle und motorische Fähigkeiten. Die Zukunftschancen stehen gut, denn es ist ein großer und oft unterschätzter Arbeitsmarkt mit über 600.000 Stellen in ganz Deutschland.“
Drei gute Gründe …
Innungsobermeister Ernst-Alfred Kleeschulte aus Lippetal Hovestadt.
…für eine Ausbildung zum/zur Fleischer/in nennt Ernst-August Kleeschulte, Obermeister der Fleischer-Innung Hellweg-Lippe:
1. Fleischern stehen nach ihrer Ausbildung viele Wege offen. Mit ihrem fundierten Wissen können sie beispielsweise in die Kochbranche gehen, ins Catering oder in die Lebensmittelüberwachung und sie können natürlich auch im Betrieb bleiben.
2. Fleischer sind Profis im Umgang mit frischer Ware und frischen Lebensmitteln. Sie stellen frische Wurst- und Fleischspezialitäten her und können dabei immer wieder neue Wurstsorten, Grillspezialitäten und Gewürzmischungen kreieren.
3. Fleischer bekommen in der Regel durch die Nachfrage der Kunden eine direkte Rückmeldung zu ihrer Arbeit und den von ihnen hergestellten Produkten.
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbbildungsdauer:
3 Jahre
Vergütung monatlich:
Fleischer
650 € im 1. Lehrjahr
750 € im 2. Lehrjahr
850 € im 3. Lehrjahr
Fachverkäufer:
650 € im 1. Lehrjahr
750 € im 2. Lehrjahr
8500 € im 3. Lehrjahr
Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2018
Fleischer: 14 / Fachverkäufer: 6
Berufsschulstandort:
Dortmund
Welche Voraussetzungen du erfüllen solltest
Beim Beruf des Fleischers sind Kreativität und ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln gefragt. Fleischer beurteilen die Fleischqualität, zerlegen das Fleisch in Teile und veredeln es zu schmackhaften Fleisch- und Wurstwaren. Außerdem stellen sie Feinkosterzeugnisse, Fertiggerichte und Konserven her. Sie beraten Kunden und verkaufen ihre Produkte. Auch bei der Gestaltung kalter und warmer Buffets ist Ihr Können und Kreativität gefragt.
Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Fleischerei bieten Fleisch- und
Wurstwaren, zum Teil auch kleine Imbisse zum Verkauf an. Sie bedienen Kunden und informieren diese über die Verwendungsmöglichkeiten der Produkte. Sie präsentieren ihre Waren und dekorieren die Auslagen. Zudem stellen sie Feinkostsalate und Snacks her.