Vom Handwerk in die Industrie und wieder zurück ins Handwerk – der berufliche Werdegang von Lukas Riepe war nicht gradlinig, aber auch Umwege können bekanntlich zum Ziel führen. Denn das hat der 21-Jährige im Februar erreicht, als er seine Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik erfolgreich abgeschlossen hat.
Dabei überzeugte er nicht nur beim theoretischen Teil, sondern mit beeindruckenden 99 von 100 möglichen Punkten auch in der praktischen Prüfung. "Wir mussten eine Gastherme, die an einer Wand hing, anschließen – mit Rohren und weiteren Bauteilen", erzählt Lukas Riepe. Wobei der Teufel im Detail steckte, denn die angehenden Anlagenmechaniker mussten dafür unter anderem löten, biegen, pressen und schweißen, um die benötigten Teile in die richtige Form zu bringen, zu verbinden und zu befestigen. Anschließend mussten die Prüflinge im Rahmen eines sogenannten Fachgesprächs Fragen zu ihrer Vorgehensweise und der Bedeutung der verwendeten Bauteile beantworten.

Die GS Wärmesysteme GmbH hat den Nachwuchsanlagenmechaniker nach dem erfolgreichen Abschluss seiner Ausbildung direkt übernommen. Mittlerweile ist der Wickeder zum echten Experten in Sachen Wärmepumpen geworden, denn das Heizsystem, bei dem Umweltwärme aus der Luft, der Erde oder dem Wasser in Heizenergie umgewandelt wird, ist einer der Bereiche, auf den sich der Wickeder Betrieb spezialisiert hat. "Ich mache derzeit hauptsächlich Wärmepumpen, wobei zwischendurch auch immer mal wieder Projekte rund um die Themen Sanitär, Klima und Lüftung sowie andere Heizsysteme auf der Tagesordnung stehen."
Was wann genau ansteht, erfährt der 21-Jährige meist morgens, wenn er um 8 Uhr an der Firma ankommt. "Dann bespreche ich mich mit den Kollegen. Gemeinsam schauen wir, welche Materialien und Werkzeuge auf den jeweiligen Baustellen gebraucht werden, laden diese in die Firmenfahrzeuge ein und los geht es zum Kunden." Hauptsächlich arbeitet Lukas Riepe bei Privatkunden, aber auch Unternehmen sowie öffentliche Institutionen und Auftraggeber setzen auf die Kompetenz und Erfahrung des Betriebs, der auf eine über 40-jährige Historie zurückblicken kann.
Ob Wartungen, Reparaturen oder Inbetriebnahmen – Lukas Riepe schätzt die Arbeit als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. "Der Beruf ist sehr vielschichtig und man kommt viel rum. Außerdem sind die Tätigkeiten sehr abwechslungsreich, denn jede Baustelle ist anders und man hat immer wieder mit neuen Kunden zu tun."

Während der dreieinhalbjährigen Ausbildung stand für den 21-Jährigen nicht nur im Betrieb Berufspraxis und Erfahrung sammeln auf dem Programm, sondern auch im Berufsbildungszentrum in Soest. "In den ein-, zwei- beziehungsweise dreiwöchigen Lehrgängen im BBZ haben wir unter anderem alles Wichtige über die verschiedenen Rohre wie beispielsweise Kupfer-, Stahl- und Edelstahlrohre und Mehrschichtverbundrohe gelernt sowie ihre Einsatzgebiete und die verschiedenen Verbindungsarten. Auch die Themen Elektronik, Metallbearbeitung und Schweißen wurden im BBZ in Lehrgängen ausführlich und praxisnah behandelt."
Zusätzlich besuchen angehende Anlagenmechaniker regelmäßig die Berufsschule. "Mathe sollte man mögen, denn in unserem Beruf müssen wir sehr viel rechnen – meist mit Formeln", verrät Lukas Riepe. "Das reicht von Kräften, bei denen wir wissen müssen, wie stark sie worauf wirken, über Temperaturen bis hin zu Gefällen." Denn schließlich sollen die Flüssigkeiten in den von Anlagenmechanikern verlegten Leitungen auch an ihr Ziel kommen.