Podcast Fliesenleger
Traumberufe in Hamm
Fliesen-, Platten-
und Mosaikleger
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In seiner langen Zeit als Fliesenleger hat Gerd Walters viele Trends kommen und gehen sehen. Einer, der sich immer mehr durchsetzt, sei der zu großen Formaten. Foto: Körtling
Von Peter Körtling
Höchste Kompetenz in Planung und Technik bietet Fliesen & Natursteine Walters, Horneburg 52 in Werne. Im Jahr 2000 übernahm Fliesenlegermeister Gerd Walters das Unternehmen von seinem Vater, inzwischen beschäftigt er 18 Mitarbeiter. „Natürlich sind wir inzwischen voll im digitalen Zeitalter angekommen“, erklärt der Firmeninhaber. Der Kunde bemerke das vor allem bei der Planung, wenn er mit Hilfe von 3-D-Computertechnik sein Bad, seine Küche oder jeden anderen Raum maßstabsgetreu im neuen Look betrachten könne – egal ob es sich noch um einen Rohbau oder um ein Sanierungsobjekt handelt.
„Damit ermöglichen wir eine absolut realitätsnahe Ideengebung“, sagt der Experte. Gerade als Fliesenleger reiche der Arbeitsbereich oft bis in die Innenarchitektur hinein. Gerd Walters, der auch stellvertretender Obermeister der Fliesen-, Platten- und Mosaikleger-Innung Hellweg-Lippe ist, weiß um die Sensibilität der Menschen, wenn es um ihr Zuhause geht: „Wir arbeiten in dem ganz privaten Bereich der Leute“, so Walters. Um lang anhaltende Freude mit den neuen Räumen zu garantieren, sei die perfekte Umsetzung – von der Beratung, der Abdichtung bis hin zur eigentlichen Fliese – eine anspruchsvolle Aufgabe. Natürlich müssten Fliesenleger auch dementsprechende Umgangsformen haben.
Um stets auf der Höhe der Zeit zu sein, ist Einsatz gefragt: „Seit gut 20 Jahren bin ich mindestens zwei Mal pro Jahr in Italien“, erklärt Walters. Italien und Spanien seien die Kreativ-Zentren, wenn es um keramische Baustoffe gehe. „Die Trends bei uns werden immer wieder von der Mode- und Möbelbranche inspiriert“, erklärt der Unternehmer. Es komme ja nicht von ungefähr, dass die von ihm seit ebenso langer Zeit besuchte weltgrößte Fachmesse in diesem Bereich – die Cersaie – jedes Jahr in Bologna stattfinde. „Nur so bekomme ich, unabhängig von den Fachhändlern, einen Einblick in die gesamte Branche“, sagt Walters.
In seiner langen Zeit als Fliesenleger habe er viele Trends gesehen und einer, der sich immer mehr durchsetzt, sei der zu großen Formaten. „Die sogenannten XXL-Formate stellen natürlich auch technisch neue Herausforderungen“, berichtet der Experte. Das beginne beim Transport und setze sich bei der Abdichtung sowie beim Zuschnitt durch die Fachleute fort. Um auch beim Thema Sicherheit und Technik stets bestens informiert zu sein, ist er mit seinem Unternehmen auch Mitglied des Sachverständigenverbands Euro-FEN, das seinen Sitz in der Akademie des Handwerks in Schloss Raesfeld hat.
Italien und Spanien gelten als Kreativ-Zentren, wenn es um keramische Baustoffe geht. „Die Trends bei uns werden immer wieder von der Mode- und Möbelbranche inspiriert“, erklärt Gerd Walters. Foto: Körtling
Um natürliche Ressourcen zu schonen, sind Fliesen wegen das allerorten stattfindenden Recyclings geradezu ideal. Fliesen sind kunststoff- und ausgasungsfrei und langlebiger als Teppich, Laminat oder andere Bodenbeläge. Foto: Körtling
Auch wenn die Mitarbeiter regelmäßig geschult und immer wieder mit Neuerungen konfrontiert werden, sei der Beruf des Fliesenlegers äußerst erstrebenswert. „Natürlich kombinieren wir Köpfchen auch mit praktischem Tun. Doch die hervorragende Bezahlung und die sehr guten Zukunftsperspektiven sprechen für unseren Beruf“, so Walters. Nicht nur, dass es ohne Handarbeit in diesem Bereich ohnehin niemals funktioniere – auch die ökologische und gesundheitliche Perspektive spreche für eine attraktive Zukunft des Berufsstandes.
Beim Umweltschutz gebe es keine bessere Strategie, als die natürlichen Ressourcen zu schonen, so Walters. Das sei bei Fliesen durch das allerorten stattfindende Recycling problemlos möglich. Die Fliesen seien kunststoff- und ausgasungsfrei und sehr viel langlebiger als Teppich, Laminat oder andere Bodenbeläge. Auch die heutigen hydraulischen Mörtel, mit denen die Fliesen geklebt werden, seien lösungsmittelfrei und emissionsneutral. Zudem verbreiteten die Fliesen eine optimale Strahlungswärme bei Fußboden-Heizungen und speicherten die Wärme lange ab. Das sorge für eine durchschnittliche Verringerung des Heizungsverbrauchs von zehn bis 20 Prozent im Vergleich zu anderen Heizungssystemen.
Zudem sei der Gesundheitsaspekt ein echtes Argument: Die hohen Brenntemperaturen sorgten für eine homogene Oberfläche, die leicht zu reinigen sei und auf der sich Milben und Hausstaub nicht festsetzen könnten. Da sich die Nässe nicht in den Fliesen festsetzen könne, sei auch Schimmel kein Thema, so Walters. All diese Gründe führten wohl auch dazu, dass der Anteil der keramischen Bodenbeläge von 2008 bis heute von zehn auf 25 Prozent gestiegen sei. „Diese Gründe, vor allem aber die glücklichen Kunden, sorgen dafür, dass ich meinen Beruf wirklich liebe“, betont Gerd Walters.
„Vor allem die glücklichen Kunden sorgen dafür, dass ich meinen Beruf wirklich liebe.“
Drei gute Gründe
… für eine Ausbildung zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger nennt Markus Mies, Obermeister der Fliesen-, Platten- und Mosaikleger-Innung Hellweg-Lippe.
1. Im Beruf des Fliesen-, Platten- und Mosaiklegers hat man ständige neue Arbeitsumfelder. Mal tauscht man eine Fliese aus, dann wieder arbeitet man an großen Objekten wie Hotels, Krankenhäusern oder Altenheime. Ebenso vielfältig sind die verschiedensten Materialien mit denen man Böden und Wände ganz neugestaltet.
2. Im Beruf des Fliesen-, Platten- und Mosaiklegers gibt es viele Möglichkeiten zur Weiterbildung und damit auch gute Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten.
3. Der Beruf des Fliesen-, Platten- und Mosaiklegers ist für die Zukunft gerüstet – denkt man nur an die vielen Häuser bzw. Bäder die noch seniorengerecht umgebaut werden müssen.
Der Beruf in Kürze
Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/innen verkleiden Wände, Böden und Fassaden mit Fliesen, Platten und Mosaiken, zum Beispiel für Küchen, Bäder, Hausfassaden, Schwimmbäder und Fußböden. Sie bereiten den Untergrund vor, verlegen Fliesen und Platten und füllen die Fugen auf. Dabei beachten sie sowohl Sauberkeits- und Hygieneaspekte sowie optische Gesichtspunkte. Auch bessern sie alte und beschädigte Beläge aus.
Markus Mies ist Obermeister der Fliesen-, Platten- und Mosaikleger-Innung Hellweg-Lippe.
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbbildungsdauer:
3 Jahre
Vergütung monatlich:
850 € im 1. Lehrjahr
1200 € im 2. Lehrjahr
1475 € im 3. Lehrjahr
Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2019
16
Berufsschulstandort:
Soest, Dortmund
Weitere Zahlen:
Aktuell hat die „Fliesen-, Platten- und Mosaikleger-
Innung Hellweg-Lippe“ 73 Mitgliedsbetriebe in ihren
Reihen. Die Betriebe bilden aktuell 41 junge
Menschen aus.