Es ist die Abwechslung, die Fynn Börrnert an seiner Ausbildung zum Metallbauer Konstruktionstechnik besonders schätzt. "Ich mache gefühlt jeden Tag etwas anderes", sagt der 19-Jährige. Das Tätigkeitsfeld der Metallverarbeitung Kottmann in Norddinker ist breit gefächert. "Wir machen alles, hauptsächlich Stahlbau für die Industrie", sagt Geschäftsführer Matthias Kottmann, "arbeiten aber auch mit Edelstahl oder Aluminium."
Der Industriemechaniker und Schweißfachmann übernahm den traditionsreichen Betrieb Hellmich vor 14 Jahren gemeinsam mit Ehefrau Stefanie. "Seit zehn Jahren bilden wir erfolgreich aus", betont die Metallbau-Meisterin. Sie ist verantwortlich für das außergewöhnlich gute Abschneiden der Auszubildenden. "Einige unserer Lehrlinge gehörten zu den Kammerbesten."
Zufrieden nach Hause gehen
Noten und Schulabschluss seien aber nebensächlich, unterstreichen beide. "Wichtig ist das Interesse an unserer Arbeit. Unsere Mitarbeiter sollen ihren Beruf gerne ausüben, am Ende des Tages zufrieden nach Hause gehen", beschreibt Matthias Kottmann seinen Führungsstil. "Es wird geduzt, am Freitag gegrillt – auch mögliche Probleme besprechen wir auf Augenhöhe beim Bierchen." Das gelte natürlich auch für die Auszubildenden, ergänzt Stefanie Kottmann. "Wir sind schließlich daran interessiert, dass sie gut abschließen. Wir bilden ja für unseren Betrieb aus."
Die Metallverarbeitung Kottmann hat volle Auftragsbücher und aktuell 30 Mitarbeiter. Ihre Aufgaben: "Konstruktion, Statik und Planung, die Arbeitsvorbereitung, Fertigung und Montage", zählt Matthias Kottmann auf – zum Beispiel für Podeste, etwa für Silos, Bühnen oder Treppen. "Wir bieten alles aus einer Hand, auch kurzfristige Reparaturen und Instandhaltungsarbeiten, denn unsere Kunden können sich Stillstand nicht leisten."
Früh Verantwortung übernehmen
Die Auszubildenden lernen schnell, Maschinen zu bedienen, etwa die CNC-Abkantbank, Plasma-Schneidmaschine, die Säge, Fräse oder die Drehbank. "Wir übertragen ihnen früh Verantwortung, haben in Thorsten Potthoff zudem einen erfahrenen Gesellen, der ihnen alles erklärt", erklärt Matthias Kottmann.

Fynn Börrnert programmiert gerade die Abkantpresse, misst aber nach dem Biegen des Werkstücks manuell nach. "Schweißen" gibt der Auszubildende im vierten Lehrjahr als liebste Arbeit an. Er fand nach Ferienjobs und einem Praktikum seinen Traumjob bei Metall Verarbeitung Kottmann. "Ich hatte immer den Plan, ins Handwerk zu gehen", sagt der 19-Jährige aus Norddinker. Ein Meistertitel sei eine Perspektive für ihn, direkt nach der Ausbildung aber noch nicht.
Eine Vorliebe fürs Schweißen
Kollege Leon Hellmund (19), ebenfalls im Abschlusslehrjahr, hat zunächst ein Tischlerpraktikum gemacht. "Das war's aber nicht, hier hat es mir nach einem Praktikum gefallen", erzählt er. Auch er pflegt eine Vorliebe fürs Schweißen. "Es ist schon ein cooler Job, weil man lernt, was man alles machen kann." Sowohl auf Montage, aber vor allem auf Baustellen in der Region.

Die viel zitierte Work-Life-Balance ist der Chefetage ebenfalls wichtig. "Wir zahlen schon gut – darüber hinaus überlegen wir jetzt, die Arbeit so zu organisieren, dass für unsere Mitarbeiter alle zwei Wochen ein freier Freitag möglich wird."