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Tischler

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„Ein zufriedener Kunde ist der beste Dank

Interview mit Tischlermeister Robert Beckmann

Eines der Hauptwerkzeuge in der Werkstatt von Tischlermeister Robert Beckmann ist auch heutzutage noch die Säge. Foto: Riekhoff

Mit gerade einmal 14 Jahren startete Robert Beckmann damals seine Ausbildung zum Tischler. Eine Entscheidung, die er nicht bereute – auch heute noch übt er seinen Beruf mit Freude aus. So wurde er schon mit 23 Jahren zum Meister und führt seit 1990 den Betrieb Uckelmann Treppenbau in Ascheberg. Im Gespräch mit Lena Riekhoff sprach Robert Beckmann über die Vorteile seiner Tätigkeit, die Ausbildung und warum deutsche Handwerker im Ausland so gefragt sind.

Sie bilden seit Jahren selbst aus und stellen im Betrieb auch jedes Jahr einen neuen Lehrling ein. Was erwartet die Azubis in der Ausbildung?

Robert Beckmann: Die Ausbildung beginnt mit einem dreiwöchigen Einführungslehrgang, bei dem die Lehrlinge erste Fähigkeiten und Werkzeuge kennenlernen. Zu Beginn dürfen sie noch keine großen Maschinen bedienen und helfen daher eher mit Handreichungen. Sie sind aber von Anfang an direkt in die Arbeit integriert. Nach und nach, im zweiten und dritten Lehrjahr, fangen die Auszubildenden dann an, auch an eigenen Projekten zu arbeiten. Es können außerdem Erfahrungen im Ausland gesammelt werden. So hat einer unserer Auszubildenden drei Wochen bei Ikea in Schweden gearbeitet. Nach der Ausbildung sind Weiterbildungen wie beispielsweise zum Meister oder Techniker sowie ein Studium möglich.

Welche Bewerber sind geeignet für die Tätigkeit?

Beckmann: Natürlich sind Mathe oder technische Fächer wichtig. Aber auch Englisch wird bei uns im Betrieb gebraucht. Der Schulabschluss ist jedoch nicht das Entscheidende, auch mit einem guten Hauptschulabschluss kann man Tischler werden. Ob man geeignet dafür ist, zeigt sich am besten bei einem Praktikum. Da stellen dann beide Seiten fest, ob der Beruf wirklich zu dem Bewerber passt. Zusätzlich wird jedes Jahr im November ein schriftlicher Eignungstest angeboten. Dieser kann dann zusätzlich zu den Bewerbungsunterlagen eingereicht werden.

Wie wirkt sich die Digitalisierung auf den Tischerberuf aus? Wie wichtig sind Computer und Co. im Arbeitsalltag?

Beckmann: Der Computer ist aus unserer Arbeit nicht mehr wegzudenken und wichtig für die Steuerung der Maschinen. Die CNC-Maschine führt beispielsweise entsprechend der Computerprogrammierung Schnitte bis auf einen Zehntelmillimeter genau durch. Inzwischen werden außerdem digitale 3-D Zeichnungen entworfen, die es dem Kunden erleichtern, sich das fertige Ergebnis vorzustellen. Das alles sind Hilfsmittel, die den körperlichen Anteil der Arbeit deutlich reduziert haben.

Warum haben Sie sich damals für den Tischlerberuf entschieden?

Beckmann: Mein Vater war auch Handwerker, ein Zimmermann. Ihm habe ich als Kind bereits bei der Arbeit geholfen. Als Ferienjob habe ich dann den Tischlerberuf kennengelernt, mich dafür entschieden und es nie bereut.

Was sind die Vorteile Ihrer Tätigkeit?

Beckmann: Unser Beruf ist unglaublich vielseitig. Von Möbeln, über Läden, Fenstern, Wintergärten bis hin zu Treppen ist das Tätigkeitsfeld sehr breit. Als Tischler erlebt man dabei nicht nur einen Teil des Arbeitsprozesses, sondern das ganze Paket. Angefangen mit den Planungen und Kundengesprächen bis hin zum fertigen Produkt, das man anfassen kann. Wenn man am Ende den zufriedenen Kunden sieht, ist das der beste Dank.

Arbeiten Sie weiterhin hauptsächlich mit Holz?

Beckmann: Anders als viele denken, arbeiten wir mit einer Vielzahl von Materialien. Dazu zählen Kunststoffe, Leder, Glas und Metall. Moderne Produkte sind meist eine Kombination aus unterschiedlichen Materialien. Hinzu kommen natürlich zahlreiche Holzsorten. Mit Massivholz arbeite ich auch weiterhin gerne. Besonders Eiche ist momentan wieder gefragt.

Auf welche Art von Aufträgen haben Sie sich spezialisiert?

Beckmann: Wir produzieren vorwiegend Treppen und Lobbybereiche beispielsweise für Werften. Dabei sitzen die meisten unserer Kunden im Ausland. Dort montieren wir dann unsere in der Werkstatt angefertigten Arbeiten.

Warum ist das deutsche Handwerk im Ausland so gefragt?

Beckmann: Die gute duale deutsche Ausbildung wird im Ausland besonders geschätzt. Die Kombination aus Praxis und Schule sowie die Meisterschule sind dort sehr angesehen. Das ermöglicht uns spannende Aufträge, bei denen man viele unterschiedliche Menschen und Mentalitäten kennenlernt.

„Anders als viele denken, arbeiten wir mit einer Vielzahl von Materialien. Dazu zählen Kunststoffe, Leder, Glas und Metall. Moderne Produkte sind meist eine Kombination aus unterschiedlichen Materialien. Hinzu kommen natürlich zahlreiche Holzsorten.“

Robert Beckmann

Uckelmann Treppenbau

Welche Fähigkeiten sollten Interessierte mitbringen?

Möllers: Zuverlässigkeit ist sehr wichtig. Außerdem sollten Auszubildende genug Ausdauer haben, Aufgaben auch zwei oder drei Mal durchzuführen, wenn es beim ersten Mal nicht klappt. So festigt sich der Arbeitsprozess. Handwerkliches Geschick ist natürlich von Vorteil. Der Vorkenntnisstand unserer Lehrlinge ist allerdings ganz unterschiedlich. Vieles kann auch erlernt werden. Vor Beginn einer Ausbildung sollte ein Bewerber dann auch ein Praktikum bei uns machen. Das ist für beide Seiten fair, weil dann geguckt werden kann, ob es für beide passt.

Wie sieht der klassische Tag eines Auszubildenden in Ihrem Betrieb aus?

Möllers: Morgens geht es mit dem Wagen gemeinsam zur Baustelle, wo dann an einem Auftrag gearbeitet wird. Die Arbeitsplanung passiert meistens am Tag vorher, sodass es direkt losgehen kann. Wir achten dann darauf, dass der Auszubildende auch Projekte von A bis Z mitbekommt.

In welche Richtung entwickelt sich Ihr Berufsfeld? Gab es Veränderungen in den letzten Jahren?

Möllers: Die Digitalisierung im Energiebereich verändert auch unseren Beruf. Viele kennen es mittlerweile: Man hat eine App für Heizung, Jalousien oder auch die neue Whirlpoolfunktion in der Wanne. Dahin geht die Entwicklung. Natürlich spielt dies dann auch bei der Installation eine große Rolle.

Robert Beckmann arbeitet mit vielen verschiedenen Materialien, wie hier zum Beispiel dem Santos-Palisander. Foto: Riekhoff
Alle Informationen zum Ausbildungsberuf  Tischler (m/w/d) findest Du in der Sonderveröffentlichung Deiner Tageszeitung, als Podcast und in der Radio-Sondersendung. Alle Erscheinungstermine im Überblick

Radiosendung verpasst?

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Drei gute Gründe …

Innungsobermeister Heribert Roters
…für eine Ausbildung zum/zur Tischler/in – nennt Heribert Roters, Obermeister der Tischler-Innung Coesfeld.

1. Der Beruf ist sehr kreativ. Man kann selber Möbel, Fenster, Treppen, Innenausstattungen und Ladeneinrichtungen bauen. Dabei wird mit vielen verschiedenen Materialien gearbeitet, nicht nur mit Holz, sondern beispielsweise auch mit Holzwerkstoffen, Glas, Aluminium oder auch Kunststein. 

2. Auch nach der Ausbildung gibt es zahlreiche Optionen. Die unterschiedlichen Bereiche und Materialien bieten viele Möglichkeiten zur Spezialisierung. Die Tischlerausbildung ist eine gute Grundlage dafür. 

3. Man sieht sehr viele unterschiedliche Situationen und spannende Häuser – egal ob Villen oder Einfamilienhäuser. So bietet der Arbeitsalltag immer wieder neue interessante Situationen. Auch in das Ausland verschlägt es heutzutage die Tischler bei Aufträgen.

Die Fakten zur Ausbildung

 

Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Vergütung monatlich:

650 Euro (2019)
680 Euro (2020)
(1. Lehrjahr)

760 Euro (2019)
790 Euro (2020)
(2. Lehrjahr)

850 Euro (2019)
880 Euro (2020)
(3. Lehrjahr)

Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2020: 50
Berufsschulstandort: Coesfeld und Lüdinghausen
Aktuelle Zahlen:

Aktuell hat die hiesige Tischler-Innung 120 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen. Die Betriebe bilden zurzeit 155 junge Menschen aus.

 

Der Beruf in aller Kürze

Ein Tischler baut Möbel, Inneneinrichtungen, Fenster, Türen sowie Messe- und Ladeneinrichtungen. Oft handelt es sich bei den Werkstücken um Einzelanfertigungen. Er arbeitet mit modernen, teilweise computergesteuerten Maschinen. Aber auch die Grundfertigkeiten Sägen, Hobeln, Schleifen und die Behandlung von Holzoberflächen müssen beherrscht werden. Tischler bauen verschiedenen Erzeugnisse und reparieren beschädigte Möbel und andere Einrichtungsgegenstände.

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