Traumberuf
Dachdecker
(m/w/d)
Ausbildung im Dachdecker-Handwerk
Sie sorgen mit modernen Werkstoffen und mit Hilfe neuester Technologien fürs wind- und wetterfeste Dach über dem Kopf. Und nicht nur das handwerkliche Know-how, sondern auch die aktuellen Trends müssen die Dachdecker (m/w/d) parat haben. Für die Kunden kommt es eben sowohl darauf an, dass das Dach dicht ist, als auch, dass es gut aussieht. Trotzdem heißt es in diesem Beruf nicht pausenlos „hoch hinaus“ – denn zur Arbeit der Dachdecker gehört auch das Abdichten von Gebäuden gegen Feuchtigkeit und Witterungseinflüsse, und die beginnt im Keller und an den Außenwänden eines Hauses.
Mit der richtigen Dämmung sorgen Dachdecker auch dafür, dass die Eigentümer Energie einsparen können. Und noch viel mehr: Auf den Dächern wird zunehmend Energie gewonnen – etwa durch Photovoltaik zur Stromerzeugung oder Solartherme zur Warmwasserbereitung. Für die Installation dieser Anlagen ist der Dachdecker Experte.
Im Gespräch mit Lukas Kerz - Auszubildender
Handwerksbetriebe in deiner Region
stellen sich vor
Die Welt von oben sehen
Lukas Kerz schätzt die vielfältigen Aufgaben als angehender Dachdecker und die besondere Atmosphäre auf dem Dach
Lukas Kerz schneidet eine Dampfsperre zu, die verhindert, dass sich durch das Dach Feuchtigkeit in den Räumen darunter bildet. Dachdecker Kenad Begic gibt ihm dabei Tipps. (Foto: Gabi Bender)
von Gabi Bender
Den ganzen Tag an der frischen Luft sein, selbstständig Aufgaben erledigen und nach der Arbeit sehen, was man geschafft hat – perfekter könnte der Arbeitstag von Lukas Kerz nicht sein. Daher ist der 18-Jährige sehr froh, dass er sich vor rund zwei Jahren entschieden hat, bei der Beer Bedachung GmbH eine Ausbildung zum Dachdecker zu machen.
Zuvor hat der Azubi im Rahmen eines ausgiebigen Schulpraktikums den Beruf des Zimmerers kennengelernt, aber was viele an dem Beruf schätzen, war ihm zu eintönig, denn er hatte in dieser Zeit fast ausschließlich mit dem Werkstoff Holz zu tun. „Ich finde es super, dass ich als Dachdecker mit so vielen verschiedenen Materialien arbeite“, sagt Lukas Kerz und fängt direkt an, die verschiedenen Werkstoffe aufzuzählen: „Ton, Ziegel, Dachsteine, Bleche aus Zink, Stahl und Edelstahl sowie Schiefer und natürlich auch Holz. Da wir regelmäßig bodentiefe Fassadenfenster sowie die Sockel von Türen abdichten, habe ich außerdem regelmäßig Flüssigkunststoffe in der Hand.“
Lukas Kerz, Auszubildender im zweiten Lehrjahr bei der Beer Bedachung GmbH, schweißt eine Fuge auf einem Flachdach zu. (Foto: Gabi Bender)
Materialien, die Dachdecker früher mühsam aufs Dach tragen mussten, werden bei der Beer Bedachung GmbH schon seit Jahren bequem mit einem Kran aufs Dach gehoben. (Foto: Beer Bedachung GmbH)
Die fachlichen Infos zu den verschiedenen Materialien hat Lukas Kerz in der Theorie im ersten Berufsschuljahr bekommen und in der Praxis auf den Baustellen, auf denen das Unternehmen in den vergangenen 22 Monaten tätig war. „Wir gehören zu den leistungsstärksten Dachdeckerbetrieben in der Region und sind ein über 100 Jahre altes Familienunternehmen in der dritten Generation“, sagt Jörg Kotzan, Assistent der Geschäftsleitung. „Derzeit beschäftigen wir fast 40 Mitarbeiter, von denen mehr als 30 mit aufs Dach gehen.“ Fünf Dachdeckermeister sorgen dafür, dass die technischen Abläufe auf den Baustellen stimmen.
Ihre Fahrten und ihre Arbeitszeiten auf den Baustellen können die Gesellen und Meister mit ihren Firmenhandys dank digitaler Zeiterfassung selbst buchen. „Das hat für uns den Vorteil, dass wir immer sehen können, was an den jeweiligen Baustellen los ist“, erklärt Jörg Kotzan. Und das ist nicht der einzige technische Fortschritt. „Die Arbeitsausstattung ist in den vergangenen Jahren sehr viel moderner geworden“, sagt Geselle Kenad Begic. „Früher musste man die Materialien oft über die Außengerüste nach oben tragen. Das übernehmen mittlerweile unsere Mobilkräne. Außerdem arbeiten wir nicht mehr mit kabelgebundenen, sondern vielfach mit leistungsstarken Akku-Werkzeugen. Auch das ist eine große Erleichterung.“
Die Zukunftsaussichten für Dachdecker sind top. „Wir haben sehr gut zu tun“, sagt Jörg Kotzan. Auch die Aufstiegschancen können sich sehen lassen. Man kann die Gesellenprüfung absolvieren und sich in fachlichen oder betriebswirtschaftlichen Fortbildungen spezialisieren. Wer höher hinaus möchte, kann auch seinen Dachdeckermeister machen. Dann sind die Wege vielfältig, denn mit dem Meisterbrief in der Tasche kann man auch ohne Abitur studieren.
Dachdecker, die Interesse daran haben, ihren Horizont zu erweitern, sind auch in der Industrie begehrt. Alternativ kann man sich selbstständig machen oder in einen bestehenden Betrieb einsteigen. Wer sich in Sachen Umweltschutz engagieren möchte und gerne berät, kann sich zum Gebäudeenergieberater weiterbilden und Hauseigentümern Tipps geben, wie sie ihre Gebäude möglichst klimafreundlich umbauen lassen können.
Wer in den Beruf reinschnuppern möchte, kann das am besten im Rahmen eines Praktikums machen. Das haben auch die beiden Nachwuchsfachkräfte gemacht, die im August mit ihrer Ausbildung bei der Beer Bedachung GmbH beginnen. „Einer von ihnen steht sogar schon jetzt auf unserer Gehaltsliste, denn er arbeitet zur Überbrückung bis Ende Juli als Helfer bei uns“, so Jörg Kotzan.
Mit einem Laubbläser, auch Puster genannt, treibt der Azubi Lukas Kerz Wasser, Blätter und Dreck von einer Dachfläche. (Foto: Gabi Bender)
Informiere Dich jetzt
Jens Mayer, Ausbildungs-Coach bei der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe, steht für alle Fragen rund um die Berufsausbildung im Dachdecker-Handwerk
am Montag, 15. Mai,
in der Zeit von 17.30 Uhr bis 19 Uhr unter der Rufnummer 02921 892-232 zur Verfügung.
Freie Praktikums- und Ausbildungsstellen in den Handwerksbetrieben in der Stadt Hamm sowie in den Kreisen Soest und Unna findet man zudem im Internet unter
Für Jugendliche lohnt sich zudem ein Blick in die „Passt!“-App der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe.