"Die Arbeit ist abwechslungsreich und zukunftssicher. Man arbeitet mit moderner Technik wie der Wärmepumpe", erklärt Ben Kattenbusch seine Berufswahl.

Der 19-Jährige entschied sich nach seinen Praktika gegen den Beruf von Vater Jan als Fliesenleger und für den des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik bei der Firma Cichon und Pannewig an der Ferdinand-Poggel-Straße 25. Dass er ins Handwerk gehen würde, war für den Hauptschüler hingegen klar.

Der Beruf des früheren Sanitär- und Heizungsinstallateurs sei sehr anspruchsvoll, betont Jan Pannewig. "Rohrsysteme, Photovoltaik und Solarthermie, Einbindung der Heizung über digitale Technik, all das lernen die Auszubildenden", so der Geschäftsführer. Körperlich sei die Arbeit durch unterschiedliche Hebehilfen zwar inzwischen einfacher geworden. "Aber dafür legen die Kunden viel Wert auf saubere Arbeit."

Meister und Ausbildungsleiter bei Cichon & Pannewig Heiko Swienty erklärt Azubi Ben Kattenbusch die moderne Gastherme - Traumberuf Sanitär 2025
Meister und Ausbildungsleiter bei Cichon & Pannewig Heiko Swienty erklärt Azubi Ben Kattenbusch die moderne Gastherme. Foto: Markus Liesegang

Im Neu- und Altbau aktiv

Ein gepflegtes Erscheinungsbild verlangt der Kaufmann auch von seinen Monteuren auf den Baustellen im Großraum Hamm – auch von den fünf Auszubildenden unter insgesamt 40 Mitarbeitern. "Aufgrund des technischen Fortschritts und eben, weil unsere Mitarbeiter ihre Vorlieben haben, sind die Teams spezialisiert", erklärt er. Cichon und Pannewig arbeitet im Neu- und Altbau, saniert und modernisiert, macht komplette Bäder aus einer Hand inklusive Trockenbau und Fliesenlegen. "Wir haben auch die Zertifizierung für große Klimaanlagen", beschreibt er die Expertise im Unternehmen. "Außerdem sind wir Viessmann-Kompetenz-Partner."

Der Kaufmann gründete den Betrieb gemeinsam mit Sanitär- und Heizungsbaumeister Christian Cichon vor 21 Jahren an der Werler Straße. "Die meisten unserer Mitarbeiter, darunter vier Meister, sind mehr als zehn Jahre dabei."

Bei den Auszubildenden legt Jan Pannewig Wert auf die Grundtugenden. "Das sind ja einfache Dinge wie Pünktlichkeit, Motivation, gepflegtes Erscheinungsbild und ordentliches Auftreten beim Kunden", erklärt der Geschäftsführer. Und ergänzt: "Eigenständigkeit, dass die Auszubildenden sehen, was sie tun könnten."

Den Kundendienst gibt Ben Kattenbusch im dritten Lehrjahr als Favorit in der Arbeit an. "Unterschiedliche Einsatzorte und Heizungstechnik", begründet er. Dieses Interesse und die Neugier verlangt auch Ausbilder Heiko Swienty neben den schon genannten Tugenden. "Ich möchte, dass die Auszubildenden zeigen, dass sie Lust auf den Job haben", sagt der Sanitär- und Heizungsbaumeister.

Ben Kattenbusch bohrt in die Fliese am Boden - Traumberuf Sanitär 2025
Ben Kattenbusch ist am liebsten im Kundendienst unterwegs und mag die abwechslungsreiche Arbeit des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Foto: Cichon und Pannewig

Viel Unterstützung für den Nachwuchs

Cichon und Pannewig bietet dem Nachwuchs viel Unterstützung. "Wir haben hier nicht nur eine kleine Elektrowand, sondern auch alte Öl-Brenner. Dort bauen die Altgesellen Fehler ein, die die Auszubildenden finden müssen", erklärt Heiko Swienty. Das Löten der Rohre sei auch Prüfungsinhalt, im Alltag des Installateurs aber nicht mehr gebräuchlich, vom sicheren Pressverfahren vollständig abgelöst. "Das Üben wir auch hier."

Die Atmosphäre im Hammer Unternehmen mit junger Mannschaft und lokalem Arbeitsschwerpunkt gefällt Ben Kattenbusch. Dass er in seinem Traumberuf weiterhin arbeiten wird, ist für ihn keine Frage. Ob er auch den Meister oder Techniker nachlegen wird, lässt er erst einmal offen.

Drei Antworten von...

...Ulrich Grommes, Obermeister der Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Hamm

Obermeister Ulrich Grommes

1. Wie wichtig ist es für Ihr Gewerk, dass Menschen mit verschiedenen persönlichen und beruflichen Hintergründen im Handwerk ein "Zuhause" finden?

In unseren Handwerksbetrieben geht die Verbindung zwischen den Betriebsinhabern und den Mitarbeitern weit über ein normales Verhältnis hinaus. Durch die kleinen Betriebsgrößen gibt es täglich engen Kontakt. So kommen die Mitarbeiter auch mit Themen zu uns, die über die beruflichen Fragen hinausgehen. Oft wird auch über private Dinge gesprochen und bei uns ist ein Mitarbeiter nicht nur eine Nummer, sondern vor allem ein Mensch. Wir im Handwerk sehen uns als eine Familie – natürlich gibt es auch einmal Streit, aber am Ende zieht man gemeinsam an einem Strang.

2. Nicht nur die Menschen, sondern das Handwerk selbst ist vielfältig. Wie erleben Sie diese Vielfalt in Ihrem Gewerk?

Unser SHK-Handwerk ist besonders vielfältig. Unsere Mitarbeiter stellen sich täglich neuen Herausforderungen. Wurde gestern noch ein Wasserrohrbruch behoben, so steht am nächsten Tag die Installation einer neuen Wärmepumpenanlage an. Es werden bei uns kleine Reparaturarbeiten ebenso durchgeführt wie die Installation von Bädern und Heizungen, die Sanierungen von Häusern sowie große Neubauprojekte. Somit ist für jeden etwas dabei und die Arbeit wird nie langweilig. Es gibt immer neue spannende Herausforderungen.

3. Wie sehen die Entwicklungsmöglichkeiten für junge Menschen in Ihrem Gewerk aus?

Gerade das SHK-Handwerk ist eine der wesentlichen Säulen, wenn es um die Klimawende in Deutschland geht. Nur mit unseren Mitarbeitern kann der Wechsel zu umweltfreundlichen Heizungstechniken gelingen. Darüber hinaus stehen Millionen von Bädern zur Sanierung an. Somit gibt es im SHK viel zu tun und es gibt hervorragende Chancen für junge Menschen, die sich für diesen Beruf entscheiden. Sie können nach der Ausbildung als Gesellen arbeiten, sich weiter fortbilden und leitende Stellen übernehmen. Darüber hinaus können sie auch eine Meisterprüfung absolvieren oder ein Studium aufnehmen – es stehen ihnen alle Türen offen.

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