Podcast Bäcker
Traumberufe im Kreis Coesfeld
Bäcker – Beruf für
den Genuss
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Bäcker – Beruf für
den Genuss
Interview mit Bäckermeister Bastian Mey:
„In unserem Produkt ist Leben drin“
Bastian Mey hat 2011 den Familienbetrieb übernommen. Der 38-Jährige hatte den Beruf Bäcker schon recht früh ins Auge gefasst.
Von der Backstube zum Büro – so sieht ein normaler Arbeitstag für den Bäckermeister Bastian Mey aus. 2011 übernahm er den Familienbetrieb Mey und kümmert sich nun als Geschäftsführer um die drei Filialen in Coesfeld und Gescher. Besonders die Vielseitigkeit, die seine Arbeit mit sich bringt, weiß der 38-Jährige zu schätzen. Ob ihm seine Berufswahl Bäcker – in der mittlerweile vierten Generation – bereits in die Wiege gelegt wurde, verriet der Coesfelder bei einem Interview mit Lena Riekhoff.
Stand für Sie immer fest, dass Sie auch einmal in die Bäcker-Fußstapfen treten werden?
Bastian Mey: Neben den üblichen Kinderträumen von Feuerwehrmann, Polizist und Astronaut hatte ich realistisch schon immer den Bäcker als zukünftigen Beruf ins Auge gefasst. Auch wenn mein Vater meint, dass ich ohne den Familienbetrieb vielleicht Koch geworden wäre (lacht).
Was macht Ihnen am meisten Freude bei der Arbeit?
Mey: Ich mag es einfach, mit Lebensmitteln zu arbeiten. In unserem Produkt ist Leben drin, das ist kein Stück Stahl. Das Gefühl und die Erfahrungen spielen bei der Arbeit eine große Rolle. Backen ist immer auch Leben und wir backen mit viel Liebe zum Produkt. Hinzu kommt, dass ich durch meine Arbeit ungefähr ein paar tausend Leute am Tag glücklich machen kann. Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind: Was gibt es Schöneres als den Tag beim Frühstück mit einer Tasse Kaffee und einem belegten Brötchen zu starten? Dass man den Kunden eine Freude macht, ist ein toller Teil meiner Arbeit.
Wie würden Sie die Tätigkeit beschreiben?
Mey: Die Arbeit ist äußerst vielfältig. Das liegt an der großen Auswahl unserer Produkte. Man kann sich außerdem auch kreativ einbringen. Viele haben ganz falsche Vorstellungen von der Tätigkeit eines Bäckers. Mit dem Kuchenbacken in der eigenen Küche hat das nichts zu tun. Die Abläufe in der Backstube sind ganz anders.
„Backen ist immer auch Leben und wir backen mit viel Liebe zum Produkt. Hinzu kommt, dass ich durch meine Arbeit ungefähr ein paar tausend Leute am Tag glücklich machen kann.“
Um solche falschen Erwartungen auszugleichen, ist ein Praktikum vermutlich sinnvoll …
Mey: Mit einem Praktikum kann man nicht verlieren. Man hat die Möglichkeit, in den Arbeitsalltag hineinzuschnuppern und festzustellen, ob der Beruf zu einem passt. Und selbst wenn das nicht der Fall ist, hilft einem dieses Wissen, die richtige Entscheidung für die Zukunft zu fällen.
Welche Voraussetzungen sollten künftige Bäcker mitbringen?
Mey: Die Motivation ist ganz entscheidend. Man muss schon wirklich Lust auf die Arbeit haben. Die Praxisnähe ist ein Vorteil des Berufs, aber gleichzeitig sollte man dabei auch keine Angst haben, zuzupacken. Wenn man beispielsweise einen 20-Kilogramm-Eimer mit Marmelade vor sich stehen hat, darf man keine Hemmungen haben, da auch mit der Hand hineinzufassen. Hinzu kommt die Teamfähigkeit. Wir arbeiten viel in der Gruppe, da die Arbeit so effizienter aufgeteilt werden kann.
Viele nennen als Nachteil des Berufes häufig das frühe Aufstehen. Wie sehen Sie das?
Mey: Der frühe Arbeitsbeginn sollte kein Grund sein, sich gegen den Beruf zu entscheiden. Es kommt lediglich darauf an, einen Rhythmus zu entwickeln, der für einen selbst funktioniert. Früh ins Bett gehen oder einen Mittagsschlaf halten – für jeden ist etwas anderes richtig. Aber das gilt auch für andere Berufe. Anders als bei dem Schichtdienst, hat man als Bäcker dafür einen regelmäßigen Schlafrhythmus. Außerdem kann man auch tagsüber etwas unternehmen.
Essen Sie denn trotz langjähriger Tätigkeit auch privat gerne noch Kuchen und Co.?
Mey: Natürlich. Ein Obststreuselkuchen macht mir beispielsweise nicht nur Spaß zu backen, sondern davon gönne ich mir auch gerne mal ein Stück.
Martin Bäumer präsentiert drei gute Gründe für eine Ausbildung zum Bäcker(m/w/d)
Martin Bäumer, Obermeister der Bäcker-Innung im Kreis Coesfeld, schätzt am Bäckerberuf nicht nur, dass dieser abwechslungsreich ist und Kreativität erfordert, sondern auch, dass er gute Weiterbildungsmöglichkeiten bietet.
Martin Bäumer, Obermeister der Bäcker-Innung im Kreis Coesfeld, nennt drei gute Gründe für eine Ausbildung zum/zur Bäcker/Bäckerin.
1.) Der Bäckerberuf ist abwechslungsreich und kreativ. Das Sortiment ist von Brot über Kuchen bis hin zu Snacks wie Pizza sehr vielfältig. Die Tätigkeit bietet auch viele Möglichkeiten, selbst kreativ zu werden, etwa beim Erschaffen von eigenen Brotsorten.
2.) Es gibt immer mehr Weiterbildungsmöglichkeiten. Auch über die Meisterprüfung hinaus, haben Bäckereimeister beispielsweise die Möglichkeit, zu studieren. Fächer wie Betriebswirtschaftslehre oder Ökotrophologie sind hierbei beliebt. In Berlin wird sogar der Studiengang Lebensmitteltechnik mit Schwerpunkt Bäckereitechnik angeboten. Auch wenn man sich beispielsweise mit einem eigenen Café selbstständig machen möchte, ist eine Ausbildung zum Bäcker eine gute Wahl.
3.) Die Arbeit ist sehr praxislastig. Wer gerne mit seinen Händen arbeitet, ist hier genau richtig. Zwar werden Grundrechenkenntnisse benötigt, aber Schulfächer wie Mathe, Physik und Co. spielen nur eine Nebenrolle.
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbildungsdauer: |
Bäcker/Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk Bäckerei 3 Jahre |
Vergütung monatlich: |
615 Euro (2019) 700 Euro (2019) 820 Euro (2019) |
Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2020: |
Bäcker: 11 Bäckereifachverkäufer: 23 |
Berufsschulstandort: |
Coesfeld |
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Vergütung monatlich:
615 € im 1. Lehrjahr
700 € im 2. Lehrjahr
820 € im 3. Lehrjahr
Abgeschlossene Ausbildungsverträge im Kreis Coesfeld in 2018
Bäcker: 6
Bäckereifachverkäufer: 18
Berufsschulstandort:
Coesfeld
Welche Voraussetzungen du erfüllen solltest
Beim Beruf des Bäckers sind Kreativität und handwerkliches Geschick gefragt. Bäcker/innen backen nicht nur Brot und Kleingebäck, sondern stellen auch Feinbackwaren, Torten und Desserts sowie Backwarensnacks her.
Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Bäckerei verkaufen Brot, Backwaren und kleine Imbisse. Sie bedienen und beraten Kunden und sorgen dafür, dass die Ware kreativ präsentiert wird. Es ist ein abwechslungsreicher Beruf, bei dem man mit Fachwissen und Ausstrahlung überzeugt.