Für jede Menge strahlender Kinderaugen und begeisterte Eltern sorgen einige der Bauteile, die vom Team der Soester Firma Schrage GmbH Maschinen- und Apparatebau aus verschiedenen Einzelteilen und Komponenten zusammengebaut werden. Dabei bekommt der Nachwuchs diese fast gar nicht zu sehen, denn sie verstecken sich hinter fantasievoll bemalten Verkleidungen von Wellenfliegern, nostalgischen Karussells und weiteren Fahrgeschäften, die in Vergnügungspark und auf Kreuzfahrtschiffen weltweit zum Einsatz kommen.
"Von den Karussells, die wir für einen niederländischen Kunden herstellen, steht eines auf dem Kreuzfahrtschiff Icon of the Seas", erzählt Ute Schrage, die ihren Bruder Wilhelm Schrage bei der Geschäftsführung des 1884 gegründeten Unternehmens tatkräftig unterstützt. "Als ein Bericht über dieses Kreuzfahrtschiff im Fernsehen lief, war auch dieses Karussell im Bild und ich war sehr stolz."
Derzeit stehen in einem Hallenteil am Sälzerweg, einem der zwei Produktionsorte der Firma Schrage, fertige Komponenten für ein Kinderriesenrad, während in einem weiteren Hallenteil Bauteile für einen Wellenflieger hergestellt werden. "Wir fertigen die wesentlichen Stahlkonstruktionen für die Karussells unseres Kunden neu und bauen diese regelmäßig in unserer Halle für einen Probelauf auf", berichtet Ute Schrage. Wenn alles rund läuft, tritt das Fahrgeschäft seine Reise an seinen künftigen Standort auf den verschiedenen Kontinenten oder auf einem Schiff an.

Fahrgastgeschäfte stellen die außergewöhnlichen Projekte dar. Das Soester Traditionsunternehmen ist Spezialist für Schweißbaugruppen und zuverlässiger Partner im Maschinen- und Anlagenbau. Die Projekte sind abwechslungsreich und kundenindividuell – von Einzelteilen bis Kleinserien. Neben der einbaufertigen Anfertigung, Bearbeitung und Oberflächenbehandlung von Werkstücken (bis 20 Tonnen Stückgewicht) sowie deren Montage zu Baugruppen werden auch komplette Maschinen und Anlagen im Bereich Sondermaschinenbau von der Materialbeschaffung bis zur Auswahl optimaler Fertigungsverfahren und Montage geplant und gefertigt. "Dieses kompakte 'Alles aus einer Hand'-Prinzip ist ein Teil unseres Erfolgsrezepts", verrät Ingenieur und Geschäftsführer Wilhelm Schrage. "Kunden schätzen kurze Entscheidungswege, zügige Lösungen und kompetente Ansprechpartner sowie Zuverlässigkeit, Präzision und Flexibilität in der Umsetzung."
"Die Stadt Soest hat gerade ihr 1400-Jähriges gefeiert und wir haben immerhin schon eine 140-jährige Geschichte, die weitergehen wird, denn ein Teil der nächsten Generation arbeitet bereits im Unternehmen mit und wird neue, interessante Projekte und Idee einbringen. Und es ist uns wichtig, in Deutschland zu produzieren", fügt Ute Schrage an. Die Kompetenz und Erfahrung werden gerne an die jüngere Generation weitergegeben. Wer Metallbauer oder Feinwerkmechaniker werden möchte, ist daher bei Schrage genau richtig, denn Ausbildung hat bei Schrage ebenfalls eine lange und erfolgreiche Tradition. Die rund 80 Mitarbeiter identifizieren sich mit dem Unternehmen und die meisten Azubis sind nach ihrer Ausbildung bei Schrage geblieben. "Wir hatten schon viele 25- und 40-jährige Betriebszugehörigkeitsjubiläen und im vergangenen Jahr sogar ein 50-Jähriges", sagt Personalchefin Janina Schickhaus.

"Wir würden gerne weitere Auszubildende einstellen", sagt Ute Schrage, "denn sowohl die Ausbildung zum Feinwerkmechaniker als auch zum Metallbauer bildet eine sehr gute Basis für die persönliche Weiterentwicklung."
Mitbringen sollten Interessenten Engagement und die Bereitschaft, von den langjährigen Mitarbeitern zu lernen. Außerdem sollten sie offen für neue Herausforderungen sein. "Wir vermitteln nicht nur die nötigen Fähigkeiten, sondern auch, dass man stolz auf das sein kann, was man leistet", verrät Ute Schrage. "Bei uns werden Teile nicht einfach nur montiert. Wir schauen hinter die Fassade und wollen sehen, wie die Dinge zusammenhängen und wo und wie die gebauten Produkte zum Einsatz kommen."
