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Traumberufe im Märkischen Kreis

Friseur: Beruf
für die Schönheit

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Präsentiert von

Zdenka Schwabbauer:
„Ich hab‘ mein Hobby zum Beruf gemacht“

Friseurmeisterin Zdenka Schwabbauer unterrichtet nicht nur angehende Friseure, sondern sitzt auch seit 26 Jahren im Prüfungsausschuss. Foto: SolMade Photography
Von Edda Scharfe

„Warum ich Friseurin geworden bin? Aus Leidenschaft! Ich hab mein Hobby zum Beruf gemacht.“ Friseurmeisterin Zdenka Schwabbauer muss nicht lange überlegen, wenn sie nach dem Grund für ihre Berufswahl gefragt wird. Ihr Berufswunsch stand für sie schon fest, da lag ein Großteil ihrer Schulzeit noch vor ihr. „Ich habe schon mit 13 Jahren meinen Cousins die Haare geschnitten“, erinnert sie sich.

Ihre Schulpraktika absolvierte sie in zwei heimischen Friseurbetrieben. „Und nach dem Praktikum habe ich zwei Mal in der Woche in einem der Salons gearbeitet und geholfen“, sagt sie. Gerade in diesen Jahren hat sie viel gelernt. Auch wenn sie selbst noch kein Haar schneiden durfte, so ging sie den Friseuren doch „zur Hand“ oder stand neben ihnen und beobachtete jeden Handgriff. „Durch zuschauen kann man in unserem Beruf viel lernen“, sagt Zdenka Schwabbauer.

Ihr wöchentlicher Einsatz zahlte sich ein paar Jahre später aus, als ihr Praktikumsbetrieb sie als Auszubildende einstellte. Es folgten drei Jahre Ausbildung, dann die Gesellenjahre. Mit dem Schritt in die Selbstständigkeit änderte sich für Zdenka Schwabbauer viel. „Man trägt Verantwortung. Nicht nur für sich, sondern auch für seine Mitarbeiter.“ Und das ist ihr bis heute ein wichtiger Aspekt.

Mit Freude gelingt der Beruf mit Leichtigkeit

„In unserem Beruf wird man nicht zwangsläufig reich. Gerade die Lehr- und Gesellenjahre sind eher in der unteren Gehaltsklasse angesiedelt. Aber wenn man mit Freude bei der Arbeit ist, gelingt der Beruf mit Leichtigkeit,“ sagt Schwabbauer.

Doch Freude allein bringt einen Friseur auf Dauer nicht weiter. Das vermittelt sie nicht nur ihrem Team, sondern auch den Gesellen, die sie seit mehr als zehn Jahren bei überbetrieblichen Lehrgängen im Berufsbildungszentrum in Iserlohn unterrichtet. „Die regelmäßige Fort- und Weiterbildung ist ein riesiges Thema in unserem Beruf“, sagt sie. Und: „Man muss dauerhaft auf einem hohen Level fahren, um den Kundenwünschen gerecht zu werden.“ Dass das viel Arbeit bedeutet, weiß sie nur zu gut. Aber: „Die Möglichkeiten, die sich in unserem Beruf ergeben, sind nahezu einzigartig.“ Die Frage, die sich jeder angehende Friseur stellen müsse, laute: „Was bin ich bereit in dem Beruf zu geben?“

Die vielfältigen Möglichkeiten ihres Berufs schätzt Zdenka Schwabbauer besonders. Foto: privat

Das Berufsleben in die Hand nehmen

Sie setzt sich auch selbst für den Nachwuchs des Friseurhandwerks ein, sitzt hier etwa seit 26 Jahren in der Prüfungskommission der Friseurinnung. Sie will vor allem auch die Lehrlinge und Gesellen selbst ermutigen, ihr Leben – und damit meint sie vor allem ihr Berufsleben – selbst in die Hand zu nehmen. „Die regelmäßigen Fort- und Weiterbildungen sind vor allem eine Investition in sich selbst.“ Zur regelmäßigen Fortbildung gehört für Zdenka Schwabbauer schon lange nicht nur die aktuelle Frisurenmode. „Das ist Voraussetzung“, sagt sie. Denn: „Das erwartet der Kunde, der heute durch Facebook, Instagram oder Pinterest genau informiert ist, was frisurentechnisch möglich ist.“

Aber auch ein nachhaltiger Umgang mit der Umwelt ist für die Friseurin ein wichtiges Thema. „Meinen Kaschmirpullover packe ich ja auch nicht in die Waschmaschine. Die gleiche Sorgfalt sollte man doch auch bei den Haaren und der Haut walten lassen.“ Doch gerade bei diesem Thema sieht Schwabbauer noch reichlich Luft nach oben. „Viele Menschen schauen erst mal auf den Preis und dann erst auf die Inhaltsstoffe – dabei sollte es genau anders herum sein.“ Auch hier seien die Friseure gefragt. „Wir haben auch die Aufgabe unsere Kunden zu beraten und aufzuklären.“

„Ich bin reich an Zufriedenheit und kenne bis heute keinen Friseur mit Burn-out.“

Zdenka Schwabbauer

Frisör Schwabbauer

„Haare schneiden ist dreidimensionales Denken“

Der Zukunft ihres Handwerks sieht Zdenka Schwabbauer gelassen entgegen, auch wenn sie heute schon deutliche Veränderungen zu vergangenen Jahren erkennt. „In südlichen Ländern ist der regelmäßige Gang zum Friseur noch immer Standard. Das ist in Deutschland häufig nicht mehr so. Aber das Friseurhandwerk wird auf Dauer nicht aussterben“, ist sie sicher. „Wer wie ein ’Ussel’ durch die Gegend läuft, wird keinen Ausbildungsplatz finden und auch keine Beziehung führen können. Und um das zu ändern, braucht es auch in Zukunft Friseure.“

Auch die noch vor einigen Jahren fehlende Wertschätzung gegenüber dem Friseurhandwerk hat sich in den Augen von Zdenka Schwabbauer geändert. „Der Meister ist heute dem Bachelor gleichzusetzen“, das merke man einfach. Und auch die Anforderungen an die angehenden Friseure seien enorm. „Haare schneiden ist Geometrie – dreidimensionales Denken ist also eine Voraussetzung.“ Aber auch alle klassischen Schulfächer hält die Ausbilderin für wichtig. „Politik und Wirtschaft sind Prüfungsfächer und ohne Allgemeinwissen kommt man auch nicht weiter.“ Dazu kommen die körperlichen Anforderungen, wie etwa das lange Stehen.

Jungen Menschen, die mit dem Beruf des Friseurs liebäugeln, rät sie, Praktika zu machen. „Werdet selbst aktiv und wartet nicht darauf, dass die Schule Praktika fordert.“ Die Mühen des Berufs sieht Zdenka Schwabbauer auch nach fast 30 Jahren Berufsjahren noch positiv: „Ich bin reich an Zufriedenheit und kenne bis heute keinen Friseur mit Burn-out.“

Lehrlingen und Gesellen legt die Friseurmeisterin die stete Fortbildung ans Herz.
Foto: privat

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Drei gute Gründe …

Achim Schilling weiß, dass die Begegnungen mit Menschen, die ein Friseur täglich hat, eine große Bereicherung sind. 
…für eine Ausbildung zum/zur Friseur/in nennt Achim Schilling, Obermeister der Friseur-Innung Märkischer Kreis:

1. Wer Menschen mag, manuelles Geschick besitzt und Kreativität leben möchte, kommt an unserem Beruf nicht vorbei. Friseure begegnen wie kaum eine andere Berufsgruppe dem gesamten Querschnitt der Bevölkerung auf höchst kommunikativer Ebene. Die Menschen aller Schichten mit ihren Gedanken und Ideen sind eine riesengroße Bereicherung für uns Friseure. Auf Grund der Bedienungszeiten von 30 Minuten bis zu 4 Stunden entstehen sehr intensive und gute Gespräche. Das ganze natürlich in Verbindung mit einer absolut professionellen Friseurdienstleistung.

2. Wir Friseure können täglich viele Erfolgserlebnisse haben, da wir vom Beginn einer Kundenbegegnung mit entsprechender Beratung und Durchführung der Dienstleistungen bis zum erfolgreichen Abschluss des Stylings alles selbst begleiten und unser Werk im ganzen sehen und erleben. So können wir täglich mehrfach Glücksmomente gemeinsam mit unseren Kunden erfahren.

3. Ein guter Friseur ist immer interessiert am Menschen, der im Mittelpunkt steht, an der Mode und am Zeitgeist. Dadurch bleibt der Friseur oft bis ins hohe Berufsalter flexibel und lebendig. Ein großer Haarkosmetikkonzern prägte folgenden Slogan unter der Überschrift „Friseure bewegen“: „Ich bin Trendsetter, Abschnittsgefährte, Schönfärber, Tränentrockner, Glücklichmacher, Partyretter, Wellenglätter, Traumerfüller, Gedankenleser, Ausbügler, Friseur.“

Die Fakten zur Ausbildung

Ausbbildungsdauer:
3 Jahre

Vergütung monatlich:
510 € im 1. Lehrjahr
620 € im 2. Lehrjahr
740 € im 3. Lehrjahr

Wahlqualifikationseinheiten:
Pflegende Kosmetik/Visagistik
Langhaarfrisuren
Nageldesign/-modellage
Haarersatz
Coloration

 

Das macht den Beruf aus

Friseure und Friseurinnen waschen, pflegen, schneiden, färben und stylen Haare. Sie bieten ihren Kunden eine kompetente und individuelle Beratung in Fragen der Frisur, der Haarpflege sowie des Haarstylings, pflegen Hände, gestalten Fingernägel sowie Make-up und verkaufen Pflegeprodukte.

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