Traumberuf
Zimmerer
(m/w/d)
Lange Tradition des Zimmerer-Handwerks
Bauen mit dem Rohstoff Holz – das ist die Kernkompetenz der Zimmerer (m/w/d). Die Fachleute fertigen zum Beispiel Dachstühle, Treppen, Balkone und Holzverschalungen für Betonteile. Die moderne Architektur setzt auf die Holzkonstruktionen der Zimmerer – etwa für Wohnhäuser, Brücken und Fachwerkbauten.
Zimmerer führen darüber hinaus Sanierungs- und Reparaturarbeiten an Holzkonstruktionen aus. Sie müssen bei komplizierten Bauplänen durchblicken und räumlich denken können – um dann für die Umsetzung mit Spezialwerkzeugen und technischen Fähigkeiten zur Tat zu schreiten.
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Im Gespräch mit Joey Schuhmacher
Präzises Arbeiten ist für Joey Schuhmacher selbstverständlich.
„Wollte einen Beruf mit Geschichte ausüben“
Joey Schuhmacher schafft bei materio Lebensräume aus Holz
„Ich wollte immer Zimmerer werden, denn dieser Beruf ist einer der ältesten Handwerksberufe, die jemals ausgeübt wurden“, sagt Joey Schuhmacher. Mittlerweile ist der 19-Jährige im dritten Ausbildungsjahr und hat seine Entscheidung bis heute nicht bereut. Ganz im Gegenteil. Wenn Joey Schuhmacher von seiner geschichtsträchtigen Arbeit erzählt, leuchten seine Augen.
Schon während seiner Schulzeit ist er gerne durch die Innenstadt von Soest gegangen und hat sich die alten Fachwerkhäuser angeschaut. „Sie zeigen einem direkt, wie man früher gebaut hat – das fand ich schon immer faszinierend.“ Daher hat sich der 19-Jährige schon früh auf die Suche nach einem Ausbildungsbetrieb gemacht, der groß ist und sich unter anderem auf den Bau von Holzhäusern spezialisiert hat.
„Ich habe mich für materio entschieden, da der Betrieb einer der größten im Kreis Soest ist und sehr viel Holzrahmenbau macht“, verrät der Soester. „Man hat nie Langeweile, hat immer einen anderen Tagesablauf und lernt viel.“ Doch nicht nur im Betrieb lernen die Azubis eine Menge. Die Ausbildung zum Zimmerer ist dual und besteht aus der Arbeit im Handwerksbetrieb und der Theorie, die in der Berufsschule vermittelt wird. Hinzukommen die praktischen Teile im Berufsbildungszentrum. „Dort lernen wir handwerkliche Dinge, die man nicht mehr unbedingt im Betrieb lernt wie zum Beispiel alte Fachwerkverbindungen.“
Die handwerkliche Arbeit mache allerdings nur einen Teil der Tätigkeiten eines Zimmerers aus. „Ein Zimmerer muss seine Arbeit komplett planen und sehr viel berechnen, bevor er mit seiner eigentlichen Arbeit anfangen kann“, sagt Joey Schuhmacher. So muss er beispielsweise ausrechnen, wie viel Holz er benötigt. „Alles, was man baut, muss man vorab berechnen und auch zeichnen können. Diesen großen theoretischen Anteil erwarten viele gar nicht bei der Arbeit eines Zimmerers.“
Jeden Morgen, wenn der 19-Jährige, dessen Uropa auch Zimmerer war, die große Halle von materio im Industriegebiet Soest-Ost betritt, genießt er den Duft, den das Holz verströmt. „Jede Holzsorte riecht anders und es macht Spaß, mit den verschiedenen Holzarten zu arbeiten“, so Joey Schuhmacher, „Naturstoff ist für mich der schönste Stoff überhaupt.“
Mit der Handkreissäge kennt sich der Auszubildende Joey Schuhmacher schon sehr gut aus.
„Man muss immer hundert Prozent geben“
Während der Ausbildung erfahren die angehenden Zimmerer vieles über die verschiedenen Hölzer und ihre Eigenschaften. „Man lernt auch, welche Kräfte im Holz stecken. Viele wissen zum Beispiel gar nicht, dass ein Baum platzen kann, wenn man ihn fällt, da dort so große Kräfte herrschen.“
Derzeit bereitet sich der Soester auf seine Abschlussprüfung vor. Nach bestandener Prüfung möchte Joey Schuhmacher auf jeden Fall weiter in diesem Beruf arbeiten und sich fortbilden und irgendwann gerne den Meister machen.
Während Joey Schuhmacher, der seine Schullaufbahn nach der zehnten Klasse beendet hat, sich beim Stadtbummel durch die Soester Innenstadt früher die Arbeit von anderen Zimmerern angeschaut hat, sieht er beim Spaziergang durch die historische Altstadt jetzt auch Gebäude, bei denen er selbst Hand angelegt hat.
Eine völlige Neustrukturierung erforderte beispielsweise das historische und unter Denkmalschutz stehende Anno in der Thomästraße in Soest. „Im Anno, das ja mittlerweile auch schon ein paar hundert Jahre alt ist, habe ich beispielsweise mehrere Wände eingezogen, habe einige Restaurationsarbeiten erledigt und viele Pfosten für die neuen Wohnungen eingesetzt“, erinnert er sich.
Für alle, die sich dafür interessieren, Zimmerer zu lernen, hat er einen Tipp auf Lager: „Man muss immer hundert Prozent geben und immer sehr genau arbeiten, denn eine Wand, die man unten nicht ins Lot stellt, ist auch oben aus dem Lot.“
4 Fragen an
Joey Schuhmacher
Signal Iduna Gruppe
Kai Stracke · Nordring 12 · 59423 Unna · kai.stracke@signal-iduna.net
Theodor Kendzorra · Am Handwerk 4 · 59494 Soest · theodor.kendzorra@signal-iduna.net
Auch als Auszubildender richtig versichert
Schule geschafft; Ausbildungsvertrag in der Tasche. Der Start ins Berufsleben gelungen und damit auch der erste Schritt zum selbstverdienten Geld. Da hat man erst einmal wenig Lust, sich um die nötige Absicherung zu kümmern: Später ist immer noch Zeit genug. Doch um einen Fehlstart zu vermeiden, ist es wichtig, mit Beginn der Ausbildung seinen Versicherungsschutz zu überprüfen und anzupassen, rät die SIGNAL IDUNA.
Für Berufseinsteiger steht die private Absicherung der Arbeitskraft an erster Stelle. Wer gerade seine berufliche Laufbahn begonnen hat, denkt zwar noch nicht unbedingt an ein Ausscheiden aus dem Berufsleben. Doch sollte niemand vergessen, dass statistisch jeder vierte Arbeitnehmer aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig den Hut nehmen muss. Daher zählt die Berufsunfähigkeitsversicherung zu den wichtigsten Versicherungen, um die man sich als „Neueinsteiger“ kümmern muss.
„Gerade Handwerker würden sich gerne gegen das Risiko der Berufsunfähigkeit absichern, empfinden die Prämien aber oft als zu hoch“ schildert Kai Stracke, Verkaufsleiter der Signal Iduna Gruppe im Kreis Unna und Hamm, seine Erfahrungen. „Hier empfehlen wir gerne eine Grundfähigkeitsversicherung für alle körperlich Tätigen“ Es werden bestimmte Grundfähigkeiten wie Hören, Gehen, Autofahren oder das halten eines Smartphones versichert. Ist mindestens eine dieser Fähigkeiten nicht mehr gegeben, wird eine versicherte Rente gezahlt.
Theodor Kendzorra, Verkaufsleiter und Fachberater für das Handwerk für den Kreis Soest verantwortlich ergänzt: „Auf jeden Fall sollte der Haftpflichtversicherungsschutz überprüft werden“. Wer nicht für verschuldete Schäden finanziell geradestehen möchte, für den ist eine Haftpflichtversicherung obligatorisch“. Bis zum Ende der ersten Berufsausbildung sind unverheiratete Kinder zwar über den Vertrag der Eltern abgesichert. Voraussetzung ist allerdings, dass diese eine private Haftpflichtversicherung abgeschlossen haben.
Sehr sinnvoll ist eine private Unfallversicherung, denn die Gesetzliche zahlt nicht bei Freizeitunfällen. Mit der Versicherungsleistung lassen sich die finanziellen Folgen eines schweren Unfalls abmildern und beispielsweise eventuell notwendig werdende behindertengerechte Umbauten der Wohnung finanzieren.
Auch das Thema Altersvorsorge sollte man als Berufseinsteiger nicht ganz aus dem Auge verlieren – trotz des noch schmalen Geldbeutels. Denn die gesetzliche Altersrente wird später nicht ausreichen. Wer früh beginnt privat vorzusorgen, kann schon mit geringen Sparbeträgen viel erreichen.
Wer sich genauer informierten möchte, kann bei den Versicherungsexperten der Signal Iduna Gruppe eine Infobroschüre anfordern. „Wir möchten damit die jungen Menschen in unserer Region unverbindlich informierten – gerade die Junghandwerkerinnen und Junghandwerker stehen dabei im Fokus“ meint Detlef Schönberger, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe.
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Dietmar Stemann, Ausbildungs-Coach bei der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe, steht für weitere Fragen zur Berufsausbildung im Zimmerer-Handwerk am
Montag, 31.05.2021 von 17 – 19 Uhr
unter der Rufnummer 02921 892-226 zur Verfügung.
Freie Praktikumsplätze und Ausbildungsstellen in den Handwerksbetrieben in der Stadt Hamm sowie den Kreisen Soest und Unna findest Du jederzeit im Internet unter www.kh-hl.de/ausbildungsboerse
Für Jugendliche lohnt sich ein Blick in die neue App „PASST!“ der Kreishandwerkerschaft.