"Die Arbeit als Elektroniker hat mir direkt viel Spaß gemacht, aber etwas hat mir gefehlt", erinnert sich Lukas Hermans, wenn er an sein Praktikum in der Industrie denkt. "Ich habe mich als Mensch nicht richtig wahrgenommen gefühlt, das persönliche Miteinander war nicht so da." Daher entschied sich der 17-Jährige, seine Ausbildung als Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik im Handwerk zu machen.

"Ich habe mich bei mehreren Betrieben beworben und im August 2023 bei Schröter + Fabian meinen Vertrag unterschrieben." Eine Entscheidung, die genau die richtige für ihn war. "Hier kennt jeder jeden, man kümmert sich um den anderen und ist füreinander da", freut sich der Berufseinsteiger. "Das gefällt mir sehr gut." Auch die Tätigkeiten machen ihm viel Spaß. "Der Betrieb ist breit aufgestellt, daher sind die Arbeiten sehr abwechslungsreich. Neben der klassischen Elektroinstallation machen wir sehr viel zum Thema Sicherheit – also Funkalarmanlagen, Schließanlagen und Zutrittskontrollsysteme sowie Brandmeldeanlagen und Videoüberwachungsanlagen." Vor Kurzem hat der Azubi mit seinen Kollegen elektrische Rollläden in einer Wohnung eingebaut, die sich bequem von unterwegs steuern lassen.

Lukas Hermans, Elektroniker-Azubi im ersten Lehrjahr, schließt ein Netzteil für eine Sprechanlage an. Foto: Gabi Bender

Ende Mai hat Lukas Hermans seine Zwischenprüfung erfolgreich absolviert. "Wir haben einen Grundriss von einem Gebäude bekommen und mussten gemäß der Auftragsbeschreibung alles, was den Bereich Elektroinstallation betrifft, einzeichnen und beschriften, über welchen Stromkreis was läuft und wie wir die einzelnen Stromkreise absichern." Anschließend mussten die angehenden Elektroniker Aufgaben lösen, bei denen die Widerstände von Schutzleitern und der jährliche Energieverbrauch einer Beleuchtungsanlage in einer Lagerhalle berechnet werden mussten.

Neben der Arbeit in dem Meisterbetrieb in Hamm besucht der 17-Jährige die Berufsschule und macht im Rahmen der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) verschiedene Lehrgänge im Berufsbildungszentrum (BBZ) in Soest. Im ersten und zweiten Lehrgang, die zwei Wochen am Stück stattgefunden haben, standen die verschiedenen Verlegearten von Kabeln im Mittelpunkt. "Wir haben gelernt, wie wir Kabel sinnvoll verlegen, so dass alles gerade ist, der Biegeradius eingehalten wird, es keine Quetschstellen gibt und das Ganze nachher auch noch hübsch aussieht. Darüber hinaus haben wir einfache Schaltungen verdrahtet." In einem weiteren Lehrgang standen Sat- und Netzwerkdosen für Fernsehen und Internet auf dem Programm und wie man diese verdrahtet und anschließt.

Der angehende Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, Lukas Hermans, übernimmt die komplette Montage der Videosprechanlage inklusive des Anbringens der Ständer. Foto: Gabi Bender

"Dass ich nicht ins Büro, sondern handwerklich arbeiten wollte, stand für mich schon früh fest", sagt Lukas Hermans. "Ich fand es schon immer toll, etwas mit den eigenen Händen zu machen und nach der Arbeit zu sehen, was man geschafft hat." Die handwerkliche Arbeit hat auch noch einen weiteren Vorteil. "Man lernt viel, was man im Privatleben anwenden kann, denn mit dem Wissen und der Erfahrung kann man extrem viel selbst machen. Daher kann ich den Beruf nur weiterempfehlen."

Als wichtige Voraussetzungen für die Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik nennt der Azubi: "Mathe und Physik sollte einem liegen und außerdem sind Eigeninitiative und Interesse an der Arbeit wichtig." Und Bernd Simon, Elektrotechniker-Meister bei Schröter + Fabian, ergänzt: "Logisches Denken und technisches Verständnis sollten Bewerber ebenfalls mitbringen und weder eine Sehschwäche in Bezug auf Farben noch Höhenangst haben, denn Elektroniker müssen für Deckenmontagen häufig auf Leitern arbeiten."

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