Podcast Maler
Traumberufe im Märkischen Kreis
Maler – Beruf für
Farbe im Leben
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Maler – Beruf für
Farbe im Leben
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Traumberuf Maler:
„Um eigenes Personal zu haben, sollte man ausbilden“
Christian Maus ist Maler- und Lackierermeister und in seinem 30-köpfigen Unternehmen im kaufmännischen Bereich tätig. Foto: S. Jeide
Von Sabrina Jeide
Christian Maus stand schon als Sechsjähriger mit seinem Vater auf den Gerüsten und äußerte zu Schulzeiten nur einen Berufswunsch: „Ich werde sowieso Maler“. Sie können sich denken, was Christian Maus heute ist? Genau: Maler- und Lackierermeister. Er führt den größten Malerbetrieb im Märkischen Kreis und trägt Verantwortung für 30 Mitarbeiter. Seine Berufs-Entscheidung hat er dabei nie bereut.
Auch wenn er heute nicht mehr klassisch als Maler auf der Baustelle arbeitet, sondern sich um den kaufmännischen Teil sowie um die Kundenberatung und Angebotserstellung kümmert, erzählt Christian Maus begeistert von seinem Beruf: „Mit seinen Händen etwas zu erschaffen und ein Ergebnis zu erzielen, das man am Ende auch sieht“ sei nach wie vor das besonders Reizvolle am Beruf des Malers. Besonders sei dabei auch die Tatsache, dass sich die eigentliche Arbeit eines Malers über all die Jahrzehnte fast gar nicht verändert hat.
Während in anderen handwerklichen Berufen immer mehr die Digitalisierung Einzug gehalten hat, geht es im Maler-Handwerk höchstens darum, größere Flächen (zum Beispiel in einem Industriegebäude) mit einer Spritzpistole zu bearbeiten. Ansonsten muss bis heute der gute alte Pinsel ran. Genauso wie der Planer an der Wand im Büro von Christian Maus, wo wochenweise alle Aufträge vermerkt sind: Ob eine Haus-Fassade, ein Fußboden im Rathaus oder Malerarbeiten im Privathaushalt – hier sieht jeder auf einen Blick, was zu tun ist…
Was sich hingegen verändert hat, seien die Wünsche der Kunden. „Der Trend ist schlichter und geradliniger geworden“, berichtet Christian Maus. Schnörkel oder Bordüren, wie sie eine Zeit lang absolut in Mode waren, seien heutzutage weniger gefragt. Glatte Wände und wenig Struktur seien stattdessen „in“, statt Teppichboden werde Vinyl verlegt. Darauf muss man sich selbstverständlich auch als Unternehmen einstellen – schließlich ist der Maler ein Dienstleister im eigentlichen Sinne.
Die Kreativität geht aber natürlich auch mit glatteren Strukturen nicht verloren. Nahezu jeden Tag an neuen Projekten zu arbeiten, sich zu entwickeln und Ideen einbringen zu können, das reize nicht nur Christian Maus an seinem Beruf, sondern auch seine Mitarbeiter. Dabei kann er auch feststellen, dass nicht nur der finanzielle Rahmen entscheidend bei der Berufs- und vor allem Betriebswahl ist. Denn es gebe einige Mitarbeiter, die aus der Industrie zurückgekommen seien, weil ihnen der arg vorgegebene und immer gleiche Arbeitsablauf auf Dauer nicht zusagte.
Kevin und Marius Maus (hinten links und rechts) mit den neuen
Auszubildenden Damien Richert, Tobias Bussmann und Dominik Bussmann (von links). Foto: Jeide
„Ich kann nicht erwarten, dass Maler vom Himmel fallen. Um eigenes Personal zu haben, sollte man ausbilden.“
Hervorragende Perspektiven – gerade wenn man sich Trends und Kundenwünschen anpasst
Über einen Fachkräftemangel kann Christian Maus nicht klagen, sagt aber auch: „Ich kann nicht erwarten, dass Maler vom Himmel fallen. Um eigenes Personal zu haben, sollte man ausbilden.“
Genau das macht er seit Jahren auf konsequente Art und Weise: Am 1. August starteten drei neue Azubis ihre Lehre zum Maler und Lackierer. Außerdem bemüht sich Maus immer um Praktikanten, denen die Gelegenheit geboten wird, in die Arbeitswelt hineinzuschnuppern. Bestenfalls kann der Werdohler sie vom Malerberuf überzeugen. Vor diesem Hintergrund freut sich Christian Maus auch über den guten Ruf seines Unternehmens, denn Auszubildende bewerben sich immer gerne beim alt eingesessenen Familienunternehmen, das am 1. September sein 40-jähriges Bestehen feiert.
Genauso klar wie bei Christian Maus war übrigens auch bei seinen Söhnen der Einstieg in das Maler-Handwerk. Kevin und Marius Maus sind seit zwölf bzw. neun Jahren im väterlichen Betrieb tätig, haben beide die Meisterschule absolviert und ihren Betriebswirt gemacht.
Auch sie sehen in ihrem Beruf einen Job mit hervorragenden Zukunftsperspektiven – gerade wenn man in der Lage ist, sich Trends und Wünschen von Kunden anzupassen.
Alle Informationen zum Ausbildungsberuf Maler (m/w/d) findest Du in der Sonderveröffentlichung Deiner Tageszeitung, als Podcast und in der Radio-Sondersendung. Alle Erscheinungstermine im Überblick
Drei gute Gründe…
…für eine Ausbildung zum/zur Maler/in nennt Malermeister Jan Leichter aus Plettenberg. Foto: Bunte
1. Als Maler und Lackierer erschaffen wir etwas mit unseren Händen, das wir und unsere Kunden sehen, anfassen und bewundern können. In die Jahre gekommene Räume, Wohnungen und Fassaden erstrahlen in neuem Glanz. Somit erhalten und erschaffen wir Werte für die Zukunft.
2. Durch unsere vielfältigen Arbeiten und abwechslungsreichen Arbeitsstätten wird es nie langweilig.
Somit kommen wir immer in Kontakt mit vielen neuen Kunden und Handwerkskollegen, wodurch auch Freundschaften entstehen können. Acht Stunden in einer Halle monotone Arbeiten an einer Maschine ausführen, das gibt es bei uns nicht.
3. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung stehen einem viele Türen offen. Die Betriebe suchen händeringend Gesellinnen und Gesellen, was einen sicheren Arbeitsplatz verspricht. Die Fortbildungsmöglichkeiten zum Farbtechniker oder Malermeister sind zwei Beispiele und gute Gründe. Die weiteren Wege als Anwendungstechniker, im Farblabor oder doch die Gründung eines eigenen Betriebes sind frei. Ebenfalls ist man als Meister/in berechtigt, studieren zu gehen.
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbbildungsdauer:
3 Jahre
Vergütung monatlich:
620 € im 1. Lehrjahr
685 € im 2. Lehrjahr
850 € im 3. Lehrjahr
Drei Fachrichtungen:
– Gestaltung- und Instandhaltung
– Bauten- und Korrosionsschutz
– Kirchenmalerei und Denkmalpflege
Das macht den Beruf aus
Maler- und Lackierer/innen entwerfen und führen Gestaltungsarbeiten in Innenräumen und an Fassaden durch. Dazu gehören verschiedene Maltechniken, Tapeten, Dekorputze und Bodenbeläge. Sie erledigen Holz- und Bautenschutzmaßnahmen, zum Beispiel Abdichtungsarbeiten an Bauwerken sowie Spezialbeschichtungen und Versiegelungen. Außerdem leisten sie einen Beitrag zur Energieeinsparung, indem sie Dämmstoffe einbauen und Wärmedämm-Verbundsysteme erstellen.