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Traumberufe in Hamm

Kfz-Mechatroniker
– Faszination Fahrzeug

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Mercedes-Benz Ostendorf bietet Auszubildenden alle Facetten des Berufs – die ungebrochene Faszination des Autos

Ob Pkw, Lkw oder Oldtimer: In der Werkstatt bei Ostendorf werden die Auszubildenden gründlich auf alles vorbereitet. Foto: Körtling
Von Peter Körtling

Mercedes-Benz Ostendorf bietet in Hamm an der Dortmunder Straße 84-90 die ganze Welt des Automobils: vom Stadtflitzer Smart bis zur Luxus-Sport-Limousine von AMG, vom Lkw und kleineren Nutzfahrzeugen bis zur Oldtimer-Sparte Ostendorf Classic – hier wird alles geboten, was das Herz von Technikliebhabern höherschlagen lässt. Die 155 Mitarbeiter an dem Standort bieten – neben dem Handel – auch im Service- und Werkstattbereich Spitzenleistung.

Klaus Gebauer ist Leiter der Hammer Niederlassung und hat seinen Beruf von der Pike auf gelernt: „Im Jahr 1975 habe ich selbst in unserem Ahlener Betrieb meine Ausbildung zum Kfz-Schlosser begonnen“, sagt der Chef lächelnd. Mit 23 Jahren legte er erfolgreich seine Meisterprüfung ab, und nach vielen Jahren der Weiterbildung und in wechselnden Funktionen ist er seit 20 Jahren an der Spitze des Ostendorf-Betriebes in Hamm.

„Die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen ist heutzutage sowieso eine elementare Voraussetzung, um im Berufsleben erfolgreich zu sein“, sagt Klaus Gebauer. Und das hat seine Gründe, wie er erklärt: „Früher wurde ein neues Modell entwickelt und dann für viele Jahre produziert“, so der Fachmann. Die Erneuerung und Entwicklung der Produktpalette sei aber im Fahrzeugbereich erheblich schneller geworden. Daher gelte es, von Anfang an immer am Ball zu bleiben.
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Alle Informationen zum Ausbildungsberuf Kfz-Mechatroniker (m/w/d) findest du in der Sonderveröffentlichung deiner Tageszeitung, als Podcast und in der Radio-Sondersendung. Alle Erscheinungstermine im Überblick
Als Klaus Gebauer Auszubildender war, hieß der Beruf noch Kfz-Schlosser. Der Chef bei Mercedes Ostendorf in Hamm legt Wert auf eine umfassende und gründliche Ausbildung – und auf Fortbildung in den weiteren Berufsjahren. Foto: Körtling

Ausbildung in allen Abteilungen

Das gute Fundament einer umfassenden beruflichen Ausbildung ist bei Mercedes-Benz Ostendorf kein Zufall: Es besitze einen hohen Stellenwert, wie der Chef betont. „Über 80 Prozent unserer Mitarbeiter haben wir selbst ausgebildet“, sagt Gebauer. Das Unternehmen bilde eben nicht für den Markt, sondern für den eigenen Bedarf aus – und zwar gründlich. Das zeigt sich in dem umfassenden Konzept, nachdem jeder technische Auszubildende alle Abteilungen durchläuft: „Ob Pkw-, Lkw- oder Ostendorf-Classic-Werkstatt: In allen Bereichen werden die Azubis eingesetzt und unterwiesen“, betont Gebauer.

Er ist als Handwerksmeister natürlich stolz auf den guten Ruf, den das Unternehmen inzwischen genießt. „Gerade die Oldtimer-Szene ist hervorragend vernetzt“, erzählt der Experte. Demnächst habe sich erst wieder ein Kunde aus Österreich angesagt, der seinen Mercedes SL „Pagode“ bei Ostendorf-Classic in Hamm rundum einer Erneuerung unterziehen lässt.

„Wer ein Praktikum machen möchte, ist bei uns immer willkommen.“

Klaus Gebauer

Mercedes-Benz Ostendorf

Solche historischen Schätze liegen preislich schnell im sechsstelligen Bereich und werden von ihren Besitzern nur in beste Hände gegeben. Durch echtes Können in allen Bereichen sei es zudem auch gelungen, zum AMG-Performance-Center zu werden.
Moderne Technik ist bei Mercedes-Benz selbstverständlich – um den ganzheitlichen Ansatz der Ausbildung noch zu vervollkommnen, geht das Unternehmen ungewöhnliche Wege: „Vor fünf Jahren habe ich mitbekommen, dass ein alteingesessener Motorenbauer-Betrieb schließt“, erinnert sich Gebauer. Er habe sofort Kontakt aufgenommen, einen erfahrenen Altgesellen des Unternehmens eingestellt und einen Großteil der Werkstattausstattung übernommen. „So ermöglichen wir unseren Auszubildenden, sich den gesamten Bereich der Motorüberholung und -instandsetzung anzueignen.“
„Inzwischen begegnet einem ja gerade im Kfz-Bereich oft das Vorurteil, dass die Werkstatt-Leute nur das Diagnose-Gerät anschließen und nach dessen Anweisung Teile tauschen könnten“, sagt Gebauer verschmitzt.  Das sei bei ihnen definitiv nicht der Fall. Derzeit gebe es an seinem Standort rund 20 technische Auszubildende, über mangelnden Nachwuchs könne er sich nicht beklagen:
„Wer ein Praktikum machen möchte, ist bei uns immer willkommen.“

Für die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker genüge ein qualifizierter Haupt- oder Realschulabschluss. Geeignete Bewerber würden zu einem Gespräch eingeladen und bekämen die Chance, ihre Gesprächspartner von ihrer Eignung zu überzeugen. Wenn alles klappt, steht den jungen Menschen ein Berufsleben mit zahlreichen Möglichkeiten offen.

Oldtimer sind nicht nur eine Leidenschaft der Ostendorf-Mitarbeiter, sie sind auch für deren Reparaturen spezialisiert. Foto: Körtling

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Früh eigenständig arbeiten und gut verdienen

Julius Franken ist Innungsobermeister der Kfz-Innung Hamm-Unna. Foto: Körtling

Julius Franken ist Innungsobermeister der Kfz-Innung Hamm-Unna, zu der rund 150 Unternehmen gehören. Parallel zum Studium der technischen Betriebswirtschaftslehre hat der 43-Jährige eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker absolviert und leitet nun seit zehn Jahren – in dritter Generation – das Autohaus Julius Franken. Er beschäftigt an drei Standorten rund 140 Mitarbeiter, darunter 24 Auszubildende.

Der Beruf des Kfz-Mechanikers ist inzwischen zum Kfz-Mechatroniker geworden. Was bedeutet das für die Ausbildungsinhalte?

Franken: Die Kenntnisse und Fertigkeiten in unserem Beruf haben sich vervielfacht. Zum klassischen Handwerk ist enorm viel Elektronik gekommen, was ja auch nicht verwundert, wenn man sich moderne Fahrzeuge in allen Bereichen anschaut.
Im vergangenen Jahr hatten wir eine Mitarbeiter-Feier, bei der wir allein 18 Mitarbeiter für ihre 25- bis 50-jährige Unternehmenszugehörigkeit geehrt haben. Wenn man sich mit denen unterhält und die Entwicklungen im Kfz-Bereich dieser Zeit verfolgt, dann begreift man den Entwicklungssprung in der Technik. All die modernen elektronischen Helfer, die inzwischen zum Standard gehören, wollen gekannt und beherrscht sein. Das endet nicht bei der Bedienung des Diagnose-Geräts. So kommt auch die vergleichsweise lange Ausbildungszeit von 3,5 Jahren zustande.

Wie steht es denn um Auszubildende und was erwartet diese?

Franken: Das Kfz-Handwerk ist immer noch der Traumberuf schlechthin für viele Jugendliche. Trotzdem stehen wir in einem Wettbewerb um die besten Köpfe. So bieten wir bei uns rund 120 Praktika jedes Jahr. Das beginnt beim Tagespraktikum zum Reinschnuppern und endet bei mehrwöchigen Praktika, bei denen jemand schon etwas lernt. Dabei grenzen wir niemanden aus, wir haben Praktikanten von Fördereinrichtungen ebenso wie von der Handelsschule.
Die Jugendlichen erkennen schnell die Vorteile einer solchen Ausbildung: Relativ früh kann man eigenständig arbeiten und Verantwortung tragen. Auch die leistungsgerechte Bezahlung ist ein echter Vorteil. Dazu kommen zahlreiche Perspektiven: Nach der Lehre kann die Fortbildung zum Service-Techniker, Service-Berater, Diagnose-Techniker oder zum Meister folgen, was in einem größeren Haus tolle Chancen eröffnet. Außerdem bilden wir eine enge Bindung zu den Marken des VW-Konzerns aus. Wer das kennengelernt hat, wägt gut ab, ob es sich wirklich lohnt, alternativ erst einmal „irgendwas“ zu studieren. Denn dann muss man oft dem Beruf hinterher reisen und sich über lange Zeit beweisen, bis der Verdienst stimmt und man eigenständig arbeiten darf.

Was muss ein jugendlicher Mensch erfüllen, wenn er sich um eine Ausbildung bewerben will?

Franken: Gute Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern sind notwendig, die Form des Schulabschlusses ist dagegen nicht so wichtig. Auch Schüler von der Haupt- oder Realschule haben gute Chancen, wenn sie zeigen, dass sie den Beruf wollen. Dann steht einer erfolgreichen Karriere im Kfz-Bereich nichts entgegen.

Die Fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre

Vergütung monatlich:

640 € im 1. Lehrjahr
705  € im 2. Lehrjahr
800 € im 3. Lehrjahr
885 € im 4. Lehrjahr

Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2019

104

Berufsschulstandort:

Hamm/Werne/Unna

Weitere Zahlen: 
Aktuell hat die „Kraftfahrzeug-Innung Hamm-Unna“ 153 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen. Die Betriebe bilden zurzeit 370 junge Menschen aus.

Schwerpunkte des Berufs:
1. Personenkraftwagentechnik
2. Nutzfahrzeugtechnik
3. Motorradtechnik
4. System- und Hochvolttechnik
5. Karosserietechnik

Der Beruf in aller Kürze

Kfz-Mechatroniker/innen reparieren Kraftfahrzeuge und kümmern sich um die Aus-, Um- und Nachrüstung der Fahrzeuge. Sie warten mechanische, elektronische, hydraulische und pneumatische Systeme und führen Abgasmessungen durch. Dafür benutzen sie elektronische und computergesteuerte Messund Diagnosegeräte.

Weitere Infos zur Ausbildung: www.autoberufe.de

Gute Adressen

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