Podcast Raumausstatter
Traumberufe im Kreis Coesfeld
Raumaustatter, Sattler
und Schneider
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Podcast Raumausstatter
High-Tech hat vor ein paar Jahren im Betrieb von Roger Malinowski Einzug eingehalten. Fotos: Yvonne Reher
Wer eine Ausbildung im Handwerk macht, sollte laut Roger Malinowski vor allem eines haben: Spaß haben, das Handwerk zu erlernen. Räume auszustatten, gehört für den Coesfelder von Kindesbeinen an zum Alltag. Seine Eltern Otto und Hildegard Malinowski eröffneten 1968 ihren Raumausstattungsbetrieb. Für den heute 53-jährigen Raumausstatter war es keine Frage, dass er den elterlichen Betrieb irgendwann übernimmt. Nach seiner Ausbildung beim ehemaligen Raumausstatter Beunings in Coesfeld stieg er 1992 zu Hause ein. Da war der Betrieb bereits stark gewachsen. Im Jahr 2004 übernahm er ihn. Redakteurin Yvonne Reher sprach mit dem Coesfelder Raumausstatter Roger Malinowski über seinen Beruf und Betrieb.
Herr Malinowski, was bedeutet für Sie, einen Raum auszustatten?
Roger Malinowski: Eine heimelige Atmosphäre, eine Oase der Ruhe und Besinnlichkeit zu schaffen. Also einen Ort zu kreieren, in dem sich die Menschen vom Alltag „entschlacken“ können.
Wie konnten Sie sich auf dem Markt mit Blick auch auf den Online-Verkauf behaupten?
Malinowski: Wir haben uns neben der klassischen Innenbereichsgestaltung auf die Gestaltung von Fenstern spezialisiert. So fertigen wir Gardinen, Rollos und Sonnenschutz an.
Herr Malinowski, das bieten auch die Heimtexil-Märkte an der Ecke an. Wie unterscheiden Sie sich von Ihnen?
Malinowski: Wir haben handwerkliches Können, Geschick und setzen auf Qualität. Darüber hinaus kreieren wir Trends im Bereich Rollos und Flächenvorhänge. Entwickeln neue Designs.
Was ist ihre größte Stärke?
Malinowski: Den Kunden ganz individuell zu beraten. Ich mache es gerne vor Ort, um das Ambiente des Raumes zu spüren.
Wen holen Sie sich in Boot, wenn der Kunde sich einen ganzen Raum neu gestalten möchte?
Malinowski: Wir haben einen Zusammenschluss mit mehreren Innungsbetrieben wie mit Schreinern, Tapezierern & Co.
Sie haben sich auf die Fenstergestaltung spezialisiert? Wo lernen Ihre Auszubildenden den Bereich der Polsterei kennen?
Malinowski: Ich schicke meine Auszubildenden für diesen Bereich zu einem befreundeten Kollegen, dem Polsterer Alfons Nienhaus aus Seppenrade.
Sind stolz auf ihr Team : (von links) Roger Malinowski und seine Frau Sabine Malinowski mit ihren Mitarbeitern Tatjana Schwarzkopf, Jan Heilkenbrinker (Azubildender), Franziska Hericks , Ulrike Röttgering, Anja Pietrek und Sabrina Obstarek. Foto: Yvonne Reher
Was muss ein ein junger Mensch mitbringen, wenn er eine Ausbildung als Raumausstatter machen will?
Malinowski: Auf jeden Fall handwerkliches Geschick und einen gewissen Umgang mit Menschen. Kreativität kann man im Laufe seiner Ausbildung lernen. Sie kommt mit der Zeit.
Der Name Raumausstatter klingt „altbacken“. Ist die Ausbildung es auch?
Malinowski: Nein! Wir arbeiten heute mit Ultraschallschneiden, Laserschneiden und Digitaldrucker. Die klassische Schere und Nähmaschine hat nicht ausgedient.
Was verwundert Sie am meisten in Ihrem Beruf?
Malinowski: Dass der Beruf des Raumausstatter tendenziell zu einem Mädchenberuf geworden ist. Dabei können Jungen (zeigt dabei lachend auf sich selbst) den Beruf auch erlernen.
„Wir haben handwerkliches Können, Geschick und setzen auf Qualität. Darüber hinaus kreieren wir Trends im Bereich Rollos und Flächenvorhänge. Entwickeln neue Designs.“
Drei gute Gründe
… für eine Ausbildung zum/zur Raumausstatter/in nennt Alfons Nienhaus, Obermeister der Innung des modeschaffenden Handwerks Coesfeld.
1. Schon in der Ausbildung können verschiedene Schwerpunkte gesetzt werden, sei es der Wand- oder Bodenbelag, das Polstern oder die klassische Fensterdekoration. So kann man das bevorzugte Aufgabenfeld verstärkt lernen, etwa im spezialisierten Betrieb, und bekommt gleichzeitig eine breit gefächerte Ausbildung.
2. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich. Jeder Auftrag ist verschieden, da sich zum Beispiel die Kundenwünsche aber auch die Materialien und das Design stark variieren. Es lassen sich auch immer wieder unterschiedliche Trends erkennen.
3. Der Beruf bietet viele Weiterbildungsoptionen. Seit kurzem ist es wieder möglich, die Meisterschule zu besuchen. Auch Studiengänge wie Innenarchitektur und BWL oder eine Fortbildung als Restaurator lassen sich gut an die Ausbildung anschließen.
Alfons Nienhaus, Obermeister der Innung des modeschaffenden Handwerks Coesfeld.
Der Beruf in Kürze
Raumausstatter/innen gestalten Wohn- und Geschäftsräume nach den Wünschen des Kunden. Sie beraten diesen und machen Vorschläge für die zu verwendenden Materialien. Sie verlegen Bodenbeläge, dekorieren Wände und Decken mit Stoffen und Tapeten, montieren Sicht- und Sonnenschutzanlagen und beziehen Polstermöbel neu.
Alle Informationen zum Ausbildungsberuf Raumausstatter (m/w/d) findest du in der Sonderveröffentlichung deiner Tageszeitung, als Podcast und in der Radio-Sondersendung. Alle Erscheinungstermine im Überblick
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbildungsdauer: | 3 Jahre |
Vergütung monatlich: |
530 Euro (2019) 610 Euro (2019) 710 Euro (2019) |
Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2020: | 0 |
Berufsschulstandort: | Münster |
Aktuelle Zahlen: | Aktuell hat die Raumausstatter- und Innung für modeschaffende Handwerke Coesfeld 21 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen. Die Betriebe bilden zurzeit 2 junge Menschen aus. |
Schwerpunkt des Berufs: | – Boden – Polstern – Raumdekoration, Licht-, Sicht- und Sonnenschutzanlagen – Wand- und Deckendekoration |