Podcast Metallbauer
Traumberufe im Kreis Soest
Metallbauer –
Ein Beruf für
Allround-Talente
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Podcast Metallbauer

Metallbau-Meister Thomas Elbracht kantet Bleche mit einer CNC-gesteuerten Biegepresse. Foto: Bender
Von Gabi Bender
Fast täglich hat man die Arbeit von Metallbauern in der Hand, denn viele Geländer – gerade im öffentlichen Raum – bestehen aus Stahl oder Edelstahl. Auch beim Bau von Treppen, Brücken, Balkonen und Überdachungen wird häufig auf metallische Werkstoffe zurückgegriffen, denn sie bieten viele nützliche Eigenschaften.
Und diese werden von den Menschen seit Jahrhunderten genutzt. Daher gehört der Metallbau zu den ältesten Handwerken. Die erste Zunft der Kleinschmiede wurde im 14. Jahrhundert gegründet. Auch die Thomas Elbracht GmbH & Co. KG hat als Schmiede angefangen, denn das Lippborger Unternehmen wurde im Jahr 1900 als Huf- und Wagenschmiede gegründet.
Erst seit Anfang der 1990er Jahre gibt es den Beruf des Metallbauers, der aus dem Schlosser hervorgegangen ist. „Der Beruf ist unheimlich vielfältig“, sagt Thomas Elbracht. Der 54-jährige Geschäftsführer war einer der Ersten, der sich Metallbaumeister nennen durfte, denn sein Jahrgang war der erste nach der Namensänderung.
Um der Vielfältigkeit gerecht zu werden, gibt es die drei Fachrichtungen Nutzfahrzeugbau, Metallgestaltung und Konstruktionstechnik. In den ersten beiden Lehrjahren sind die Inhalte gleich, erst im dritten Lehrjahr erfolgt die Spezialisierung.
Vorraussetzung für die Ausbildung
„Die Voraussetzung für eine Ausbildung zum Metallbauer ist bei den meisten Unternehmen der Sekundarabschluss, der dem früheren Hauptschulabschluss entspricht“, sagt Thomas Elbracht, der stellvertretender Obermeister der Metall-Innung Soest-Lippstadt und Mitglied im Prüfungsausschuss ist. „Geeignet ist der Beruf sowohl für weibliche als auch für männliche Jugendliche.“
Im metallverarbeitenden Meisterbetrieb von Thomas Elbracht arbeiten neben dem Inhaber noch fünf Gesellen und ein Auszubildender, der jetzt im dritten Lehrjahr ist.

Bernd Schröder schweißt die Fußplatte eines Geländerpfostens. Foto: Bender
In der Werkstatt werden unter anderem Stahlträger-Konstruktionen, Maschinengestelle aus Stahl und Rohrkonstruktionen mit Blechverkleidung gefertigt. Es wird mit CNC-Unterstützung geschnitten und gekantet und mit Fingerspitzengefühl geschliffen und geschweißt. Dabei entstehen beispielsweise Balkone, Brüstungen, Geländer, Tore und Treppen.
Mitbringen sollten die Interessenten Fingerfertigkeit, handwerkliches Geschick, räumliches Denken, visuelle Vorstellungskraft und Farbensicherheit.
Ausbildung öffnet viele Karrieremöglichkeiten
„Gearbeitet wird bei uns in der Regel von 7.30 bis 16.15 Uhr“, so Thomas Elbracht, „bei Auftragsspitzen kann es aber schon mal sein, dass die eine oder andere Überstunde am Wochenende anfällt.“

Alle Informationen zum Ausbildungsberuf Metallbauer (m/w/d) findest du in der Sonderveröffentlichung deiner Tageszeitung, als Podcast und in der Radio-Sondersendung. Alle Erscheinungstermine im Überblick
Der Verdienst für Metallbauer-Auszubildende liegt im ersten Lehrjahr bei etwas über 700 Euro und steigt bis zu über 900 Euro im vierten Lehrjahr der 3,5 Jahre dauernden Ausbildung.
„Den Beruf kennenlernen können interessierte Jugendliche am besten bei einem Praktikum“, empfiehlt Thomas Elbracht, der das Unternehmen in der vierten Generation führt. „Das kann innerhalb oder außerhalb der Ferien sein.“
Nach der Ausbildung stehen dem Absolventen viele Wege offen. Er kann den Meister dranhängen oder sich alternativ zum Techniker ausbilden lassen oder Betriebswirt des Handwerks werden. Häufig werden in Unternehmen diverse Fortbildungen und Lehrgänge angeboten, bei denen sich der Metallbauer spezialisieren kann. Dazu zählen unter anderem Schweißlehrgänge sowie CAD- und CNC-Fortbildungen.
Drei gute Gründe …

Innungsobermeister Willi Seiger
…für eine Ausbildung zum/zur Metallbauer nennt Willi Seiger, Obermeister der Innung für Metall- und Kunststofftechnik Soest-Lippstadt:
1. Metallbauer haben eine solide Grundlage, gute Zukunftsaussichten mit Jobgarantie und gute Aufstiegsmöglichkeiten.
2. Metallbauer gehen einer sehr kreativen Tätigkeit nach und das meist in familiengeführten Unternehmen im Ein-Schicht-Betrieb.
3. Der Verdienst von Metallbauern liegt im oberen Level.
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbbildungsdauer:
3,5 Jahre
Vergütung monatlich:
680 € im 1. Lehrjahr
725 € im 2. Lehrjahr
795 € im 3. Lehrjahr
860 € im 4. Lehrjahr
Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2018
45
Berufsschulstandort:
Lippstadt und Soest
Weitere Zahlen:
Aktuell hat die „Innung für Metall- und Kunststofftechnik Soest-Lippstadt“ 94 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen. Die Betriebe bilden aktuell 97 junge Menschen aus.
Drei Fachrichtungen:
– Konstruktionstechnik
– Metallgestaltung
– Nutzfahrzeugbau
Der Beruf des Metallbauers in aller Kürze
Fachrichtung Konstrutkionstechnik
Metallbauer/innen fertigen Metallkonstruktionen vom Kellerfenster bis zur Kirchturmspitze. In der Fachrichtung Konstruktionstechnik stellen sie zum Beispiel Überdachungen, Fensterrahmen und Schutzgitter her.Sie schneiden und formen Metallplatten, einzelne Bauteile werden dann durch Schweißen, Nieten oder Schrauben zusammengesetzt. Sie montieren hydraulische, pneumatische und elektrotechnische Bauteile und versorgen diese mit Energie.
Fachrichtung Metallgestaltung
In der Fachrichtung Metallgestaltung stellen sie Schmiedearbeiten her, die oft nach Kundenwünschen speziell angefertigt werden. Dies sind zum Beispiel Geländer oder Metalleinfassungen. Sie gestalten
Metalloberflächen durch Schmieden, Bürsten,
Schleifen, Auftragschweißen und Metallschmelzen sowie chemischer Behandlung. Außerdem reparieren oder restaurieren sie Erzeugnisse.
Fachrichtung Nutzfahrzeugbau
In der Fachrichtung Nutzfahrzeugbau führen sie Auf- und Umbauten an Spezialfahrzeugen durch. Sie fertigen Karosserien, Fahrzeugaufbauten und Fahrwerke für gewerblich genutzte Fahrzeuge an. Auch sind sie für das Einbauen, Einstellen und Anschließen von mechanischen, hydraulischen, pneumatischen sowie elektrischen und elektronischen Systemen und Anlagen zuständig.