Mit gerade mal 18 Jahren hat Julius Waindzoch im Februar seine Ausbildung zum Maurer abgeschlossen und das sogar als Bester von 178 Prüflingen der Handwerkskammer Dortmund. Für seine herausragende Leistung erhielt der Werler einen Ehrenpreis in Höhe von 500 Euro.
Für seine Ausbildung benötigte der Jung-Geselle nur zweieinhalb statt der regulären drei Jahre. Seine schulischen Leistungen während der Ausbildung hätten sogar für eine Verkürzung auf zwei Jahre gereicht. "Die Verkürzung war in diesem Fall allerdings nicht möglich, weil diese Regelung nur für Azubis gilt, die bei Beginn der Ausbildung bereits 18 Jahre sind, und nicht – wie ich – 16 Jahre", erklärt Julius Waindzoch.
Seit Februar arbeitet der ehemalige Realschüler, der sich trotz Q-Vermerk für die Ausbildung zum Maurer entschieden hat, im elterlichen Betrieb. Erstes Projekt: Der Neubau der Feuerwache in Fröndenberg-Stentrop. "Das ist ein besonders anspruchsvolles Gebäude", sagt sein Vater Markus Waindzoch. "Das kann und darf nicht jeder Bauunternehmer bauen." Voraussetzung sind neben der nötigen Manpower und der zeitlichen Kapazitäten auch die langjährige Erfahrung und die geforderten Qualifikationen. "Wir müssen beispielsweise die Berechtigung nachweisen können, spezielle Betonarten, die bei diesem Bau gefordert sind, verarbeiten zu dürfen", erklärt der Geschäftsführer der Waindzoch Bauunternehmung.

"Wir machen den kompletten Rohbau der neuen zweistöckigen Feuerwache", sagt Julius Waindzoch. Auch wenn es bei diesem Gebäude diverse Besonderheiten gibt – wie die große Fahrzeughalle und sogenannte Schwarz- und Weißbereiche für kontaminierte beziehungsweise nicht kontaminierte Dinge wie Kleidung – fallen für das Team der Waindzoch Bauunternehmung die üblichen Maurertätigkeiten an. Dazu zählen unter anderem das Mauern von Fundamenten, Innen- und Außenwänden sowie Geschossdecken und Treppen, das Montieren und Einbauen von vorgefertigten Bauteilen, Bewehrungen und Schalungen sowie das Dämmen und Isolieren von Mauerwerk mit anschließendem Verputzen.
Bis Sommer möchte Julius Waindzoch noch weiter im Unternehmen seines Vaters arbeiten. "Dann möchte ich das Fachabitur am Börde-Berufskolleg machen. Das dauert wegen meiner abgeschlossenen Ausbildung und der mittleren Reife nur ein Jahr", erklärt der Jung-Geselle. "Anschließend könnte ich mir gut ein Studium zum Bauingenieur vorstellen. Bevor man den Abschluss machen darf, muss man ein mindestens sechswöchiges Praktikum in einem Hochbaubetrieb nachweisen. Diese Voraussetzung erfülle ich dank meiner Maurer-Ausbildung bereits."

Für alle, die sich vorstellen können, auch als Maurer zu arbeiten, und daher überlegen, eine Ausbildung zu machen, haben Markus und Julius Waindzoch noch Tipps. "Am besten kann man in den Beruf und in einen Betrieb während eines Praktikums hineinschnuppern", sagt der Geschäftsführer. "Interessenten sollten auf jeden Fall keine Angst vorm Wetter haben, teamfähig sein, Spaß an der Arbeit mitbringen und körperlich mitanpacken wollen", ergänzt sein Sohn. "Wichtig sind außerdem Mathekenntnisse, technisches Verständnis und räumliches Denken, denn als Maurer muss man Bauzeichnungen lesen und verstehen können."