Podcast Friseur
Traumberufe in Hamm
Friseur: Beruf
für die Schönheit
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Susanne Herboth arbeitet gern mit und an den Menschen. (Foto: Körtling)
Von Peter Körtling
Wer den Friseursalon „kp Ochs Luxury Hair by Susanne Herboth“ betritt, der spürt gleich, dass er nicht da ist, um eine schnelle Dienstleistung entgegenzunehmen. Der Salon an der Ostenallee 71 strahlt den Charme einer Wellness-Oase aus und Susanne Herboth sorgt mit ihrem Team dafür, dass jeder Kunde einen Moment nur für sich hat und anschließend strahlend schön wieder aufbrechen kann. Damit ist Susanne Herboth so erfolgreich, dass sie mit ihrem Team beim Branchenwettbewerb „Top Salon – The Challenge“ Bundessiegerin in der Kategorie „Best Practice“ wurde.
Herboths Leidenschaft für ihren Beruf überträgt sich auf ihre insgesamt 30 Mitarbeiter. „Dabei war für mich eigentlich keine Friseurausbildung vorgesehen“, erinnert sie sich. Sie absolvierte als Schülerin zunächst ein Praktikum in einer Bank, entschied sich dann aber doch für ihren Wunschberuf als Friseurin. „Ich bin einfach kreativ und arbeite gern an und mit den Menschen“, sagt die ausgezeichnete Friseurmeisterin. So begann sie mit 16 Jahren ihre Ausbildung in einem Hammer Salon. Anschließend entschloss sie sich, ihre Kenntnisse in einer Metropole noch weiter auszubauen.
Der nächste Schritt auf der Karriereleiter
Herboth ging nach Köln zum Friseursalon Thron und arbeitete dort, bis sie mit 21 Jahren ihre Heimat vermisste und zurück nach Hamm kam. Die junge Friseurin stieß bei ihrer Suche nach einem Arbeitsplatz im Allee-Center auf einen kp Ochs-Friseursalon. „Den habe ich mir angeschaut und gleich gedacht, da bewerbe ich mich“, sagt Herboth. Ihr Kölner Ex-Chef ermutigte sie und sie wurde auch gleich genommen. Da sie weiterkommen wollte, folgte ein Jahr später – mit ihrer Anmeldung zur zweijährigen, berufsbegleitenden Meisterschule – der nächste Schritt auf der Karriereleiter.
Alle Informationen zum Ausbildungsberuf Friseur findest Du in der Sonderveröffentlichung Deiner Tageszeitung, als Podcast und in der Radio-Sondersendung. Alle Erscheinungstermine im Überblick
Dann überschlugen sich die Ereignisse. Die Meisterin in dem Salon, in dem Herboth arbeitete, fiel krankheitsbedingt aus und ihr Chef schlug kurzerhand vor, sie solle tagsüber arbeiten, abends lernen – und die Meisterprüfung mit dem früher endenden Vollzeitkurs machen. Das gelang und sie bestand die Prüfung am 31. Juli 1995. Selbstständig gemacht hatte sie sich bereits am 1. Januar desselben Jahres, nachdem sie den kaufmännischen und pädagogischen Teil der Meisterprüfung bestanden hatte.
Im Oktober verlegte sie ihren Salon an die Rödinghauser Straße. Ob des großen Erfolgs stand Ende 2011 ein weiterer Umzug an: Sie vergrößerte den Salon und verlegte ihn an den heutigen Standort. Zuletzt kam am 2. Mai dieses Jahrs noch ein kleiner Salon im Seniorenheim des DRK hinzu.
„Ob Farben, Colorationen oder wechselnde Schnitte – es gibt keinen Stillstand“
Neben dem wunderbaren Interieur erwarten die Gäste an der Ostenallee 71 auch ein japanischer Garten als Ruhezone und, wie überall, ein motiviertes und kompetentes Team. „Das Besondere bei uns ist wirklich das familiäre Miteinander“, sagt die Inhaberin. Eine Kollegin begleite sie schon seit der Existenzgründung, viele andere seien ebenfalls schon seit Jahren im Salon.
Dabei werden die Auszubildenden nicht geschont: „Ich stelle keine Lehrlinge zum Fegen und Kaffee kochen ein“, betont Susanne Herboth. Alle Grundlagen des Berufs sollen die Auszubildenden im ersten Jahr beherrschen, die Spezialisierungen folgen im zweiten Ausbildungsjahr und ab dem dritten Lehrjahr sollen die Fachkräfte von morgen bereits eigenständig sein und sich ihre eigenen Stammkunden erarbeiten.
Susanne Herboth (Mitte) und ihr Team eint die Leidenschaft für den Friseurberuf. (Foto: Körtling)
Umgehen mit den Facetten der Schönheit
„Aber natürlich hört das Lernen nicht mit der Gesellenprüfung auf“, betont die Chefin. So gibt es regelmäßig Schulungen, die sie selbst, ihre Meister oder Vertreter der Fachindustrie für die Belegschaft abhalten.Trotzdem – oder auch gerade deshalb – kann sie sich über eine hohe Bewerberzahl freuen. „Über Nachwuchsmangel kann ich nicht klagen“, sagt Herboth. Der Beruf habe natürlich auch seine fordernden Seiten, wie das ständige Stehen und das stete Lernen durch wechselnde Moden.
„Ob Farben, Colorationen oder wechselnde Schnitte – es gibt keinen Stillstand“, sagt die Meisterin.
Doch wer es liebe, mit Menschen umzugehen, und sich mit allen Facetten der Schönheit auseinanderzusetzen, der sei im Friseurhandwerk genau richtig.
Gute Leute könnten übrigens nicht nur weltweit arbeiten, sondern auch richtig gutes Geld verdienen.
Drei Fragen an Ingo Lanowski
Ingo Lanowski ist überzeugt: Guten Friseuren steht die Welt offen…
Ingo Lanowski ist Obermeister der Friseurinnung Hamm. Er wollte schon als Kind Friseur werden. Nach seiner Meisterprüfung eröffnete er vor 31 Jahren seinen eigenen Salon in Hamm. Mit Peter Körtling spricht er über die Anforderungen und Perspektiven im Friseurhandwerk.
Herr Lanowski, was muss jemand mitbringen, um eine Ausbildung im Friseurhandwerk zu absolvieren?
Lanowski: Zu allererst muss ein junger Mensch die Leidenschaft haben, mit Menschen und kreativ arbeiten zu wollen. Dazu bedarf es des Könnens, ohne Hemmungen auf Menschen zuzugehen und an den Personen zu arbeiten. Das bedeutet, neben der Arbeit im Stehen und einem gewissen handwerklichen Talent auch das freundliche Auftreten.
Was erwartet jemanden während der eigentlichen Ausbildung?
Lanowski: Da hat sich viel verändert. Zwar haben die Azubis immer noch den Wechsel von Schulbesuch und Arbeit im Unternehmen, aber sie absolvieren eine gestreckte Gesellenprüfung, bei der sie nach anderthalb Jahren den Teil eins, den klassischen Teil ablegen. Danach wenden sie sich der Moderne zu, den Trends. Am Schluss suchen sie sich einen von drei Modetrends aus und setzen ihn in der Prüfung um. Um den Auszubildenden die Attraktivität des Berufes aufzuzeigen, gibt es viele Seminare und die Möglichkeit, an Friseurwettbewerben oder Modenschauen teilzunehmen. Inzwischen arbeiten wir im gesamten Handwerk daran, den Auszubildenden Auslandsaufenthalte zu ermöglichen.
Wie sieht es mit der Vergütung aus und welche Perspektiven bieten sich als Geselle?
Lanowski: In NRW haben wir deutschlandweit die besten Ausbildungstarife. Nach der Ausbildung stehen einem guten Friseur alle Wege offen – Spezialisierung auf die eigenen Stärken, Anstellung in der ganzen Welt, Arbeit in der Industrie, im Studio oder Außendienst. Klassischerweise gibt es noch die Meisterprüfung, oder auch den Betriebswirt im Handwerk.
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Vergütung monatlich:
510 € im 1. Lehrjahr
620 € im 2. Lehrjahr
740 € im 3. Lehrjahr
Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2018
19
Berufsschulstandort:
Unna
Wahlqualifikationseinheiten:
Pflegende Kosmetik/Visagistik
Langhaarfrisuren
Nageldesign/-modellage
Haarersatz
Coloration
Der Friseurberuf in aller Kürze
Friseure und Friseurinnen waschen, pflegen, schneiden, färben und stylen Haare. Sie bieten ihren Kunden eine kompetente und individuelle Beratung in Fragen der Frisur, der Haarpflege sowie des Haarstylings, pflegen Hände, gestalten Fingernägel sowie Make-up und verkaufen Pflegeprodukte