Podcast Bäcker
Traumberufe in Lippstadt
Bäcker – Beruf für
den Genuss
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Bäckermeister Sebastian Hoppe spricht im Interview
über seine Leidenschaft für den Beruf
Sebastian Hoppe ist Bäckermeister in 3. Generation – seinen Beruf übt er mit Leidenschaft aus. (Foto: Wissing)
Von Helga Wissing
Bereits vor 10.000 Jahren begannen Menschen damit, wildes Getreide zu kultivieren, so ist es auf der Seite des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks zu lesen. Die geernteten Körner wurden zwischen Steinen zermahlen, mit Wasser und Salz zu einem Teig vermengt und am Feuer gebacken – fertig war das urzeitliche Fladenbrot. Auf zwei weitere Entdeckungen hätten die frühen Bäcker allerdings noch einige Tausend Jahre warten müssen: Erst Backofen und Sauerteig machten modernes Brot möglich. Der Umgang mit Getreide und Mehl ist für Sebastian Hoppe im Sinne des Wortes „tägliches Brot“. Der 39-jährige Lippstädter ist Bäckermeister in der 3. Generation. Wir haben mit ihm über seinen Beruf gesprochen, den er leidenschaftlich ausübt.
Was ist das Besondere am Bäckerhandwerk?
Es ist ein schönes, altes Traditionshandwerk. Diese Tradition, gepaart mit moderner Technik, macht diesen Beruf so reizvoll Die deutschen Bäcker sind weltweit für ihre große Vielfalt an Brot- und Brötchensorten bekannt. Auch Kreativität ist gefragt. Bei uns gehört ja auch die Herstellung von Kuchen und Torten dazu. Es gibt saisonbedingte Produkte, wie beispielsweise in der Erdbeer- oder Pflaumenzeit. Die Vielfalt macht den Beruf so abwechslungsreich.
„Mir macht der Job auch nach 20 Jahren noch täglich immer wieder Spaß. Bäcker zu sein ist ein sehr schöner Beruf.“
Welche Voraussetzungen sollte man für eine Ausbildung mitbringen?
Ein Hauptschulabschluss wäre wünschenswert. Man sollte schon ein gewisses Verständnis für Mathematik haben. Bei den verschiedenen Rezepturen muss man schnell umrechnen können. Ich persönlich schaue aber weniger auf den Abschluss, sondern auf die Fähigkeiten, die jemand mitbringt. Wenn er mich beispielsweise im Praktikum überzeugt hat. Ansonsten sollte man körperlich fit und teamfähig sein und natürlich bereit, am Morgen sehr früh aufzustehen. Bei uns fängt man um drei Uhr an, die Auszubildenden im ersten Jahr zwei Stunden später.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
Wie gesagt, bei uns geht es am Morgen um drei Uhr in der Backstube los. Es werden die ersten Teige für Brot und Brötchen hergestellt, bevor alles abgebacken wird. Dann kommen die Kuchen und das Gebäck dran. Einige Teilchen werden aprikotiert und glasiert. Wichtig ist auch das Säubern der Geräte, auf Hygiene wird großer Wert gelegt. Je nachdem wann man am Morgen mit der Arbeit begonnen hat, ist dann für den Bäcker gegen Mittag Feierabend.
Ein Beruf mit Zukunft: Bäcker werden überall gesucht
Wie verläuft die Ausbildung?
Es handelt sich um eine duale Ausbildung, die in der Regel drei Jahre dauert. Im ersten Ausbildungsjahr besucht man jede zweite Woche zwei Tage lang die Berufsschule, ansonsten einmal in der Woche. Das gilt auch für das zweite und dritte Jahr. In unserer Region ist das die Bördeschule in Soest. Man kann danach seinen Meister machen oder, wenn man Lust hat, noch einmal zu studieren, auch beispielswese Lebensmitteltechniker werden
Hat der Beruf Zukunft?
Zurzeit auf jeden Fall. Bäcker werden überall gesucht. Wer jetzt eine Ausbildung im Bäckerhandwerk macht, hat quasi eine Jobgarantie. Nach der dreijährigen Ausbildung ist man Geselle. Es gibt dann Spezialisierungen zum Ofenführer oder Teigmacher. Wer ehrgeizig ist und weiter lernen möchte, macht seinen Meister.
Würden Sie Ihren Beruf noch einmal wählen?
Auf jeden Fall. Mir macht der Job auch nach 20 Jahren noch täglich immer wieder Spaß. Bäcker zu sein ist ein sehr schöner Beruf.
Drei gute Gründe für die
Bäcker-Ausbildung
Drei gute Gründe für eine Ausbildung zum/zur Bäcker/in nennt Detlef Kunkel, Obermeister der Bäcker- und Konditoren-Innung Soest-Lippstadt.
- Bäcker haben früh Feierabend. Gerade jetzt im Sommer, wenn die Temperaturen steigen, können wir uns nachmittags ins Freibad legen, wenn wir um 10 Uhr Feierabend haben. Und wenn man Kinder hat, kann man nachmittags für sie da sein. Ich habe meine Kinder groß werden sehen und das ist ein ganz tolles Gefühl.
- Als Bäcker sieht man sofort, was man den Tag über gemacht hat. Man hat morgens Mehl auf dem Tisch liegen und mittags hat man Brot, Brötchen oder Kuchen. Man muss nicht – wie bei anderen Berufen – wochenlang auf ein Ergebnis warten oder sieht zum Teil sogar nie ein Ergebnis.
- Der Beruf des Bäckers ist ein alter und anerkannter Beruf, zu dem jeder etwas zu sagen hat. Man kann sich mit jedem darüber unterhalten, denn jeder hat eine Meinung zu Brot und Brötchen – jeder kennt sie und jeder liebt sie auch.
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbildungsdauer: | Bäcker: 3 Jahre Konditor: 3 Jahre Fachverkäufer: 3 Jahre |
Vergütung monatlich: |
Bäcker/Fachverkäufer: 700 Euro im 820 Euro im Konditor/Fachverkäufer: 500 Euro 550 Euro |
Abgeschlossene Ausbildungsverträge in Soest 2018: |
Bäcker: 14 Konditoren: 6 |
Berufsschulstandort: |
Bäcker/Fachverkäufer: Soest Konditor: Dortmund und Bochum |
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbbildungsdauer:
3 Jahre
Vergütung monatlich:
Bäcker/Fachverkäufer:
615 € im 1. Lehrjahr
700 € im 2. Lehrjahr
820 € im 3. Lehrjahr
Konditor/Fachverkäufer:
450 € im 1. Lehrjahr
500 € im 2. Lehrjahr
550 € im 3. Lehrjahr
Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2018
Bäcker: 14 / Fachverkäufer: 14
Konditor: 6 / Fachverkäufer: 0
Berufsschulstandort:
Bäcker/Fachverkäufer: Soest
Konditor/Fachverkäufer: Dortmund und Bochum
Welche Voraussetzungen du erfüllen solltest
Beim Beruf des Bäckers sind Kreativität und handwerkliches Geschick gefragt. Bäcker/innen backen nicht nur Brot und Kleingebäck, sondern stellen auch Feinbackwaren, Torten und Desserts sowie Backwarensnacks her.
Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Bäckerei verkaufen Brot, Backwaren und kleine Imbisse. Sie bedienen und beraten Kunden und sorgen dafür, dass die Ware kreativ präsentiert wird. Es ist ein abwechslungsreicher Beruf, bei dem man mit Fachwissen und Ausstrahlung überzeugt.
In der Ausbildung zum Konditor geht es ziemlich lecker zu. Man lernt, wie man Torten, Kuchen, Petit Fours, aber auch Brot und Brötchen herstellt. Dazu gehören natürlich auch Vor- und Nachbereitungsaufgaben, wie das Reinigen der Maschinen.