Der Podcast
Traumberufe im Märkischen Kreis
Land- und
Baumaschinen-
mechatroniker
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Baumaschinen-
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Fehleranalyse am Laptop: Land- und Baumaschinenmechatroniker kennen sich mit Mechanik, Elektronik und Hydraulik aus
Meister Lars Müller (links), der bei der Mesche Landtechnik GmbH für die Ausbildung zuständig ist, und Jan Liedmann, Auszubildender im dritten Lehrjahr, nehmen hydraulische Messungen vor. Foto: Gabi Bender
Von Gabi Bender
Von der handlichen Motorsäge bis zum GPS-gesteuerten Traktor, vom Gabelstapler bis zum Radlader – bei Land- und Baumaschinenmechatronikern ist Vielseitigkeit gefragt. Hervorgegangen ist der Beruf aus dem Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik. „Der Grund für die Umfirmierung ist der immer größer gewordene Stellenwert der Elektronik, dem damit Rechnung getragen wurde“, erklärt Stephan Mesche, Inhaber der Mesche Landtechnik Gmbh.
Mechatroniker halten Fahrzeuge, Maschinen und Anlagen, die auf Baustellen sowie in der Land- und Forstwirtschaft zum Einsatz kommen, instand. Sie montieren und demontieren Bauteile und Baugruppen und bearbeiten Werkstücke auf maschinelle und manuelle Weise.
Zu ihren Aufgaben gehören außerdem das Erstellen von Fehler- und Störungsdiagnosen in mechanischen, hydraulischen, elektrischen und elektronischen Systemen und das Beheben der Mängel, in dem sie die entsprechenden Teile austauschen oder reparieren.
„Dank modernster Technik ist die Fehlerdiagnose in vielen Fällen einfacher geworden, aber leider ist auf der anderen Seite die Zahl der möglichen Fehlerquellen durch die Technik gestiegen.“ Da Elektronik, Mechanik und auch Hydraulik eine wichtige Rolle bei Land- und Baumaschinen spielen, sollten Bewerber technisches Verständnis und handwerkliches Geschick mitbringen. Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt sind ebenfalls wichtig. „Auch mathematische Kenntnisse und eine gute Auffassungsgabe sind gute Voraussetzungen“, sagt der 36-Jährige, „wobei bei unserem familiären Betrieb auch Eigenschaften wie Verlässlichkeit und Motivation eine sehr große Rolle spielen.“
Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und ist für Bewerber jeglichen Geschlechts geeignet. „Als ich vor rund 20 Jahren meine Ausbildung gemacht habe, hatten wir eine Auszubildende in der Klasse“, erinnert sich Stephan Mesche. „In unserem Betrieb hatten wir aber bisher nur männliche Bewerber.“ Derzeit sind es vier Auszubildende, die sich in dem Werler Unternehmen zum Land- und Baumaschinenmechatroniker ausbilden lassen. Zum Team gehören außerdem vier Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik und Meister Lars Müller, der sich um die Azubis und deren Ausbildung kümmert.
Dazu gehören bei Mesche Landtechnik in erster Linie die Wartung, Reparatur und Instandhaltung von Landmaschinen, die angehenden Mechatroniker bekommen aber auch einen Eindruck von Beratung, Verkauf und Service.
Inhaber Stephan Mesche hat die 1987 gegründete Mesche Landtechnik GmbH 2011 von seinem Vater übernommen. Foto: Gabi Bender
„Bei uns ist auch der Verkauf wichtig, daher muss man die Maschinen nicht nur instandhalten können, sondern auch ihre technischen Möglichkeiten kennen, um dem Kunden die vielfältigen Vorteile darzulegen, damit dieser diese auch nutzen kann.“
Die Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker ist dreigeteilt. Der Nachwuchs arbeitet im Betrieb, lernt blockweise in der Berufsschule in Lippstadt und fährt zum überbetrieblichen Unterricht ins Berufsbildungszentrum nach Soest. „In der ersten Klasse sind die Inhalte für alle Azubis identisch, wobei in den weiteren Ausbildungsjahren und auch in der Prüfung berücksichtigt wird, ob der Schüler in einem Betrieb mit Bau- oder in einem mit Landmaschinen beschäftigt ist.
Bei Mesche Landtechnik beschäftigen sich die Auszubildenden neben Traktoren unter anderem mit Maschinen zu Themen wie Grünlandtechnik, Bodenbearbeitung, Sätechnik, Pflanzenschutztechnik, Erntetechnik sowie Gartentechnik.
„Auch mathematische Kenntnisse und eine gute Auffassungsgabe sind gute Voraussetzungen, wobei bei unserem familiären Betrieb auch Eigenschaften wie Verlässlichkeit und Motivation eine sehr große Rolle spielen“
„Nach der Ausbildung haben Land- und Baumaschinenmechatroniker sehr gute Berufsaussichten, denn aufgrund ihrer Vielseitigkeit und ihres handwerklichen Geschicks sind sie sehr gefragt und auch im Maschinenbau werden sie als kompetente Arbeitskräfte geschätzt“, so Stephan Mesche. „Wobei unser Hauptziel natürlich ist, die künftigen Mechatroniker im eigenen Betrieb zu halten und weiter bei uns zu beschäftigen.“
Denn auch wenn der Stellenwert der Elektronik immer weiter gestiegen ist und die Fehler immer häufiger bequem am Laptop gefunden werden, müssen die Maschinen und Geräte nach wie vor auf herkömmliche Weise repariert werden, was Land- und Baumaschinenmechatroniker zu sehr begehrten Arbeitskräften macht.
Drei gute Gründe
… für eine Ausbildung zum/zur Land- und Baumaschinenmechatroniker/in nennt Dietmar Kaup, Obermeister der Innung für Land- und Baumaschinentechnik Soest-Lippstadt:
1. Land- und Baumaschinenmechatroniker üben eine sehr vielseitige Tätigkeit aus. Sie können Rasenmäher von Privatleuten reparieren, GPS-gesteuerte Gabelstapler und Radlader für Unternehmen, aber auch Mähdrescher, Landmaschinen und Traktoren für Landwirte.
2. Sie kennen sich bei Elektronik, Mechanik und Hydraulik aus und sind sehr gefragt zum Beispiel bei Handwerksbetrieben, Schulen, in der Industrie und auch bei der Bundeswehr, denn sie können selbst aus einem rostigen Nagel noch irgendetwas machen.
3. Als Land- und Baumaschinenmechatroniker hat man sowohl viel mit Technik als auch viel mit Menschen zu tun. Das finde ich eine sehr gute Mischung.
Dietmar Kaup, Obermeister der Innung für Land- und Baumaschinentechnik Soest-Lippstadt.
Der Beruf in Kürze
Land- und Baumaschinenmechatroniker/innen warten und reparieren Fahrzeuge, Maschinen und Anlagen, die in der Land- und Forstwirtschaft und auf Baustellen benötigt werden. Sie arbeiten an mechanischen, hydraulischen, elektrischen und elektronischen Systemen. Darüber hinaus installieren sie Anlagen und nehmen diese in Betrieb.
Alle Informationen zum Ausbildungsberuf Land- und Baumaschinenmechatroniker (m/w/d) findest du in der Sonderveröffentlichung deiner Tageszeitung, als Podcast und in der Radio-Sondersendung. Alle Erscheinungstermine im Überblick
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbbildungsdauer:
3,5 Jahre
Vergütung monatlich:
585 € im 1. Lehrjahr
600 € im 2. Lehrjahr
660 € im 3. Lehrjahr
695 € im 4. Lehrjahr