Klempner oder Elektriker wäre Sven Kössendrup geworden, wenn er auf seine Familie gehört hätte, doch der 21-Jährige hat sich für die Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik entschieden. Zum Glück, wie sich im Nachhinein herausstellte, denn in diesem Beruf fühlt er sich rundum wohl.

"Ich finde die Abwechslung super gut. Bei einem Kunden bauen wir eine neue Heizungsanlage ein oder sanieren ein Bad, beim nächsten warten wir die Klimaanlage oder reparieren einen Heizkörper. Mal sind wir in Neubauten unterwegs, dann wieder steht eine Altbausanierung an, in der einen Woche arbeiten wir in einem Privathaushalt, in der nächsten für einen großen Bauträger", erzählt der Geselle aus Werne. Sein Vater ist Schreiner, sein Opa hat als Maurer gearbeitet. Mit beiden hat er in der Kindheit schon viel zusammen gebaut, daher war für den früheren Sekundarschüler schon früh klar, dass auch er etwas Handwerkliches lernen möchte.

Mit einer Zange zieht Sven Kössendrup den Überwurf einer Füllstation für die Heizungsanlage an - Traumberufe Anlagenmechaniker für SHK 2023
Mit einer Zange zieht der Anlagenmechaniker den Überwurf einer Füllstation für die Heizungsanlage an. (Foto: Gabi Bender)

Im August 2019 hat er die Ausbildung bei der Brochtrop & Haselhoff GmbH begonnen, im Februar dieses Jahres hat er Bescheid bekommen, dass er die Prüfung bestanden und damit die dreieinhalbjährige Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat – als Bester seines Fachs. "In der praktischen Prüfung musste ich eine Heizungsanlage mit einem Warmwasserspeicher im Durchlaufprinzip installieren", erinnert sich Sven Kössendrup.

Sven Kössendrup montiert die Stellmotoren für die Fußbodenheizung - Traumberufe Anlagenmechaniker für SHK 2023
Damit die Fußbodenheizung von den Bewohnern später optimal genutzt werden kann, montiert Sven Kössendrup die Stellmotoren für die Fußbodenheizung. (Foto: Gabi Bender)

Zu Beginn der Ausbildung spezialisieren sich die Nachwuchs-Anlagenmechaniker auf einen der vier Schwerpunkte Wassertechnik, Wärmetechnik, Klimatechnik oder Erneuerbare Energie / Umwelttechnik. Die verschiedenen Schwerpunkte sind die Folge der Zusammenlegung der Berufe Gas- und Wasserinstallateur, Heizungs- und Lüftungsbauer (auch Zentralheizungs- und Lüftungsbauers). Außerdem lernen die Azubis noch einiges über Elektrotechnik, denn in der Ausbildung des Anlagenmechanikers ist die Ausbildung zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten integriert. Das betrifft beispielsweise den Stromkreis ab der Unterverteilung bis zu einer Heizkreispumpe.

Auf die Frage, was angehende Anlagenmechaniker mitbringen sollten, antwortet Sven Kössendrup spontan: "Handwerkliches Geschick, Spaß an der körperlichen Arbeit und logisches Denken." Letzteres sei unter anderem dann wichtig, wenn es darum gehe, Leitungen sinnvoll zu verlegen. "Wenn ich Leitungen verlege, muss ich erst mal schauen, wo die Vorlaufleitung ist, damit ich mir überlegen kann, wo ich die Leitungen langlaufen lasse, damit sie sich nicht in die Quere kommen."

Gelernt habe er viel auf den Baustellen, aber auch in der Berufsschule und während der überbetrieblichen Ausbildung im Berufsbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe in Soest. Das waren insgesamt 14 Blöcke zu verschiedenen Themen – vom Schweißen über die Elektrotechnik bis hin zur Regelungstechnik.

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