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Podcast Anlagenmechaniker
Traumberufe im Kreis Coesfeld
Sanitär-, Heizungs-
und Klimatechniker
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„Am ganzen Prozess beteiligt“
Interview mit Anlagenmechaniker Johannes Möllers
Jeder möchte morgens duschen, erst wenn einmal etwas im Bad oder bei der Heizung kaputt geht, merkt man, wie selbstverständlich der tägliche Komfort ist. Johannes Möllers ist Anlagenmechanikermeister für Sanitär-, Heizungs, und Klimatechnik und weiß die Verantwortung gegenüber der Kunden zu schätzen. Im familieneigenen Betrieb Möllers in Coesfeld-Goxel gefällt ihm besonders die Badplanung als Tätigkeit. Welche Aufgaben und Vorteile sein Beruf außerdem beinhaltet, verriet der Coesfelder in einem Gespräch mit Lena Riekhoff.
Wie vielseitig ist Ihr Beruf?
Johannes Möllers: Früher gab es zwei Ausbildungsberufe. Mittlerweile – seit 2002 – sind beide zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs, und Klimatechnik zusammengefasst und natürlich ist dadurch auch das Aufgabenfeld breiter geworden. Auch im Bereich Lüftung wird inzwischen viel gemacht, seitdem die Häuser isolierter sind. Unser Beruf ist deswegen sehr abwechslungsreich.
Was macht Ihnen am meisten Spaß an Ihrer Arbeit?
Möllers: Ich finde es spannend, selbst etwas zu kreieren. Zu beobachten, wie man sein geistiges Eigentum von Anfang bis Ende, von der Planung bis zum Endergebnis, umsetzen kann, ist schön. Man ist am ganzen Prozess beteiligt.
Sie sind jetzt die dritte Generation in Ihrem Betrieb. Wurde Ihnen der Berufswunsch in die Wiege gelegt?
Möllers: Zunächst hatte ich Interesse an einer Ausbildung zum Tischler. Nach einigen Praktika habe ich dann festgestellt, dass das für mich nicht das Richtige war. In den elterlichen Betrieb konnte ich dann nach der Schule hineinschnuppern und so hat sich dann mein Berufswunsch gefestigt.
Inzwischen sind Sie Meister. Gibt es gute Fortbildungsmöglichkeiten in der Branche?
Möllers: Ich hatte damals die Wahl zwischen der Meisterschule und dem Ingenieursstudium. Ich habe mich dann für die Meisterschule entschieden, da dort praxisnaher und verstärkt im Handwerk und nicht in der Industrie gearbeitet wird. Möglich ist auch die Weiterbildung zum Techniker. Je nach den jeweiligen Vorlieben gibt es die passende Fortbildungsmöglichkeit.
Bilden Sie auch selber aus?
Möllers: Ja, im Büro suchen wir alle zwei Jahre einen Ausbzubildenden und für die Ausbildung zum Anlagenmechaniker versuchen wir jedes Jahr ein bis zu Auszubildende zu finden. Ich persönlich habe viel Spaß daran die Auszubildenden zu betreuen und mein Wissen weiterzugeben.
„Die Digitalisierung im Energiebereich verändert auch unseren Beruf. Viele kennen es mittlerweile: Man hat eine App für Heizung, Jalousien oder auch die neue Whirlpoolfunktion in der Wanne. Dahin geht die Entwicklung. Natürlich spielt dies dann auch bei der Installation eine große Rolle.“
Welche Fähigkeiten sollten Interessierte mitbringen?
Möllers: Zuverlässigkeit ist sehr wichtig. Außerdem sollten Auszubildende genug Ausdauer haben, Aufgaben auch zwei oder drei Mal durchzuführen, wenn es beim ersten Mal nicht klappt. So festigt sich der Arbeitsprozess. Handwerkliches Geschick ist natürlich von Vorteil. Der Vorkenntnisstand unserer Lehrlinge ist allerdings ganz unterschiedlich. Vieles kann auch erlernt werden. Vor Beginn einer Ausbildung sollte ein Bewerber dann auch ein Praktikum bei uns machen. Das ist für beide Seiten fair, weil dann geguckt werden kann, ob es für beide passt.
Wie sieht der klassische Tag eines Auszubildenden in Ihrem Betrieb aus?
Möllers: Morgens geht es mit dem Wagen gemeinsam zur Baustelle, wo dann an einem Auftrag gearbeitet wird. Die Arbeitsplanung passiert meistens am Tag vorher, sodass es direkt losgehen kann. Wir achten dann darauf, dass der Auszubildende auch Projekte von A bis Z mitbekommt.
In welche Richtung entwickelt sich Ihr Berufsfeld? Gab es Veränderungen in den letzten Jahren?
Möllers: Die Digitalisierung im Energiebereich verändert auch unseren Beruf. Viele kennen es mittlerweile: Man hat eine App für Heizung, Jalousien oder auch die neue Whirlpoolfunktion in der Wanne. Dahin geht die Entwicklung. Natürlich spielt dies dann auch bei der Installation eine große Rolle.
Die Badplanung und Gestaltung gehört zu Johannes Möllers Aufgabenfeld. Foto: Riekhoff
Alle Informationen zum Ausbildungsberuf Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (m/w/d) findest Du in der Sonderveröffentlichung Deiner Tageszeitung, als Podcast und in der Radio-Sondersendung. Alle Erscheinungstermine im Überblick
Drei gute Gründe …
Innungsobermeister Karsten Tellmann
…für eine Ausbildung zum/zur Anlagenmechaniker/in – Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik – nennt Karsten Tellmann, Obermeister der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik in Coesfeld.
1. Durch die verschiedenen Aufgaben im Heizungs-, Sanitär- und Lüftungsbereich ist der Beruf sehr abwechslungsreich. Sei es der Kontakt zu den Kunden oder der Spaß an der Technik – kein Tag ist gleich.
2. Der Beruf ist sehr zukunftssicher, denn die Bereiche Wärme und Wasser werden immer eine große Rolle bei den Menschen spielen. Hinzu kommen Fortbildungsmöglichkeiten zum Meister, Techniker oder Ingenieur.
3. Es gibt im Bereich regenerative Energien noch viel Potenzial und die Branche geht mit der Zeit. Das ist ein neues spannendes Feld, bei dem der eigene Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden kann.
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbildungsdauer: | 3,5 Jahre |
Vergütung monatlich: |
690 Euro (2019) 701 Euro (2019) 776 Euro (2019) 813 Euro (2019) |
Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2020: | 42 |
Berufsschulstandort: | Coesfeld und Lüdinghausen |
Weitere Zahlen: |
Aktuell hat die Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Coesfeld 99 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen. Die Betriebe bilden aktuell 94 junge Menschen aus. |
Einsatzgebiete: |
– Sanitärtechnik |
Der Beruf in aller Kürze
Wie der Name schon sagt, sind Anlagenmechaniker/-innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik für den gesamten Sanitärbereich zuständig. Sie montieren auch Heizungssysteme, Solaranlagen, Holzpelletsanlagen, Wärmepumpen usw. Nach der Montage prüfen sie diese und stellen den optimalen Energieverbrauch ein. Sie installieren auch Gebäudemanagementsysteme und sind in der Energieberatung tätig.