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Traumberufe in Lippstadt

Maler – Beruf für
Farbe im Leben

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Maler – Beruf für
Farbe im Leben

„Es geht darum den Kunden zu verstehen“:
Malermeister Alfred Köhne bringt Farbe ins Leben 

Malermeister Alfred Köhne (3.v.l) setzt auf ein starkes Mitarbeiterteam. Und auch Sohn Frederik (r.) hat gerade die Gesellenprüfung absolviert und tritt in die beruflichen Fußstapfen des Vaters. Fotos: Cordes
Von Karin Cordes

Wenn man Malermeister Alfred Köhne fragt, ob er seinen Beruf liebt, dann antwortet er mit einem begeisterten „Aber so richtig“! Und das glaubt man ihm sofort. Denn im Gespräch gerät der Inhaber des Lippstädter Malermeisterbetriebes Alfred Köhne geradezu ins Schwärmen über seinen abwechslungsreichen Arbeitsalltag. Eine Begeisterung für das Malerhandwerk, die wohl in den Genen steckt. So gilt in der Familie Köhne offensichtlich das Motto: „Wie der Vater, so der Sohn“ – und dies nunmehr in der dritten Generation.

Herr Köhne, wie kam es dazu, dass Sie den Beruf des Malers gewählt haben?

1957 machte sich mein Vater als Malermeister selbstständig und übernahm den Betrieb aus der Hand von Theodor Limbrock. Daher bin ich sozusagen zwischen Farbe und Pötten groß geworden. Als ich Anfang der 70-er-Jahre meine schulische Ausbildung mit der mittleren Reife abschloss, gab es eigentlich gar keine andere Wahl als in die beruflichen Fußstapfen meines Vaters zu treten. Zu damaliger Zeit war es alternativlos und völlig klar, dass ein Sohn den Betrieb des Vaters übernimmt. So habe ich dann eine Ausbildung zum Maler und Lackierer gemacht und einige Jahre später die Meisterprüfung abgelegt. Mit 23 Jahren habe ich den Betrieb meines Vaters übernommen.

Hat sich das Malerhandwerk in dieser Zeit sehr verändert?

Ich denke, dass sich vor allen Dingen der Anspruch der Kunden stark verändert hat. Es geht heutzutage nicht mehr nur darum eine Wand zu streichen oder zu tapezieren. Es gibt so viele neue Techniken und eine Vielfalt an Materialien, Farben und Produkten, die der Markt bietet. Und dann sehen die Kunden Bilder in Zeitschriften wie beispielsweise „Schöner Wohnen“ und haben ganz genaue Vorstellungen wie ihre eigenen vier Wände aussehen sollen.

Wie sieht denn ein typischer Arbeitsalltag aus?

Das ist völlig unterschiedlich und hängt davon ab, ob wir Arbeiten im Innen- oder Außenbereich vornehmen. Von großen Baustellen bis hin zu kleinsten Aufträgen von privaten Kunden kann alles dabei sein. Mal restaurieren wir die Außenfassade eines Fachwerkhauses, dann tapezieren wir bei einem Kunden das Wohnzimmer oder streichen ein Kellerfenster, an dem die Farbe abgeblättert ist. Der Beruf des/der Maler/in ist sehr abwechslungsreich und kein Tag ist wie der andere.

Auch Restaurationsarbeiten an alten Fachwerkhäusern gehören zum kreativen Handwerk. Dabei ist häufig Teamwork angesagt. Foto: Cordes

 Was schätzen Sie besonders an Ihrem Beruf?

Ich liebe besonders die Arbeit mit Privatkunden. Viele Kunden kommen und sagen: „Es muss was geschehen in unserem Haus. Wir wollen Veränderung“. Dann sind wir als Fachleute gut beraten, erstmal zuzuhören und die Wünsche des Kunden zu verstehen. Vielleicht kommt dieser gerade aus einem Urlaub von den Kanaren und schwärmt von den schönen Terracotta-Farben, die er nun auch daheim haben möchte. Doch bei der Vorstellung, die der Kunde hat, spielen auch Licht und Emotionen eine große Rolle. Das kann man nicht 1: 1 in den Alltag umsetzen. Aber die Grundidee wollen wir so gut wie nur möglich kreativ umsetzen.

 

Alle Informationen zum Ausbildungsberuf Maler (m/w/d) findest Du in der Sonderveröffentlichung Deiner Tageszeitung, als Podcast und in der Radio-Sondersendung. Alle Erscheinungstermine im Überblick

„Es geht heutzutage nicht mehr nur darum eine Wand zu streichen oder zu tapezieren. Es gibt so viele neue Techniken und eine Vielfalt an Materialien, Farben und Produkten, die der Markt bietet.“

Alfred Köhne

Alfred Köhne GmbH

Was sollte ein junger Mensch für die Ausbildung mitbringen?

Aufgrund der Vielfältigkeit dieses Berufes muss ein grundsätzliches Interesse für handwerkliche Bereiche gegeben sein. Man muss es mit Leidenschaft machen. Wichtig ist es auch, dass man gerne mit Menschen zusammenarbeitet. Denn egal ob mit den Kollegen oder mit den Kunden – man hat Tag für Tag mit Menschen zu tun. Ein wenig körperliche Fitness ist ebenfalls wünschenswert -wenn schwere Farbeimer von 25 Kilo gehoben werden, kommt unsere weibliche Gesellin auch schon mal an ihre Grenzen. Was aber kein Problem ist, denn wir arbeiten als Team und da hilft man einander. Generell kann ich nur sagen, dass auch viele junge Frauen Interesse an einer Ausbildung zur Malerin haben. In unserem Betrieb haben rund 100 junge Menschen die Ausbildung absolviert und mit den weiblichen Auszubildenden haben wir durchweg gute Erfahrungen gemacht. Aber auch sonst ist es ein gutes Gefühl, dass so viele Menschen bei uns das Handwerk gelernt haben.

Wie sieht es mit den Möglichkeiten zur Weiterbildung aus?

Man kann nach der Ausbildung seinen Meister machen oder sich auf einen bestimmten Bereich spezialisieren. Beispielsweise für Denkmalpflege oder Lacktechnik. Oder man übernimmt den betriebswirtschaftlichen Part eines Unternehmens, geht in die Industrie oder arbeitet als Einrichtungsberater. Und für ein Studium der Innenarchitektur ist eine Ausbildung als Maler/in eine sehr gute Basis.

Drei gute Gründe …

Innungsobermeisterin Tanja Senftleben
…für eine Ausbildung zum/zur Maler/in nennt Tanja Senftleben, Obermeisterin der Maler und Lackierer-Innung Soest-Lippstadt:

1. Maler und Lackierer können ihre Kunden begeistern und deren Augen zum Leuchten bringen, indem sie Räumen und Gebäuden nicht nur ein neues Gesicht geben, sondern auch eine neue Atmosphäre schaffen.

2. Maler und Lackierer haben eine sehr abwechslungsreiche und auch eine sehr faszinierende Tätigkeit, denn sie haben es immer wieder mit neuen Situationen und Herausforderungen zu tun und sehen abends, was sie tagsüber geschafft haben.

3Bei Neubauten und anderen Großprojekten arbeiten Maler und Lackierer Hand in Hand mit anderen Gewerken zusammen und schaffen so gemeinsam etwas Großes.

Die Fakten zur Ausbildung

Ausbbildungsdauer:
3 Jahre

Vergütung monatlich:

620 € im 1. Lehrjahr
685 € im 2. Lehrjahr
850 € im 3. Lehrjahr

Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2018

26

Berufsschulstandort:

Lippstadt

Weitere Zahlen:
Aktuell hat die Maler- und Lackierer-Innung Soest-Lippstadt 81 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen. Die Betriebe bilden aktuell 60 junge Menschen aus.

Drei Fachrichtungen:
– Gestaltung- und Instandhaltung
– Bauten- und Korrosionsschutz
– Kirchenmalerei und Denkmalpflege

Der Malerberuf in aller Kürze

Maler- und Lackierer/innen entwerfen und führen Gestaltungsarbeiten in Innenräumen und an Fassaden durch. Dazu gehören verschiedene Maltechniken, Tapeten, Dekorputze und Bodenbeläge. Sie erledigen Holz- und Bautenschutzmaßnahmen, zum Beispiel Abdichtungsarbeiten an Bauwerken sowie Spezialbeschichtungen und Versiegelungen. Außerdem leisten sie einen Beitrag zur Energieeinsparung, indem sie Dämmstoffe einbauen und Wärmedämm-Verbundsysteme erstellen.

Weitere Infos

Baugewerbe-Innung Soest-Lippstadt

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