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Hoch hinaus – als Dachdecker

 Sie sorgen mit modernen Werkstoffen und mit Hilfe neuester Technologien fürs wind- und wetterfeste Dach über dem Kopf. Und nicht nur das handwerkliche Know-how, sondern auch die aktuellen Trends müssen die Dachdecker (m/w/d) parat haben. Für die Kunden kommt es eben sowohl darauf an, dass das Dach dicht ist, als auch, dass es gut aussieht. Trotzdem heißt es in diesem Beruf nicht pausenlos „hoch hinaus“ – denn zur Arbeit der Dachdecker gehört auch das Abdichten von Gebäuden gegen Feuchtigkeit und Witterungseinflüsse, und die beginnt im Keller und an den Außenwänden eines Hauses.

Mit der richtigen Dämmung sorgen Dachdecker auch dafür, dass die Eigentümer Energie einsparen können. Und noch viel mehr: Auf den Dächern wird zunehmend Energie gewonnen – etwa durch Photovoltaik zur Stromerzeugung oder Solartherme zur Warmwasserbereitung. Für die Installation dieser Anlagen ist der Dachdecker Experte.

Deutschlandweit gibt es rund 7000 Dachdecker-Betriebe mit zahlreichen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Wer gerne an der frischen Luft und im Team arbeitet, keine Höhenangst hat und auch kräftig anpacken kann, könnte hier den passenden Beruf finden.

Sonderveröffentlichung am 15. und 19. Juni 2019

Justin Kattenbusch macht eine Ausbildung im Dachdeckerhandwerk

Im Betrieb ist Justin Kattenbusch fest ins Team integriert. (Foto: Körtling)
Von Peter Körtling

Justin Kattenbusch ist ein hochgewachsener, sport-licher junger Mann mit Brille und gepflegtem Bart. Er könnte noch Schüler oder bereits Student sein, doch Kattenbusch hat sich für etwas anderes entschieden: Nach seinem Realschulabschluss begann er eine Ausbildung zum Dachdecker-Gesellen.

In seinem Ausbildungsbetrieb Topp-Bedachungen ist der 18-Jährige bereits fest im Team integriert und fühlt sich wohl. „Im Dachdeckerhandwerk ist Teamarbeit gefragt“, erklärt er. 

Und es ist nicht nur dieser Aspekt, der ihm besonders gut gefällt, auch die Abwechslung bei der praktischen Arbeit reizt ihn. „Kaum ein Tag ist wie der andere, ständig gibt es neue Herausforderungen“, sagt der sympathische junge Mann. An immer neuen Baustellen gilt es, die Kunden – vom privaten Hausbesitzer über Unternehmen und Architekten bis hin zu großen Hausverwaltungen und Bauunternehmen – zufrieden zu stellen.

Dabei ist er als Dachdecker nicht nur auf den Dächern zu finden: Gebäude-Abdichtung im Erdreich, Herstellung von Fassaden, Dacheindeckung, Kaminverkleidung und die Installation von Solaranlagen – das Aufgabengebiet in diesem Beruf ist vielfältig.

Hoch hinaus geht es als Dachdecker – schwindelfrei muss man da schon sein. (Foto: Körtling)
Jeden Tag im Büro zu sitzen und dasselbe zu tun – das wäre nichts für Justin Kattenbusch, wie er selbst erzählt. (Foto: Körtling)

Damit diese praktischen Arbeiten dauerhaft sitzen und funktionieren, ist während der Ausbildung eine ordentliche Portion Unterricht angesagt: „Wir haben in der Berufsschule Deutsch, Mathe und Sport – aber dazu kommen jede Menge fachliche Dinge, die das Berufspraktische theoretisch untermauern“, erklärt Justin.
Da bundesweit nicht so viele Menschen den Beruf des Dachdeckers erlernen, findet sein Unterricht in einer Fachschule mit Internat im sauerländischen Eslohe statt. Dort gibt es Blockunterricht mit den ganzen allgemeinbildenden und fachspezifischen Inhalten, die durch überbetriebliche Unterweisungen ergänzt werden.

Nach Jahren noch sehen, was man gemacht hat – das macht stolz

„Bei diesen Unterweisungen geht es dann in die Tiefe spezieller Bereiche, etwa Holzbau, Klempnerei oder Flachdachtechnik“, erklärt der angehende Fachmann.

„Wer meint, wir Dachdecker würden nur Dachziegel verlegen, der hat einen vollkommen falschen Eindruck“, sagt Justin Kattenbusch. Da geht es auch um Umweltschutz, zum Beispiel durch Wärmedämmung, Dachbegrünung und Solaranlagen.

Außerdem zählt zur Arbeit die Anbringung von modernen und langhaltenden Metallverkleidungen aus Zink, Kupfer oder Aluminium an der Fassade, am Kamin oder auf dem ganzen Dach. Der Einbau von Dachfenstern gehört ebenfalls zu seinen Aufgaben. „Die Verlegung von Dachziegeln ist heutzutage wirklich nur der kleinste Teil des Berufsbildes“, bestätigt sein Senior-Chef Peter Micke.

Auf seinen Beruf kam der 18-Jährige durch seine Familie: Sein Opa ist Dachdecker – über ihn kam Justin auch an seinen Ausbildungsbetrieb.

„Da habe ich ein Praktikum gemacht und mich gleich wohl gefühlt.“ Jeden Tag in einem Büro zu sitzen und dasselbe zu tun, sei einfach nichts für ihn. „Dazu kommt, dass ich mir auch nach Jahren noch ansehen kann, was ich gemacht habe.“ Das macht ihn auch ein wenig stolz.
Das breite Aufgabengebiet wird durch die Möglichkeiten abgerundet, die sein Beruf noch bietet: „Nach meiner Gesellenprüfung kann ich mich in einem Fachbereich spezialisieren, den Meister machen und vieles mehr“, erklärt der Auszubildende. Als Etappenziel hat er seine Gesellenprüfung vor Augen – die möchte er gut bestehen und dann erst mal Geld verdienen.

Um seine Zukunft macht Justin Kattenbusch sich überhaupt keine Sorgen, denn er ist sich sicher: „Gute Handwerker werden immer gebraucht.“

 

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