In der Region ist der Name Malermeister Eickhoff so etwas wie ein Gütesiegel. Seit über 100 Jahren vertraut die Kundschaft auf Kompetenz, Qualität und Zuverlässigkeit des Rüthener Malerbetriebs.

Seit einem Jahr führt Malermeister Thomas Teichrib das Traditionsunternehmen unter dem vertrauten Namen weiter – mit dem Ziel, Bewährtes zu erhalten und gleichzeitig frische Impulse zu setzen. Unterstützt wird Thomas Teichrib von einem Team aus einer weiteren Mitarbeiterin und einem ebenfalls langjährigen Mitarbeiter. Das engagierte Trio entwickelt maßgeschneiderte Lösungen – sowohl für private als auch gewerbliche Kunden. Dank regelmäßiger Weiterbildungen werden neue Techniken eingesetzt und moderne Gestaltungselemente geboten, die den aktuellen Trends gerecht werden. Über einen neuen Auszubildenden oder auch eine Auszubildende im Malerhandwerk, die das Team komplettieren, würden sich alle drei sehr freuen. Er oder sie hätte praktisch eine Eins-zu-eins-Betreuung.

Malermeister Thomas Teichrib mischt im Garten eines Privathauses zweikomponentiges Material zum Abdichten einer Sockelfläche. Foto: Helga Wissing

Wissing: Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Teichrib: Interesse am Handwerk hatte ich aber schon immer. Ursprünglich wollte ich Tischler werden, weil ich gerne mit Holz arbeite. Als ich mit der Schule fertig war, hatte ein guter Freund meines älteren Bruders gerade frisch den Meister gemacht und war auf der Suche nach einem Auszubildenden. Es war tatsächlich eine spontane Entscheidung, die ich bis heute nicht einen Tag lang bereut habe. Alles hat sich als perfekt und genau richtig erwiesen.

Wissing: Was ist das Besondere an diesem Beruf?

Teichrib: Er ist auf jeden Fall sehr vielseitig, auch durchaus kreativ. Auf jeder Baustelle erwartet uns etwas anderes, wir arbeiten drinnen und draußen. Im Sommer sogar überwiegend draußen. Die Aufgaben sind ganz unterschiedlich: Neben dem Malen und Lackieren geht es bei uns unter anderem auch um Tapeten, Bodenbeläge und Spachtelarbeiten. Hinzu kommt der Umgang mit ganz unterschiedlichen Auftraggebern, vom Privatkunden bis zur Kommune.

Wissing: Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung mitbringen?

Teichrib: Der Schulabschluss interessiert mich weniger. Wichtig sind Attribute wie Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Eigenständigkeit, Teamfähigkeit und natürlich Freude am Handwerk. Man muss Spaß haben an dem, was man tut. Gewisse Mathe-Kenntnisse sollten auch vorhanden sein und die Fähigkeit zum räumlichen Denken.

Wissing: Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

Teichrib: Zum einen kann man, wie ich, den Meister und sich damit auch selbstständig machen. Es gibt die Möglichkeit für große Farbhersteller im Außen- und Innendienst tätig zu werden. Oder man macht Karriere als Farbtechniker in Richtung Entwicklung. Die großen Hersteller bieten auch regelmäßig Seminare und Fortbildungen an. Beispielsweise zum Thema Wärmedämmung. So bleibt man immer auf dem aktuellsten Stand.

Auch das gehört dazu: Geselle Carsten Wendzich beim Abtransport von Bauschutt. Foto: Helga Wissing

Wissing: Ist der Beruf auch für Frauen geeignet?

Teichrib: Auf jeden Fall. Zu unserem Unternehmen gehört ja auch bereits seit sieben Jahren eine Gesellin. Wenn eine Aufgabe tatsächlich mal körperlich zu schwer sein sollte, übernimmt das eben jemand anderes. Frauen sind häufig sehr kreativ, arbeiten mit Liebe zum Detail und sind meiner Meinung nach eine Bereicherung im Handwerk.

Wissing: Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?

Teichrib: Wir treffen uns am Morgen an der Werkstatt, besprechen die verschiedenen Projekte, bevor wir alles zusammenpacken und zu den Baustellen fahren. Wir arbeiten bis donnerstags achteinhalb Stunden täglich, haben dafür am Freitag um 14 Uhr Feierabend.

Wissing: Hat der Beruf Zukunft?

Teichrib: Ganz sicher. Ich sehe nicht, wie jemals eine KI oder ein Roboter unseren Beruf ausführen könnte. Da Handwerker ohnehin sehr gefragt sind, ergibt das gute Möglichkeiten für junge Menschen. Solange gebaut, saniert und renoviert wird, geht uns die Arbeit nicht aus.

Drei Antworten von...

...Tanja Senftleben, Obermeisterin der Maler- und Lackierer-Innung Soest-Lippstadt

Obermeisterin Tanja Senftleben

1. Wie wichtig ist es für Ihr Gewerk, dass Menschen mit verschiedenen persönlichen und beruflichen Hintergründen im Handwerk ein "Zuhause" finden?

Menschen mit verschiedensten Werdegängen bringen neue Perspektiven, Fähigkeiten und Lösungen mit, die das Handwerk bereichern. Das Handwerk als Teil der Gesellschaft trägt auch eine soziale Verantwortung. Menschen eine Perspektive zu geben – unabhängig von Herkunft, Alter, Geschlecht oder bisherigen Berufen – ist ein Beitrag zu mehr Gerechtigkeit und Integration.

2. Nicht nur die Menschen, sondern das Handwerk selbst ist vielfältig. Wie erleben Sie diese Vielfalt in Ihrem Gewerk?

Ob traditionelle Handarbeit oder moderne Technikeinsätze – die Arbeiten im Malerhandwerk sind sehr abwechslungsreich geworden und fordern immer wieder neue Herangehensweisen. Die Anforderungen reichen von funktional bis künstlerisch – und fordern Fingerspitzengefühl, Fachwissen und ein Gespür für Design und Ästhetik. Je nach Projekt arbeiten wir mit unterschiedlichen Materialien – von klassischen Werkstoffen bis hin zu innovativen, nachhaltigen Alternativen. Das fordert nicht nur unser Wissen, sondern auch Flexibilität und vor allem Kreativität. Die Digitalisierung bringt nicht nur neue Maschinen, Werkzeuge und Prozesse ins Handwerk. Sie verändert und erleichtert unsere Arbeitsabläufe sowohl auf der Baustelle als auch im Büro.

3. Wie sehen die Entwicklungsmöglichkeiten für junge Menschen in Ihrem Gewerk aus?

Die duale Ausbildung im Handwerk vermittelt nicht nur fundiertes Fachwissen, sondern auch praktische Erfahrung. Junge Menschen sehen direkt die Ergebnisse ihrer Arbeit. Wer sich engagiert, kann schnell Verantwortung übernehmen – zum Beispiel als Vorarbeiter, Teamleitung oder Projektverantwortlicher.

Es gibt zahlreiche Fortbildungen – zum Meister, Techniker oder Fachwirt im Handwerk. Im Malerhandwerk sind zudem Spezialisierungen in modernen Technologien oder nachhaltigem Bauen möglich.

Wer unternehmerisches Denken mitbringt, kann sich selbstständig machen oder später einen Betrieb übernehmen.

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