Handarbeit liegt in der Familie. In frühester Jugend schon bastelten Johannes und sein jüngerer Bruder Bastian mit Begeisterung. Mit 12 oder 13 Jahren stand für Johannes Mengelkoch dann fest, Maurer werden zu wollen. Seit einem Jahr lernt der 17-Jährige den vielfältigen Beruf bei seinem Vater Hans-Georg, der freimütig sagt: "Ich brauche ihn!" Denn eigentlich sei es nicht üblich, die Ausbildung im elterlichen Betrieb zu absolvieren.

Maurermeister Hans-Georg Mengelkoch schätzt an seinem Sohn eben das, was ihn und sein Unternehmen auszeichnet: "Wir arbeiten sauber, gut und zuverlässig." Und in kleinteiligen Gewerken, bei denen es auf Sorgfalt und Liebe zum Detail ankommt, eben auf das, was man mit den eigenen Händen schaffen kann.

"Am Schreibtisch sitzen, das liegt mir nicht."

Reparaturen, Umbauten, Altbausanierung bis hin zu Anbauten und Garagen inklusive Verklinkerung – "Es ist diese Vielfalt, die den Beruf des Maurers für mich attraktiv macht", erklärt Johannes Mengelkoch. "Und ich wollte immer etwas Handwerkliches machen. Auch ruhig körperlich schwere Arbeit, denn am Schreibtisch sitzen, das liegt mir einfach nicht."

Mit der Rüttelplatte bearbeitet Johannes Mengelkoch den Untergrund, um eine ebene Grundfläche für ein Fundament zu schaffen. Foto: Mengelkoch

Pflastern, Fliesen legen, Stahlbetonbau auf dem Lehrbauhof Münster

"Er hat schon als Kind immer aufmerksam verfolgt, was der Vater tut, zugeguckt, wenn ich zuhause gemauert habe", blickt Hans-Georg Mengelkoch zurück. "Und er hat ein unglaublich gutes handwerkliches Geschick", fügt der Bockum-Höveler Maurermeister hinzu, der in den vergangenen 32 Jahren viele Auszubildende zum Gesellenbrief geführt hat.

"Wir sind mit drei Mitarbeitern, einem Maurermeister und einem Gesellen ein kleiner Betrieb", beschreibt Hans-Georg Mengelkoch. "Bei uns muss jeder anpacken und Verantwortung übernehmen." Kein Problem für seinen Sohn. "Wichtig für mich ist das Learning by doing!", bestätigt Johannes Mengelkoch.

Momentan ist der 17-Jährige auf dem Lehrbauhof in Münster. "Pflastern, Fliesen legen, Stahlbetonbau", erzählt er. "Die praktische Ausbildung deckt viel ab. Wir schnuppern in viele Tätigkeiten rein, lernen auch die Holzkonstruktionen eines Fachwerks kennen." Das Ausmauern von solchen Gefachen und das Verklinkern gehören zur Königsdisziplin des Maurers, meint Hans-Georg Mengelkoch.

Ordentliche Arbeit: Die Mauer hat Johannes Mengelkoch im Ausbildungszentrum Münster gemauert. Foto: Mengelkoch

Auf vielen kleinen Baustellen viel lernen

Überhaupt: Im Sanierungsbereich, der Arbeit mit den kleinen Steinen, ob Klinker oder Ziegel, lerne der Auszubildende mehr als im Rohbau mit heute üblichen Plansteinen. "Und du wechselst häufig die Baustelle, lernst also viel Neues kennen", schwärmt Johannes Mengelkoch von der Arbeit im eigenen Betrieb.

Den Meister will er zeitnah dranhängen an die Lehre, die er nach zweieinhalb Jahren abschließen will. Und irgendwann wird er den Traditionsbetrieb der Familie an der Schultenstraße 8 übernehmen. Eine Zukunft hat das Unternehmen sicher, bestätigt der Vater. "Wir sind erfolgreich in unserer Nische, bieten fachgerechte Beratung und saubere Arbeit, und zwar nicht erst im nächsten Jahr", betont Hans-Georg Mengelkoch eine unkomplizierte und schnelle Erledigung von kleinen Reparaturarbeiten oder die zeitnahe Terminierung von Um- oder Anbauten.

Maurermeister Mengelkoch bleibt trotz des Traditionsbewusstseins nicht stehen, ist offen für Neues. "Die sehr gute Unterstützung seitens der Handwerkskammer und unserer Innung nehme ich ebenso in Anspruch wie die Schulungen durch die Hersteller, um immer auf dem aktuellen Stand der Technik zu bleiben." Sein Know-how gibt Hans-Georg Mengelkoch an seine Auszubildenden weiter.

Mehr über den Betrieb: https://maurermeister-mengelkoch.de/

Drei Antworten von...

...Jens Baldauf, Obermeister der Baugewerbe-Innung Hellweg-Lippe

Obermeister Jens Baldauf

1. Was ist für Sie das Beste an Ihrem Handwerk?

Das Schönste an unserem Handwerk: Wir erstellen tagtäglich unsere eigenen Denkmäler. Dazu kommt die Zusammenarbeit im Team und dass wir uns aufeinander verlassen können. Moderne Betriebe verfügen außerdem über eine große Bandbreite an digitalen Geräten und Hilfsmitteln, die die bis dato oft beschwerliche Arbeit deutlich erleichtern.

2. Was können junge Menschen nach der Ausbildung in diesem Handwerk machen?

Junge Leute haben nach Beendigung der Lehre vielfältige Aufstiegsmöglichkeiten, etwa als Führungskraft auf der Baustelle (Polier) oder als Führungskraft im Büro (Bauleiter). Voraussetzung ist eine Meisterausbildung im Anschluss an die Lehre. Wer richtig motiviert ist, kann auch einen Betrieb übernehmen, in dem keine Nachfolgegeneration in den Startlöchern steht.

3. Was überrascht die Menschen am meisten, wenn Sie von Ihrem Handwerk erzählen?

Wenn wir über unser Handwerk erzählen, sind viele Leute über den Digitalisierungsstand des Bauhandwerkes erstaunt. Dazu gehören etwa die digitale Zeiterfassung per Handy sowie mittlerweile Geländeaufnahmen per Drohne, mit deren Hilfe anschließend am Rechner Aushubflächen angelegt werden, die der Bagger wiederum mit Satellitensteuerung aushebt. Spannend sind auch 3D-Druckverfahren für den Hausbau, um ein weiteres Beispiel zu nennen.

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