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Fliesen-, Platten- und Mosaikleger

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Traumberuf Handwerk

Fliesen-, Platten- und Mosaikleger

(m/w/d)

Das Fliesen-, Platten- UND mOSAIKLEGER-hANDWERK

Im Fliesen-, Platten- und Mosaikleger-Handwerk gibt es ganz verschiedene Aufgaben zu bewältigen – ob in Gebäuden oder außerhalb, ob an Wänden oder auf Böden. Während mancher Kunden großflächige Fliesen oder Platten bevorzugt, wünscht sich ein anderer womöglich ein filigranes Mosaik.

Plätze, Räume und Hallen voller Fantasie, Kreativität und Stil zu gestalten, fordert das ganze Können der Fachleute. Damit schaffen die Fliesen-, Platten- und Mosaikleger (m/w/d) individuell passende Umgebungen. In bestimmten Bereichen müssen sie dabei berücksichtigen, dass schnelle und einfach Reinigung der Flächen möglich sein muss – etwa in Krankenhäusern, Schwimmbädern und Küchen, in denen es Hygienevorschriften gibt.

Neben der korrekten Berechnung des Materials, die die Fliesenleger können müssen, müssen sie auch mit Schneidegeräten umgehen können und sich in Sachen Wärme-, Schall- und Feuchtigkeitsschutz auskennen.

 

„Entweder Landwirt oder Fliesenleger“: Mit dem trialen Studium verbindet Carl Mies Theorie und Praxis – und zwar im Eiltempo

„Jeder Tag ist anders. Hier kommt keine Langeweile auf“, freut sich Carl Mies über den Arbeitseinsatz auf einer Großbaustelle. Foto: Karin Cordes
Von Karin Cordes

„Es ist schon sehr sportlich. Aber es ist zu schaffen“, lacht Carl Mies. Tatsächlich hat sich der 20-Jährige für eine Art „Turbo-Ausbildung“ entschieden. Den Weg nach oben auf der Karriereleiter will Carl in großen Schritten meistern. So absolviert der junge Mann ein triales Studium das eine Ausbildung im Handwerk mit einem Studium verbindet und die Möglichkeit bietet, innerhalb von nur 4,5 Jahren Gesellenbrief, Bachelor und Meisterprüfung in der Tasche zu haben. Wenn das kein sportliches Tempo ist …?!

Für den 20-Jährigen bedeutet dies im Klartext: Viel Arbeit. Wenig Freizeit. Auch für sein Engagement in der freiwilligen Feuerwehr Anröchte hat Carl seit Beginn seiner Ausbildung im August 2018 nur noch wenig Zeit. Doch es scheint ihn keineswegs zu stören.

Warum auch? Immerhin wurde ihm die Begeisterung für seinen Traumjob des Fliesen-Platten- und Mosaiklegers geradezu in die Wiege gelegt. Bereits dem Opa hatte es dieses Handwerk angetan. Vater Markus Mies leitet den gleichnamigen Fachbetrieb in Anröchte nun in der zweiten Generation und ist außerdem Obermeister der Innung. Und er weckte schon früh die Begeisterung von Sohnemann Carl für das Fliesenlegen.

„Noch bevor ich laufen konnte, hat mich mein Vater im Maxi Cosi mit auf die Baustellen genommen“, grinst der junge Auszubildende. Bei derlei frühkindlicher Prägung war es denn schnell klar, dass Carl in die väterlichen Fußstapfen treten wollte.

Oder etwa nicht? „Es gab für mich eigentlich immer nur zwei Berufswünsche. Entweder Bauer oder Fliesenleger“, erzählt er. Die Liebe zur Viehwirtschaft lebt Carl inzwischen in seiner knappen Freizeit aus. Und er hat eine Menge Tiere. Genauer gesagt. 20 Schafe, 10 Ziegen und 40 Hühner. „Die Tiere sind mein Hobby und schaffen den Ausgleich zur Arbeit“, so Carl Mies.

Damit die Arbeit nicht zu sehr auf die Knochen geht, gehören zur Arbeitskleidung eines Fliesenlegers immer die Knieschoner. Foto: Karin Cordes

Eigentlich wollte er ja nach seinem Abitur mit einem dualen Studium loslegen. Doch durch eine Veröffentlichung in der Tageszeitung wurde er auf die Möglichkeit eines trialen Studiums aufmerksam. Sozusagen in letzter Minute entschied er sich für diesen beruflichen Weg im Eiltempo und hat es bislang nicht bereut. Den Abschluss zum Fachkaufmann schaffte Carl bereits im Oktober 2019. Das nächste Etappenziel ist in diesem Sommer die Gesellenprüfung zum Fliesen-Platten- und Mosaikleger. Danach kann er sich zur Meisterprüfung anmelden. Und wenn alles nach Plan läuft, wird sich Carl Mies im Oktober 2020 Betriebswirt nennen und hat 2022 den Bachelor im Handwerkermanagement in der Tasche.

Wenn es sein muss, legen Carl und seine Kollegen eine Extraschicht ein

Doch bis dahin gibt es viel zu tun und er packt es an. Da heißt es „büffeln“ im Blockunterricht an der Berufsschule und im Online-Studium. „Außerdem geht es freitags im 14-tägigen Rhythmus zur Fachhochschule nach Hannover – und das wohlgemerkt, nach getaner Arbeit auf der Baustelle. Da ist der 20-jährige absolut in seinem Metier.

Derzeit ist er im Einsatz auf einer Großbaustelle im Erwitter Zentrum: „Jeder Tag ist anders. Da kommt keine Langeweile auf“, freut sich der junge Azubi. Mit den verschiedensten Materialien wird der große Wohnkomplex auf Hochglanz gebracht. Die vielen Fensterbänke in Naturstein sind schon fertig. Auch die unzähligen Stufen im Treppenhaus wirken selbst im Rohbau schon edel- dank Anröchter Grünsandstein. Doch die Zeit eilt. Bald kommen die neuen Mieter und es gibt noch einiges zu erledigen. Da legen Carl und seine Kollegen so manche Extraschicht ein – wenn es sein muss, sogar am zweiten Weihnachtstag.

Nach getaner Arbeit ist für Carl Mies noch längst nicht Feierabend – immerhin muss er für sein triales Studium eine Menge lernen. Foto: Karin Cordes

Jetzt sind die Badezimmer an der Reihe. Mit sicherer Hand verlegt der Auszubildende die Fliesen. Was nicht passt, wird passend gemacht. „Ich habe schon als Jugendliche neben der Schule im elterlichen Betrieb gearbeitet. Das hat mir einfach Spaß gemacht. Und von diesen Erfahrungen profitiere ich jetzt“, freut er sich. Freude macht ihm auch das Ergebnis der vielen Arbeit. „Am Ende eines Tages kann man immer sehen, was man geschafft hat. Und die Arbeit in unserem Handwerk hat lange Bestand. Fliesen wechselt man nicht alle paar Jahre, sondern erst nach Jahrzehnten“, ist ihm die Begeisterung für sein Handwerk deutlich anzumerken.

Aber neben Motivation und Lerneifer benötigt man als Fliesen- Platten- und Mosaikleger auch körperliche Fitness. Zwar erleichtert moderne Technik heutzutage einiges. Aber es geht im Arbeitsalltag durchaus oft „sportlich“ zu: „Heute früh bin ich etliche Male das Treppenhaus rauf. Immer mit 25 Kilo Fliesen dabei. Die mussten hoch in den dritten Stock. Aber so spare ich mir das Fitnessstudio“, meint der junge Handwerker. Damit die Arbeit jedoch nicht zu sehr auf die Knochen geht, gehören zur Arbeitskleidung eines Fliesenlegers immer die Knieschoner.

„Manchmal fragen meine Studienkollegen und ich uns schon, was noch kommt, wenn wir innerhalb von so kurzer Zeit alle wichtigen Abschlüsse haben“, so Carl Mies. Und dann gibt er sich selber darauf die Antwort: „Wenn ich fertig bin, sollte mein Vater bald seinen Stuhl räumen“, lacht er. Mal schauen, ob dieser schon bereit für den Ruhestand ist. Aber dass der Junior den Familienbetrieb in der dritten Generation so sportlich in die Zukunft führen möchte, dürfte ihn sicher freuen.

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