Im Einsatz für makellose Wände
Autor: Markus Liesegang
Farbe oder keine Farbe? Das ist besonders in Innenräumen oft Thema. Keine Farbe, also Weiß, lässt einerseits einen großen Gestaltungsspielraum, muss aber unbedingt deckend und auf perfekt vorbereitetem Untergrund aufgetragen werden, um wie gewünscht zu strahlen. Eine Arbeit für den Profi. Auf dem Weg dorthin ist Leon Glomb. Der 19-Jährige lernt den Beruf Maler und Lackierer mit Schwerpunkt Gestaltung und Instandhaltung im Hammer Unternehmen Kuhlmann & Sohn Malerbetrieb GmbH.
Bevor Maler-Azubi Leon Glomb der Wand einen reinweißen Anstrich verpasst, hat er sie gründlich vorbereitet. Foto: Markus Liesegang
„Ich wollte ins Handwerk, habe zusätzlich ein Praktikum beim Sanitärinstallateur gemacht“, erzählt der Realschulabgänger, „das hier hat mir besser gefallen“. Er schätzt die Vielfalt an Aufgaben. Im Einsatz ist er momentan in einem Privathaus, einem Altbau. Spachteln des Originalputzes, Schleifen, Grundieren und anschließend das gleichmäßige Streichen eben mit weißer Farbe. Die Zimmer bekommen eine makellose Oberfläche. Leon Glomb ist stolz auf sein Tagwerk.
„Wir verlegen auch Fußböden und renovieren im Denkmalbereich.“
„Wir sind recht breit aufgestellt„, betont Malermeister Joachim Kuhlmann. „Unsere 13 Gesellen und vier Azubis arbeiten in Privathäusern, öffentlichen Gebäuden oder auch für die Industrie. Übrigens übernehmen wir nicht nur Malerarbeiten innen und außen sowie Wandbeläge, sondern verlegen auch Fußböden vom Teppich über Linoleum und PVC bis zu Design-Vinylböden. Und wir renovieren, auch im Denkmalbereich.„
Finn Däsler macht ein Praktikum beim Kuhlmann & Sohn Malerbetrieb und unterstützt bei den Vorarbeiten zum Streichen, indem er Gipsspachtel glättet. Foto: Markus Liesegang
Ganz unterschiedliche Aufgabenfelder also, die viel Know-how von den Mitarbeitern des Werrieser Unternehmens erfordern. „Du musst wissen, welche Farbe für welchen Untergrund geeignet ist, lernst unterschiedliche Techniken des Streichens, um zum Beispiel optische Effekte zu erzeugen“, sagt Leon Glomb. Das Arbeiten auf der Baustelle erfolgt nach der Einweisung durch den Gesellen eigenständig. „Und das klappt gut“, bestätigt der Auszubildende. „Auch die Zusammenarbeit im gesamten Team.“ Dieses gute Betriebsklima unterstützt Joachim Kuhlmann regelmäßig zum Beispiel mit einem Besuch der Bowlingbahn oder einer Brauerei.
Gute Schulnoten, aber auch gute Umgangsformen und Teamfähigkeit
Der Malermeister hat nach seinem Abitur die Ausbildung zum Kaufmann gemacht und anschließend bei Vater Heinz Günter das Handwerk gelernt. Den Meisterbrief erhielt Joachim Kuhlmann 2001. Da wechselte auch der Name des Betriebs. „Mein Vater hat 1990 nach 25-jähriger Betriebszugehörigkeit Westhaus & Sohn Malerbetrieb GmbH übernommen, nach meinem Abschluss als Malermeister wurde die Firma umfirmiert zu Kuhlmann & Sohn Malerbetrieb GmbH.„
Pflegt die Teamarbeit: Malermeister Joachim Kuhlmann (von links) beschäftigt vier Auszubildende, hier mit Azubi Leon Glom, Praktikant Finn Däsler und Geselle Dominik Lehmkemper. Foto: Markus Liesegang
Und was erwartet der Chef von den Bewerbern um einen Ausbildungsplatz? „Die schulische Leistung spielt schon eine Rolle“, sagt Joachim Kuhlmann. „Wichtig ist aber auch das Auftreten gegenüber Mitarbeitern und Kunden, also gute Umgangsformen und Teamfähigkeit.„
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1. Was ist für Sie das Beste an Ihrem Handwerk?
Für mich ist das Beste an meinem Handwerk, dass man immer wieder sieht, was man geschafft hat. Am Ende des Tages kann ich genau sagen, wie viele Wände ich gestrichen und wie viele Fenster ich lackiert habe. Es ist ein tolles Gefühl, dieses Ergebnis, das ich mit eigener Kraft erschaffen habe, zu sehen. Und wenn sich der Kunde über die neue Tapete in der Wohnung freut, ist es eine unfassbare Motivation für mich, jeden Tag erneut mein Bestes zu geben.
2. Was können junge Menschen nach der Ausbildung in diesem Handwerk machen?
Unterschiedliche Dinge. Zunächst lernen sie erst mal die grundlegenden Dinge – wenn nicht bereits vorhanden – wie Pünktlichkeit, Ordnung und respektvolles Miteinander. Sie lernen neben den normalen Malerarbeiten aber auch, auf sich selbst vertrauen zu können, mit vollem Engagement etwas Eigenes zu schaffen und auch stolz darauf sein zu können.
3. Was überrascht die Menschen am meisten, wenn Sie von Ihrem Handwerk erzählen?
Die Flexibilität dieses Berufes. Viele gehen davon aus, dass sich um 7 Uhr getroffen wird und dann bis 16 Uhr stumpf jeden Tag die gleiche Arbeit zu erledigen ist. Dem kann und muss ich widersprechen. Eigentlich kann man nie einen Tag mit dem anderen vergleichen, weil tagtäglich neue Entscheidungen getroffen werden (müssen) – und so ändert sich dann der ursprüngliche Tagesplan ganz schnell um einige Punkte und Aufgaben. Aber genau das macht es auch spannend und aufregend.
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Monatliche Vergütung ab:
800 € im 1. Lehrjahr
885 € im 2. Lehrjahr
1050 € im 3. Lehrjahr
Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2023:
13 / 36 insgesamt
Berufsschulstandort:
Hamm
Zahl der Innungsbetriebe:
46
Der Beruf in aller Kürze
Maler- und Lackierer/innen entwerfen und führen Gestaltungsarbeiten in Innenräumen und an Fassaden durch. Dazu gehören verschiedene Maltechniken, Tapeten, Dekorputze und Bodenbeläge. Sie erledigen Holz- und Bautenschutzmaßnahmen, zum Beispiel Abdichtungsarbeiten an Bauwerken sowie Spezialbeschichtungen und Versiegelungen.
Außerdem leisten sie einen Beitrag zur Energieeinsparung, indem sie Dämmstoffe einbauen und Wärmedämm-Verbundsysteme erstellen. Der Beruf wird in folgenden Fachrichtungen ausgebildet:
- Gestaltung- und Instandhaltung
- Bauten- und Korrosionsschutz
- Kirchenmalerei und Denkmalpflege
Weitere Infos unter www.werde-maler.de