Maurer bleibt ein zukunftsfähiger Beruf. Da ist sich Marek Szczepaniak sicher. Auch, wenn die Baubranche seit zwei Jahren mangelnde private Investitionen vermisst, gebe es Möglichkeiten, Geld zu verdienen. "Der Neubaubereich ist schon geschrumpft, unser Umsatz als Rohbauspezialist liegt aber immer noch bei 60, 70 Prozent", sagt der Bauingenieur.

Das Geschäftsfeld seiner msBau hat sich dennoch ein wenig verlagert in Richtung Umbau. "Gerade im Umbau braucht es einfach mehr Manpower", so Szczepaniak. "Ein Um- oder Anbau erfordert nicht nur handwerklich saubere Ausführung, sondern auch intensive Abstimmungen mit den Bauherren." Genau das sei ein Vorteil für das Unternehmen gewesen: Während andere Betriebe Mitarbeiter abbauen mussten, konnte msBau das Team sogar vergrößern.

Verstärkung durch kaufmännischen Leiter

Zur Verstärkung der Unternehmensführung hat Marek Szczepaniak einen kaufmännischen Leiter eingestellt – eine strategisch wichtige Entscheidung. "Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist eine präzise Kalkulation entscheidend", betont der Bauingenieur. Der neue Kollege bringt umfangreiche Erfahrung aus der freien Wirtschaft mit: In leitender Position bei einem Hersteller im Bereich IT verantwortete er die Bereiche Einkauf, E-Commerce und Marketing. Sein breites Fachwissen fließt direkt in zentrale Bereiche wie Kalkulation, kaufmännische Abläufe und digitale Prozesse ein – und setzt wichtige Impulse für die strategische Unternehmensentwicklung von msBau.

"Außerdem haben wir jetzt drei Bauleiter. Einen 23-jährigen Bauingenieur frisch von der Uni. Er hat aber schon ein Praktikum bei uns gemacht und danach als Student hier gearbeitet." Und dann beförderte der Geschäftsführer einen Mitarbeiter der ersten Stunde vom Vorarbeiter zum Bauleiter. "Er hat zwar nicht die Ausbildung", sagt Marek Szczepaniak, "aber einen riesigen Erfahrungsschatz, niemand bereitet Baustellen so perfekt vor. Seine Karriere zeigt auch, wieviel Potential der Beruf bietet. Und es ist so ein gut gemischtes Team entstanden, in dem jeder jedem hilft."

Ein Team, zu dem in diesem Jahr noch Asmir Ilchmann stößt. Der 21-Jährige legt in den nächsten Wochen seine praktische Gesellenprüfung ab, die theoretische hat er bestanden. "Die Praktische packt er auch", ist sein Chef sicher. "Er ist ein Guter. Und ich bilde schließlich aus, um die Leute auch zu übernehmen", betont er.

Marek Szczepaniak, Inhaber von msBau, bespricht mit seinem Auszubildenden Asmir Ilchmann, was zu tun ist. Foto: Markus Liesegang

Der Traum: ein eigenes Haus, selbst gebaut

"Ja. Es macht immer noch sehr viel Spaß", spricht Asmir Ilchmann von der richtigen Berufswahl. Das Aufbauen, mauern eben, aber auch Betonarbeiten, sind sein Ding. "Du hast nach Abschluss der Baustelle etwas geschaffen, was bleibt." Sein Traum ist natürlich ein eigenes Haus, selbst gebaut. Meisterschule? "Später vielleicht. Ich will erst einmal Erfahrung sammeln." Ohne die werde man auf dem Bau nicht ernst genommen.

Momentan arbeitet ein Teil der Maurerkolonne am Anbau für die Offene Ganztagsschule der Bodelschwingschule im Hammer Süden. "Unser erster größerer Auftrag für die Stadt Hamm", sagt Marek Szczepaniak. Anscheinend die versprochen gute Arbeit. "Die Vertreter der Stadt lobten die Qualität und die gute Kommunikation mit den Bauleitern. Ich habe das Lob natürlich gerne weitergegeben." Der nächste öffentliche Auftrag folgt, Arbeiten an der Sophie-Scholl-Gesamtschule. "Wir übernehmen die Bauleitung, garantieren die Einhaltung unseres Qualitätsstandards, faire Preisgestaltung, die Einhaltung der veranschlagten Kosten und die zügige Fertigstellung", sagt Marek Szczepaniak.

Die Rohbau-Spezialisten

"Wir bleiben aber die Rohbau-Spezialisten", ergänzt er. Seine Erfolgsbilanz kann sich sehen lassen. Knapp 3000 fertiggestellte Wohneinheiten zählte der Bau-Ingenieur seit der Gründung seines Unternehmens msBau 2006. Bei den anderen Gewerken, ob dem Tiefbau zu Beginn oder einer verklinkerten Fassade, arbeiten die "Echten Hammer" mit Partnerunternehmen zusammen.

Im Laufe von wenigen Jahren schaffte er es sich, vor Ort einen Namen zu machen. "An msBau kommt in Hamm niemand vorbei."

2012 zog seine Firma um an den Herbert-Rust-Weg 9 in Hamm-Mark. Aus anfangs vier Mitarbeitern wurden im Laufe der Jahre 38. Davon arbeiten 26 Handwerker direkt vor Ort für Bauherren oder Privatpersonen: msBau erstellt wie gesagt nicht nur Neubauten, sondern arbeitet im Bestand, sorgt bei Umbauten für Gründung, Betoneinbau und Mauerwerkarbeiten.

Asmir Ilchmann kontrolliert das Lot einer Wand. Foto: Markus Liesegang

Eigeninitiative bei Azubis geschätzt

Neben 18 Maurern beschäftigt Marek Szczepaniak vier Stahlbetonbauer und vier Baugeräteführer. "Für den Rohbau eines Einfamilienhauses sind dank des Einsatzes von Steinversetzgeräten drei Leute ausreichend", erklärt der Bauingenieur. "Dadurch kann jeder Verantwortung übernehmen, zum Vorarbeiter aufsteigen", beschreibt er die Karrierechancen in seinem Unternehmen.

"Wir unterstützen Interessen, schätzen die Eigeninitiative bei Auszubildenden", sagt Marek Szczepaniak. "Wir bieten zudem Praktika, für angehende Studenten, aber auch für Schüler, die sich für das Baugewerbe interessieren." Die Tür zum zukunftsträchtigen Beruf steht weiter offen bei msBau. "Und ein Maurer lässt sich auch beim Einsatz moderner Techniken wie dem 3D-Druck nicht ersetzen", sagt der Firmenchef.

Die Ausbildungsvergütung gehört übrigens zu den höchsten im Handwerk, nach dem erfolgreichen Abschluss lockt ebenfalls ein guter Verdienst und einige Benefits. msBau bietet unter anderem eine betriebliche Altersvorsorge, Tankgutscheine oder die private Nutzung von Handys und Laptops der Firma.

Maurer sein heißt: Sehen, was man geschaffen hat – Tag für Tag. Wer gerne im Team arbeitet und etwas Bleibendes schaffen will, findet bei msBau den idealen Einstieg ins Berufsleben.

Drei Antworten von...

...Jens Baldauf, Obermeister der Baugewerbe-Innung Hellweg-Lippe

Obermeister Jens Baldauf

1. Wie wichtig ist es für Ihr Gewerk, dass Menschen mit verschiedenen persönlichen und beruflichen Hintergründen im Handwerk ein "Zuhause" finden?

Unser Betrieb ist 117 Jahre alt und wurde von meinem Urgroßvater gegründet. Er selbst kam als Wanderarbeiter aus Oberhessen nach Nordrhein-Westfalen in die aufstrebende Industrieregion. Es liegt also schon in unseren Genen, Fachkräfte aus anderen Regionen oder Nationen zu beschäftigen.

In unserem Betrieb arbeiten 26 Mitarbeiter mit "Migrationshintergrund", die hier eine berufliche Heimat für teilweise Jahrzehnte gefunden haben. Sie alle sind fester Bestandteil unserer Firma und haben Führungsaufgaben übernommen. Sie alle stellen eine Bereicherung für uns dar. Je nach Nationalität haben unsere Mitarbeiter Improvisationstalent und können viel selbst machen. Das kommt der Firma zugute, da wir unser Aufgabenspektrum erweitern können.

2. Nicht nur die Menschen, sondern das Handwerk selbst ist vielfältig. Wie erleben Sie diese Vielfalt in Ihrem Gewerk?

Jeder Auftrag ist anders und hat andere Anforderungen an unsere Mitarbeiter im Hoch- und Tiefbau. Ob es der große Neubau oder ein Türdurchbruch ist, alles wird von Hand mit maschineller Unterstützung umgesetzt. Im Tiefbau, ob Leitungsgraben oder eine große Baugrube mit Verbau, alles erfolgt mit Sorgfalt und ausgebildeten Mitarbeitern. Jeden Tag bauen wir uns unsere "Denkmäler" und setzen die Wünsche unserer Kunden um.

3. Wie sehen die Entwicklungsmöglichkeiten für junge Menschen in Ihrem Gewerk aus?

Wenn wir mit offenen Augen durch unser Umfeld gehen, stellen wir fest, dass alles mit der Zeit in seinem Wert erhalten werden muss. Hier ist das Handwerk mit seinen vielfältigen Angeboten der Ansprechpartner. Junge Menschen mit handwerklichem Geschick werden hier ein Betätigungsfeld für ihr ganzes Berufsleben finden. Gerade für ehrgeizige, motivierte junge Menschen stellt das Handwerk eine Karriereleiter vom Auszubildenden bis zum Firmenchef dar. Zahlreiche Qualifikationsmaßnahmen stehen dabei zur Seite.

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