Podcast Maurer
Traumberufe im Kreis Soest
Der Maurer-Beruf:
Mehr als „Stein auf Stein“
Traumberufe im Kreis Soest
Der Maurer-Beruf:
Mehr als „Stein auf Stein“
Podcast Maurer
Lukas und sein Vater Wilfried Pils sehen bei den Baustellen regelmäßig nach dem Rechten. Im Hintergrund arbeiten Udo Rosochacki (hinten links) und Nico Matyschiok. Foto: Bender
Von Gabi Bender
Was muss es für ein beeindruckendes Gefühl sein, vor einem modernen Acht-Familien-Haus zu stehen und zu wissen, dass man den kompletten Rohbau selbst errichtet hat. So geht es Maurern regelmäßig, denn abgesehen von Elektrikern, die zwischenzeitlich Leerrohre verlegen und den Gerüstbauern, die den Bau Stockwerk für Stockwerk begleiten, ist kein weiterer Handwerker mehr am Bau.
„Wir erledigen zunächst die gesamten Maurer- und Betonarbeiten bis zum fertigen Rohbau“, erklärt Lukas Pils von der Bauunternehmung Pils aus Lippetal. „Erst danach kommen die anderen Gewerke wie beispielsweise Installateure und Estrichleger auf die Baustelle.“
„Bewerber sollten wetterfest sein und keine Höhenangst haben sowie etwas handwerkliches Geschick mitbringen. Die handwerklichen Tätigkeiten an sich lernen die Azubis während der Ausbildung.“
Und der 27-Jährige muss es wissen, denn er kennt sich bestens damit aus, wie genau ein Gebäude entsteht – von der Planung über den Rohbau bis zur Fertigstellung. Schließlich hat Lukas Pils nach Maurer-Ausbildung, Fachabi am Börde-Berufskolleg und Bauingenieur-Studium in Münster noch einige Jahre bei zwei Ingenieurbüros gearbeitet. Seit drei Monaten gehört er fest zum Team des Familienunternehmens, das sein Vater Wilfried Pils gegründet hat, als der Filius gerade mal zwei Jahre alt war. Mutter Ursula Pils ist Bauzeichnerin und organisiert das Büro im Hintergrund und hält ihrem Mann damit den Rücken frei.
„Das Tolle an dem Maurer-Beruf ist, dass man etwas Bleibendes schafft“, sagt Lukas Pils.
Während der Schulzeit hat er auch in andere Handwerksberufe hineingeschnuppert. „Die waren mir allerdings zu eintönig“, resümiert er, „hier fühle ich mich dagegen richtig wohl, denn wir haben einen sehr abwechslungsreichen Beruf.“
Die Vielfalt ist es auch, warum sich Nico Matyschiok vor über einem Jahr für den Beruf entschieden hat. „Man ist immer wieder auf neuen Baustellen und keine ist wie die andere“, sagt der 19-Jährige. „Außerdem finde ich gut, dass man als Maurer so viel an der frischen Luft ist und im Team arbeitet.“ Und zum Team bei der Pils Bauunternehmung gehören noch sechs Maurer und zwei Poliere, die auf den Baustellen Hand in Hand arbeiten.
Gebäude werden am Computer in 3D geplant
Im Vergleich zu früher ist es für den Maurer mittlerweile körperlich nicht mehr so anstrengend. Die früher üblichen 50 Kilo Zementsäcke gibt es längst nicht mehr. Auch die Technik hat sich im Laufe der Jahre stetig weiterentwickelt. „Gebäude werden häufig am Computer in 3D geplant, was sowohl für den späteren Immobilienbesitzer als auch für uns den Vorteil hat, dass man sich das Gebäude und die Lage einzelner Elemente viel besser vorstellen kann“, sagt Wilfried Pils.
Der Beruf des Maurers, übrigens einer der am besten bezahlten Ausbildungsberufe im Handwerk, ist auch für Frauen sehr gut geeignet. „Bewerber sollten wetterfest sein und keine Höhenangst haben sowie etwas handwerkliches Geschick mitbringen“, fasst Wilfried Pils zusammen, „die handwerklichen Tätigkeiten an sich lernen die Azubis während der Ausbildung.“
Der 19-jährige Auszubildende Nico Matyschiok glättet den Beton bei einem Acht-Familien-Haus in Bad Sassendorf, während Udo Rosochacki (links) und Wolfgang Jöring den Beton verdichten. Foto: Bender
Das alles lernen die Azubis im Blockunterricht
Alle Informationen zum Ausbildungsberuf Maurer (m/w/d) findest Du in der Sonderveröffentlichung Deiner Tageszeitung, als Podcast und in der Radio-Sondersendung. Alle Erscheinungstermine im Überblick
Zu dieser gehört auch regelmäßig Blockunterricht, bei dem der Nachwuchs neben Wirtschaft und Politik auch jede Menge über Bautechnik lernt. „Es gibt verschiedene Lernfelder, bei denen man alles Wichtige erfährt über Materialien wie beispielsweise Putz, Estrich, Mauerwerk, Holz, Stahl und Beton.
Wer sich für ein Praktikum oder als Azubi bei der Pils Bauunternehmung bewerben möchte oder einfach mehr über das Unternehmen wissen möchte, erfährt mehr unter 02923 8761 sowie im Internet: www.pils-bau.de
Drei gute Gründe …
Innungsobermeister Stefan Halberschmidt
…für eine Ausbildung zum/zur Maurer/in nennt Norbert Bitter, Obermeister der Friseur-Innung Soest-Lippstadt:
1. Ein guter Grund, den Beruf des Maurers zu erlernen, ist die Arbeit an der frischen Luft, die abwechslungsreich ist und auf wechselnden Baustellen ausgeführt wird.
2. Es bestehen gute Chancen, nach der Ausbildung durch Weiterbildung in die Baustellenleitung als Vorarbeiter oder als Bauleiter aufzusteigen. Die Löhne und Gehälter werden in Zukunft überdurchschnittlich angepasst werden.
3. Bauwerke in Teamarbeit zu erschaffen, die Jahrzehnte das Geschehen überdauern, ist ein erhabenes Gefühl.
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbbildungsdauer:
3 Jahre
Vergütung monatlich:
850 € im 1. Lehrjahr
1200 € im 2. Lehrjahr
1475 € im 3. Lehrjahr
Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2018
23
Berufsschulstandort:
Soest
Weitere Zahlen:
Aktuell hat die Baugewerbe-Innung Soest-Lippstadt 94 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen. Die Betriebe bilden aktuell 42 junge Menschen aus.
Der Maurerberuf in aller Kürze
Maurer/innen sind von der Grundsteinlegung bis zur Fertigstellung eines Gebäudes dabei. Sie stellen Mauerwerk aus künstlichen und natürlichen Steinen her bzw. bauen Fertigteile ein und montieren diese. Auch verputzen sie Wände, verarbeiten Beton und führen Abbruch- und Umbauarbeiten durch