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Traumberufe im Kreis Soest

Fliesen-, Platten-
und Mosaikleger

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Von Mosaiksteinen bis zu über vier Quadratmeter großen Fliesen – Im Fliesenlegerhandwerk hat sich viel getan

Der Betrieb Fliesen Hagedorn von Handwerksmeister Hinrich von Hinten am Soester Wall hat eine Geschichte, die bis ins Jahr 1881 zurückgeht.

Wer lange keinen Fliesenleger mehr bei der Arbeit beobachtet hat, denkt womöglich noch, dass die Meister dieses Handwerksberufs zusätzlich zu den ausgewählten Fliesen erstmal jede Menge Zement und Sand an den Arbeitsplatz schleppen. Dann mischen sie die beiden Rohstoffe unter Zugabe von Wasser und tragen den dadurch entstehenden Mörtel auf die Fliese auf, bevor sie diese verlegen können.  Das ist schon eine ganze Weile her“, erzählt Hinrich von Hinten mit einem Lächeln. „In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat sich doch einiges getan.“

Und diese Entwicklung hat der Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister hautnah mitbekommen, denn schon als Kind war er regelmäßig in der Werkstatt, die seinerzeit noch seinem Vater gehört. Bereits seit 1881 ist am Standort Auf der Borg am Soester Wall ein Handwerksbetrieb ansässig. Ursprünglich hat dort ein Steinmetz gewerkelt, bei dem Fliesenverlegen im Laufe der Zeit zum zweiten Standbein wurde, denn – was vielen Menschen gar nicht bewusst ist – gibt es den Lehrberuf des Fliesenlegers erst seit den 1940er Jahren. Erst 1935 wurde das Fliesenlegerhandwerk zum Vollhandwerk erklärt.

Die Verlegetechnik hat sich in den vergangenen Jahren mehrmals geändert. „In den 1970er Jahren bis Mitte der 1980er Jahre hat man die Fliesen in Mörtel gesetzt, denn die heutige Klebetechnik kannte man noch nicht“, sagt der 51-jährige Inhaber von Fliesen Hagedorn. „Damals hatte man eine Steinwand und hat den sogenannten Dickbettmörtel auf die Fliese aufgelegt und dann die Fliese an die Wand angesetzt.“ Durch die heutigen Fliesengrößen ist das so nicht mehr möglich. Außerdem werden bei der Klebetechnik nur rund die Hälfte der Rohstoffe benötigt, die man früher für dieselbe Fläche gebraucht hätte. Mittlerweile werden die Untergründe vorbereitet und sollten gerade sein, bevor mit der Fliesenverlegung begonnen wird. Während das Abdichten von Badezimmern früher zum Teil noch Dachdecker übernommen haben, ist das mittlerweile ein fester und wichtiger Bestandteil der Arbeit von Fliesenlegern.

Während bei den Fliesen seinerzeit eine durchschnittliche Größe von 15 x 15 cm üblich war, gibt es heute durchaus Fliesen, die größer als vier Quadratmeter sind. „Erst kürzlich haben wir in einem Bad hinter einer ebenerdigen Dusche als Rückwand eine Fliese angebracht, die 3 x 1,5 Meter maß und ein toller Hingucker war.“ Wer in eine so große Fliese die Löcher für Zu- und Ableitungen schneiden muss, braucht eine Menge Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Vorstellungsvermögen sowie Mathekenntnisse sind ebenfalls von Vorteil, denn wenn man sich hier verrechnet, kann man die Fliese direkt abschreiben.

„Außerdem sollten Interessenten Freude am Handwerk, Motivation und Ausdauer mitbringen sowie teamfähig und robust sein, denn eine körperliche Belastung ist schon vorhanden“, sagt Hinrich von Hinten.

Der Betrieb Fliesen Hagedorn von Handwerksmeister Hinrich von Hinten am Soester Wall hat eine Geschichte, die bis ins Jahr 1881 zurückgeht.

Der Meister führt nicht nur seinen eigenen Handwerksbetrieb, sondern arbeitet seit rund zehn Jahren außerdem als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk. „Im Rahmen dieser Tätigkeit schaue ich mir regelmäßig entstandene Schäden und / oder Arbeiten von Fliesenlegern an und beurteile diese“, berichtet der 51-Jährige. „Dabei kommt es vor, dass die Arbeiten nicht fachgerecht ausgeführt worden sind, aber auch, dass die Vorstellungen des Auftraggebers aufgrund seiner fachlichen Unkenntnis zu Konflikten geführt haben.“

Für diese Qualifizierung musste der Handwerksmeister seine fachlichen und rechtlichen Kenntnisse in mehreren Prüfungen vor einem Fachgremium nachweisen. Während es viel Erfahrung braucht, um die Prüfungen zu bestehen und diese Tätigkeit auszuüben, gibt es diverse Fortbildungen, die schon für frisch gebackene Gesellen interessant sind. Beispielsweise können sie in Seminaren lernen, was es beim Verlegen von großformatigen Fliesen zu beachten gilt, oder Fortbildungen ganz allgemein zu den Themen Schneide- und Werkzeugtechnik besuchen.

Geeignet ist der Beruf für jedes Geschlecht. „Da Frauen in der Regel kreativer sind und oft mehr Einfühlungsvermögen mitbringen, was gerade bei Privatkunden gefragt ist, sind sie grundsätzlich sehr gut für diesen Beruf geeignet“, sagt der Soester. „Wenn sie dann noch robust sind und Lust darauf haben, ist das eine super Sache.“ Auch hinsichtlich der Entlohnung ist der Beruf des Fliesenlegers attraktiv, denn ein Lehrling im dritten Lehrjahr bekommt rund 1.450 Euro.

„Da Frauen in der Regel kreativer sind und oft mehr Einfühlungsvermögen mitbringen, was gerade bei Privatkunden gefragt ist, sind sie grundsätzlich sehr gut für diesen Beruf geeignet.“

Hinrich von Hinten

Fliesen Hagedorn

Zum Einsatz kommen Fliesenleger sowohl im privaten als auch im gewerblichen und industriellen Bereich. Eine Fliesenausstellung oder Kataloge sucht man bei dem Handwerksbetrieb am Soester Wall allerdings vergeblich.

„Bei uns läuft es in der Regel so, dass sich ein Kunde mit einem Projekt wie beispielsweise einem neuen Bad oder einer neuen Terrasse an uns wendet“, erzählt Hinrich von Hinten. „Dann sehe ich mir die Räumlichkeiten an und spreche mit dem Kunden einige grundlegende Dinge ab und schicke ihn anschließend in eine Fliesenausstellung. Dort rufe ich vor dem Besuch der Kunden an, damit die Mitarbeiter vor Ort wissen, welche Fliesen sie dem Kunden auf jeden Fall zeigen sollen. Sobald ich weiß, für welche Fliesen sich der Kunde entschieden hat, legen wir los.“

Wobei das mit dem Loslegen manchmal noch etwas dauert, denn zum einen müssen die Fliesen erst geliefert werden und zum anderen ist die Auftragslage bei den meisten Fliesenlegern gerade so gut, dass sich die Kunden nicht selten etwas gedulden müssen. Daher sind die Zukunftsaussichten für angehende Fliesenleger umso besser, denn es gibt jede Menge zu tun.

Und dass die Arbeit als Fliesenleger noch dazu in einem guten Team Spaß macht, dafür spricht bei Fliesen Hagedorn schon die lange Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter. „Zwei von ihnen arbeiten mittlerweile seit über 15 Jahren für uns und unser zweitältester Mitarbeiter gehört mit seinen 55 Jahren sogar seit nunmehr 29 Jahren zum Team“, verrät der Inhaber. „Und alle drei machen ihren Job immer noch gerne, denn bei uns ist es schon fast wie in einer Familie.“

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Drei gute Gründe

… für eine Ausbildung zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger nennt Markus Mies, Obermeister der Fliesen-, Platten- und Mosaikleger-Innung Hellweg-Lippe.

1. Im Beruf des Fliesen-, Platten- und Mosaiklegers hat man ständige neue Arbeitsumfelder. Mal tauscht man eine Fliese aus, dann wieder arbeitet man an großen Objekten wie Hotels, Krankenhäusern oder Altenheime. Ebenso vielfältig sind die verschiedensten Materialien mit denen man Böden und Wände ganz neugestaltet.

2. Im Beruf des Fliesen-, Platten- und Mosaiklegers gibt es viele Möglichkeiten zur Weiterbildung und damit auch gute Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten.

3. Der Beruf des Fliesen-, Platten- und Mosaiklegers ist für die Zukunft gerüstet – denkt man nur an die vielen Häuser bzw. Bäder die noch seniorengerecht umgebaut werden müssen.

 

Der Beruf in Kürze

 

Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/innen verkleiden Wände, Böden und Fassaden mit Fliesen, Platten und Mosaiken, zum Beispiel für Küchen, Bäder, Hausfassaden, Schwimmbäder und Fußböden. Sie bereiten den Untergrund vor, verlegen Fliesen und Platten und füllen die Fugen auf. Dabei beachten sie sowohl Sauberkeits- und Hygieneaspekte sowie optische Gesichtspunkte. Auch bessern sie alte und beschädigte Beläge aus.

Markus Mies ist Obermeister der Fliesen-, Platten- und Mosaikleger-Innung Hellweg-Lippe.

Die Fakten zur Ausbildung

Ausbbildungsdauer:
3 Jahre

Vergütung monatlich:

850 € im 1. Lehrjahr
1200 € im 2. Lehrjahr
1475 € im 3. Lehrjahr

Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2019

16

Berufsschulstandort:
Soest, Dortmund

Weitere Zahlen:
Aktuell hat die „Fliesen-, Platten- und Mosaikleger-
Innung Hellweg-Lippe“ 73 Mitgliedsbetriebe in ihren
Reihen. Die Betriebe bilden aktuell 41 junge
Menschen aus.

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